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Rezension zu
Nur wir beide

Nur wir beide

Von: buchstaeblichverliebt
24.05.2023

📌 "Wenn es doch eine Möglichkeit gäbe, in diese Zeit zurückzukehren, als alles so einfach gewesen war! Aber nicht einmal der beste Ingenieur konnte eine Brücke in die Vergangenheit bauen." (S. 41) 📌 "Ein Loch klafft zwischen Julie und Michael, ein Loch, das vermutlich schon eine ganze Weile da ist, aber mit ihren Kindern gefüllt war, sodass sie nicht hineinfallen konnten." (S. 72) Wer bei diesem, wie ich finde, wirklich hübschen Cover mit einem lockerleichten Chick-Lit-Wohlfühlroman rechnet, den muss ich enttäuschen. Tatsächlich ist er inhaltlich anspruchsvoller, als der farbenfrohe Einband vermuten lässt. Julie und Michael haben sich nach fast 35 Ehejahren nicht mehr viel zu sagen. Ihre Kinder sind aus dem Haus, sie schlafen in getrennten Betten und leben nur noch nebeneinander her und für ihre jeweilige Arbeit. Julie will das nicht mehr und macht Nägel mit Köpfen - nämlich einen Termin beim Scheidungsanwalt. An dem Abend als sie Michael die Scheidungspapiere überreichen will, wird der Lockdown verhängt. Wie sagt man jemandem, dass man sich trennen will, mit dem man nun förmlich zusammen "eingesperrt" ist? Julie schiebt die Sache auf die lange Bank und versteckt die Unterlagen erst einmal im Nachtkästchen und während sie noch auf den passenden Moment wartet, nähert sich das Paar langsam wieder an. Mal liest man aus Julies und mal aus Michaels Sicht, was sich im Laufe der Jahre verändert hat, wie der Alltag um sich griff und die Romantik auf der Strecke blieb. Im Grunde vermissen beide dasselbe: Die unbeschwerte Leichtigkeit der Liebe zu Anfang ihrer Beziehung und die gemeinsame Umsetzung ihrer Wünsche und Ziele. Leider ist die mangelnde Kommunikation ein weiterer Grund für das Ehedebakel. Julie plagen Schuldgefühle nach dem Tod ihrer Mutter. Über ihre Gefühle kann sie nicht reden und zieht sich mehr und mehr zurück, verbringt die Zeit nach dem Auszug der Kinder lieber in ihrem Blumengeschäft, während Michael in seiner Freizeit an seinem Motorrad bastelt. Der Lockdowns bietet dem Paar die Gelegenheit über die Vergangenheit nachzudenken und sich zu fragen wo der gemeinsame Weg sich trennte. Während sie sich alleine und gemeinsam erinnern, erkennen sie, dass der Funke noch nicht gänzlich erloschen ist. Ich hab die Geschichte gern gelesen und mochte es, die im Raum stehende Trennungsproblematik einmal aus der Sicht etwas älterer Protagonisten zu lesen.

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