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Rezension zu
Morgen werden wir uns finden

Vier Freunde

Von: eulenmatz liest
18.06.2023

MEINUNG: Marina Kirschner hatte ich schon länger ins Auge gefasst und wollte sie unbedingt für mich entdecken. Morgen werden wir uns finden ist ihr zweiter Roman. Hinter dem Namen verbirgt sich das Pseudonym einer bekannten österreichischen Schriftstellerin. Mir gefiel der wirklich gut gemachte Wechsel zwischen den Perspektiven zwischen Valerie, Amanda, David und Lenian. Der Wechsel der Erzählperspektive geht fließend innerhalb des Satzes ineinander über. Der Wechsel von den beiden Frauen zu den beiden Männern ist immer durch eine flüchtige Begegnung verknüpft, wo vor allem Valerie und David sich mal wieder knapp verpasst. Die Beziehungen zwischen Valerie und Amanda und zwischen Lenian und David sind sehr intensiv und eng. Das Buch beginnt in der Kindheit der beiden. Valerie war mit ihren Eltern kurzzeitig Nachbarin von David und seinen Eltern. David konnte Valerie nie vergessen. Später kommen Amanda, Valerie beste Freundin und Lenian, David Adoptivbruder dazu. Die Autorin begleitet alle vier bis sie ungefähr Anfang 30 sind. Mir gefiel sehr viel an den vielen Facetten, die die Autorin hier reingebracht hat. Was mich allerdings störte, dass das Leben von den Vieren zunächst fast völlig konfliktfrei abläuft, obwohl ich da einiges Potential gesehen hätte. David Eltern kümmern sich seit Jahrzehnten um Pflegekinder und sind auch Tageseltern. Dieser Fakt allein bildet viel Potential. Auch als die Adoption von Lenian ansteht, aber es ist alles perfekt. Valerie hat eine perfekte und innige Beziehung zu ihren Eltern, welche Designer sind und ihrem beruflichen Vorankommen mehr Priorität eingeräumt haben als Valerie ein stabiles Umfeld zu geben. Das ändert sich dann später als sie Erwachsen werden, obwohl die Autorin dann ein paar wirklich hanebüchende Schicksalsschläge rein schreibt, die ich ein bisschen drüber fand.  Die Liebesgeschichte fand ich schlussendlich ein bisschen unglaubwürdig. Die Idee hat mir gut gefallen, dass David und Valerie sich immer wieder verpassen, aber letztens Endes kennen sie sich doch praktisch gar nicht. Natürlich kann man es seh romantisch betrachten und sagen, die beiden seien füreinander bestimmt gewesen, aber ich bin mag dann eher etwas realistischere Liebesgeschichte, wo beide sich immerhin kennenlernen und ich als Leserin nachvollziehen kann, wo die Anziehung herkommt. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich, dass vor allem David später immer so unglücklich dargestellt wird, weil er keine Partnerin für das Leben finden und immer an Valerie denken muss. Es suggeriert mal wieder das sehr stereotypische und einseitige Bild der Gesellschaft, dass man nur zu zweit und mit Kindern ein glückliches und erfülltes Leben führen kann. Gut gefallen hat mir aber die teils wirklich sehr guten Recherchen und aktuellen Themen, die hier Einzug gefunden haben wie Rassismus, Diskriminierung, Homophobie, Klimaschutz, Pflegeelterschaft etc. Es biete sich ein Fülle an Themen, die Autorin aufgreift ohne darüber zu werten. FAZIT: Morgen werden wir uns finden fand ich einerseits richtig gut geschrieben, weil es so viele Facetten hatte, andererseits fand ich es an vielen Stellen sehr unrealistisch und geradezu perfektionistisch angelegt. Allen voran die Liebesgeschichte von David und Valerie, die sich eigentlich gar nicht kennen, aber füreinander bestimmt so sein scheinen. Ich würde aber durchaus nochmal ein Buch von der Autorin lesen, weil sie einfach weiß, wie gut schreibt und unterhält.

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