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Rezension zu
Screen Teens

Ein Buch für jeden, der das Internet benutzt

Von: Denise
15.07.2023

An wen ist dieses Buch gerichtet? Die Autorin selbst spricht Pädagog*innen, aber vor allem Eltern und Erziehungsberechtigte direkt an und die Gesprächsimpulse und Tipps im Buch sind größtenteils an Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen gerichtet. Dennoch ist dies für mich ein Buch, dass eigentlich jeder lesen sollte, der das Internet benutzt. Warum? - Die Metapher vom Spielplatz Das Internet wird von der Medienpädagogin Jessica Wawrzyniak als ein großer Spielplatz für jede Altersgruppe bezeichnet, der sich jedoch in einem öffentlichen Raum befindet. Auch, wenn dieser Spielplatz digital ist, gibt es Gefahren, über die man sich im Klaren sein sollte, wenn man auf diesem Spielplatz spielt. Geschickt sortiert teilt die Autorin ihren Ratgeber in Themebereiche ein, über die wahrscheinlich fast jeder schon einmal im Internet und auf sozialen Medien gestolpert ist: Sehen und Gesehen werden - Selbstdarstellung im Netz Cybermobbing und Hassrede Balance zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit: Influencer Onlinebeziehungen Falschinformationen Gaming: Zwischen Spaß und Sucht Datenschutz: Was passiert mit unseren Daten? Die fokussierten Personen, die sich in diesem Buch im Internet bewegen, sind zwar Jugendliche, dennoch scheinen mir die hier erklärten Gefahren, Tücken und Informationen rund um das Internet für jeden wichtig, der sich dort bewegt. Erste Gedanken Bevor ich das Buch aufgeschlagen habe, hatte ich Angst, dass es sich um einen Ratgeber für Eltern handelt, in dem nur erklärt wird, was Instagram ist und was Influencer so machen. Jedoch musste ich schnell feststellen, dass es weit darüber hinaus geht. Zwar werden die beliebtesten Sozialen Netzwerke wie Instagram, TikTok, Facebook, Twitter etc. vorgestellt, jedoch wird auch genannt, wie diese Netzwerke genutzt werden können und was sie für die kostenlose Nutzung von uns verlangen (Spoiler: Daten). Was mir gut gefallen hat, war das Layout. Jedes Kapitel hat ein Thema beschäftigt und wurde teilweise auch noch einmal unterteilt. Wie man das aus Lehrbüchern kennt, stehen in den Seitenränder Schlagworte, worüber ein Absatz handelt, der die Lesbarkeit vereinfacht. Ebenso gab es QR-Codes zu Webseiten, die man schnell und einfach scannen konnte, um weitere Informationen zu bekommen. An jedem Ende eines Kapitels gibt es Gesprächsimpulse, wie man Jugendliche auf dieses Thema aufmerksam machen kann und Checklisten, wo das Thema noch einmal in Kürze ins Gedächtnis gerufen wird. Sehr wichtige Aussagen und Informationen werden durch eine dicke Schriftart hervorgesetzt, was das Lesen erleichtert und mir persönlich sehr gefällt. Am Ende des Buches gibt es seitenlange Referenzen, was mir zeigt, dass dieses Buch wirklich umfangreich recherchiert ist und transparent für Leser*innen präsentiert wird. Schocker (Spoiler!) Jeder kennt diese Sprüche: "Gib nicht deine Adresse an Fremde aus dem Internet." "Schick niemandem Bilder, den du nicht kennst." "Warum weiß die Werbung, dass ich gerade ein Sofa kaufen möchte?" So gesehen, ist sich also jeder, der das Internet benutzt, bewusst, dass dieser größtenteils kostenlose Spielplatz doch einen Preis hat: alles was man tut, hinterlässt eine Spur. Kurz mal heimlich etwas nachschauen, gibt es für das Internet nicht. Jede Google-Suche hinterlässt Spuren, die schwer zu verwischen sind. Wenn man einmal ein Bild von sich gepostet hat, ist es nicht mehr so leicht zu entfernen. Auch ich wusste diese Dinge, dennoch gab es für mich einige schockierende Momente, die mir vor Augen geführt haben, wie naiv und schutzlos man sich teilweise im Internet aufhält. Hier sind meine Top 4 Informationen, die ich aus dem Buch gelernt habe: 1. Warum ist es für mich eigentlich so schwierig Instagram zu löschen? Schon etliche Male habe ich es versucht, es aber immer wieder runtergeladen. Die Autorin dieses Buches hat mir die Antwort gegeben: FoMo. Die Fear-Of-Missing-Out (Die Angst etwas zu verpassen) haben nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene. Man möchte nichts verpassen, was in sozialen Netzwerken passiert. 2. Ich habe Pause und scrolle ein bisschen auf Instagram. BAM - 2 Stunden sind vorbei und ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie ich von dem Profil meiner Freundin zu diesem Video einer singenden Katze gekommen bin. Wawrzyniak beschreibt es als den Sog. Man scrollt immer weiter und vergisst kurz darauf wieder, was man eigentlich gerade gesehen hat. Auch wenn einem ein Video nicht gefällt, vielleicht kommt ja gleich wieder ein Lustiges. 3. Challenges. Jeder kennt sie. Die Eisbucket-Challenge, wo Menschen in eine Wanne voller Eis steigen und am Ende andere nominieren, sodass diese die Challenge auch machen müssen. Als Außenstehende*r wirken die Challenges meistens lustig, manchmal lächerlich oder dämlich. Manche dieser Challenges treiben es zu weit, beispielsweise die Blue-Whale-Challenge, die eine Reihe von Mutproben vorschlägt, die im Suizid enden sollen. 4. Die meisten beliebten Apps sind kostenlos, oder? Nein, wir bezahlen mit unseren Daten. Das muss nicht unbedingt in der virtuellen Welt stattfinden, sondern auch beim Einkaufen, wenn man Payback-Punkte sammelt. Fazit Ein Buch, dass mit seinen abwechslungsreichen Themen zum Lesen anregt, nah an der Praxis ist und objektiv über die digitale Welt aufklärt. Besonders geeignet für Eltern, die nicht mit sozialen Netzwerken und dem Internet aufgewachsen sind, aber auch für Pädagog*innen oder Privatpersonen, denen das Thema am Herzen liegt.

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