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Rezension zu
Verderben

Millenium-Reihe nimmt wieder Fahrt auf

Von: Britta Buchlingreport
01.09.2023

Verderben ist Band 7 der Millenium-Reihe, die ursprünglich von Bestsellerautor Stieg Larsson erfunden wurde. Nach dessen Tod wurde die Geschichte von David Lagercrantz in den Bänden 4-6 weitererzählt. Nun hat die schwedische Thriller-Expertin Karin Smirnoff die Aufgabe übernommen, die Geschichte um Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist weiterzuerzählen. Lisbeth und Mikael haben sich über die Jahre aus den Augen verloren und tauschen nur sporadisch Textnachrichten aus. Aber das Schicksal für die beiden in einem kleinen Dorf in Nordschweden wieder zusammen. Mikael reist zur Hochzeit seiner Tochter Pernilla nach Gasskas. Dort lernt er das erste Mal ihren Zukünftigen kennen: Henry Salo ist einen zwielichtigen, aufgeblasenen Lokalpolitiker, der sich für die Errichtung eines Windparks am Rande des Dorfes einsetzt. Die Eigentümer wollen ihre Waldgebiete dort allerdings nicht verkaufen. Aber Salo macht Druck, weil er selbst zu diesem Deal genötigt wird. Lisbeth dagegen sieht sich plötzlich ihrer Nichte Svala gegenüber. Deren Mutter – die früher einmal etwas mit Lisbeths gefährlichen Halbbruder hatte – ist verschwunden. Die anderen Verwandten wollen das Kind nicht aufnehmen. So landet Lisbeth ebenfalls in Gasskas, um Babysitter zu spielen. Und es dauert nicht lange, bis die Ereignisse sich überschlagen und Lisbeth und Mikael wieder in einen komplexen Fall verwickelt sind. Karin Smirnoff greif viele Charaktere und Themen auf, die auch bei Stieg Larsson wichtig waren. So geht es auch in Verderben um korrupte Politiker, verwobene Familiengeschichten, Umweltthemen und auch die Aktion kommt nicht zu kurz. Für mich lag die Messlatte der Bücher nach den Lagercrantz-Bänden nicht wirklich hoch. Lagercrantz hatte für mich keine wirkliche Raffinesse. Aber mit der erfahrenen Thriller-Expertin Smirnoff nimmt die Millenium-Reihe nun wieder an Fahrt auf! Klar ist Smirnoff nicht Stieg Larsson. An seine intensive Detailltiefe kommt sie nicht heran. Aber man merkt Verderben sofort an, dass hier jemand vom Fach ist! Der Plot ist geschickt gestrickt und Smirnoff hält die Spannung gekonnt durch das ganze Buch hoch. Ich glaube, wenn man das Buch von Smirnoff als einzelnen Band mit anderen Charakteren konstruiert hätte, wäre die Akzeptanz der Geschichte wesentlich höher. Wobei ich gelesen habe, dass Verderben in Schweden auf große Begeisterung gestoßen sein soll. Eben weil Smirnoff so einen guten Ruf als Thriller-Autorin hat. Natürlich muss sie sich mit Stieg Larsson messen. Und das ist schwer, wenn der Autor drei unheimlich gute Bände hingelegt und sich damit ein großes Denkmal gesetzt hat. Aber auch ein Jo Nesbo oder ein Jussi Adler-Olsen haben mal einen schwächeren Band in ihren Reihen. Und die verzeihen wir ihnen auch. Wenn Vincent Kliesch einen Thriller nach der Idee von Sebastian Fitzek schreibt, schreit auch keiner auf. Mich hat Verderben von Karin Smirnoff unheimlich gut unterhalten und ich habe das Buch schnell weggelesen. Im Gegensatz zu Lagercrantz hat sie mich mit ihren Stil einfach überzeugt. Jetzt freue ich mich schon richtig auf den nächsten Band der Millenium-Reihe.

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