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Rezensionen zu
Verderben

Karin Smirnoff

Millennium (7)

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Mikael Blomkvists Tochter Pernilla heiratet im Norden Schwedens einen zwielichtigen Lokalpolitiker. Doch die Hochzeitsfeier verläuft ganz anders als geplant. Auch Lisbeth Salander ist zur gleichen Zeit in Nordschweden, um sich um ihre ihr bis dahin unbekannte Nichte Svala zu kümmern, deren Mutter spurlos verschwunden ist. Die Wege von Mikael und Lisbeth kreuzen sich, und auch weitere alte Bekannte mischen mit. Meine Meinung: Dies ist nun der 7. Band der Millenium-Reihe. Die ersten drei Bände stammen aus der Feder von Stieg Larsson, die nächsten drei von David Lagercrantz. Nun hat also Karin Smirnoff übernommen. Zwar merkt man einen gewaltigen Unterschied, doch das hat mich nicht weiter gestört. Mir erscheint der Roman von Smirnoff nicht ganz so hart wie die Vorgänger. Dies liegt sicher daran, dass sich Lisbeth und Mikael weiterentwickelt haben, ihrem Alter entsprechend angepasster, gemäßigter geworden sind und nicht mehr den früheren Biss haben. Wer also darauf gehofft hat, die Geschichte würde im alten Stil weitergeführt, wird enttäuscht sein. Mich persönlich konnte Karin Smirnoff jedoch gut fesseln. Besonders Lisbeth Salanders dreizehnjährige Nichte Svala, die ihrer Tante in vielem stark ähnelt, konnte mich begeistern. Sie ist für mich die eigentliche Protagonistin. Dagegen spielt vor allem Mikael Blomkvist nur eine untergeordnete Rolle. Kurze Kapitel und eine knappe Sprache sorgen für Tempo und Spannung. Leider enthält das Buch mindestens zwei kleine Logikfehler, von dem ein oder anderen Rechtschreibfehler gar nicht zu sprechen. Ein wenig mehr Sorgfalt wäre schon wünschenswert.

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Wer spannende Bücher liebt, der kennt mit Sicherheit auch die brillante „Millennium-Trilogie“ aus der Feder des viel zu früh verstorbenen, schwedischen Schriftstellers Stieg Larsson. Die beiden ungleichen Hauptfiguren – der hartnäckige Journalist Mikael Blomkvist und die geniale Hackerin Lisbeth Salander – haben mittlerweile, genau wie die Trilogie an sich, Kultstatus erreicht. Auch überaus erfolgreich und sehenswert gelang die Verfilmung der Trilogie mit Mikael Nyqvist und Noomi Rapace in den Hauptrollen. Durch den frühen Tod von Stieg Larsson, der den großen Erfolg seiner Millennium-Reihe ja nicht mehr miterleben durfte, war für mich als Fan eigentlich klar, dass es leider keine Fortsetzung geben wird. Doch es kam anders, denn 2015 erschien „Verschwörung“ von David Lagercrantz, den Stieg Larssons Erben mit der Fortsetzung der Millennium-Reihe beauftragt hatten. Das Buch habe ich damals gelesen und rezensiert. Recht schnell war mir klar, dass diese Fortsetzung nicht an die Trilogie von Stieg Larsson heranreicht, besonders da ich Schwierigkeiten hatte, den sonst engagierten Journalisten Mikael Blomkvist oder auch seine hackende „gute Fee“ Lisbeth Salander in der Handlung wiederzuerkennen. Im Verlauf der Jahre erschienen noch zwei weitere Bücher von David Lagercrantz in dieser Reihe, die ich allerdings nicht gelesen habe, da ich von der oben erwähnten zu enttäuscht gewesen war. Offenbar ist nun von den Erben ein weiterer Versuch gestartet worden, um an die erfolgreiche Stieg-Larsson-Trilogie anzuknüpfen. Die schwedische Autorin Karin Smirnoff hat die Herausforderung angenommen und das erste Buch einer weiteren als Trilogie geplanten Fortsetzung mit dem Titel „Verderben“ ist erschienen: Achtung Spoiler Ein paar Jahre sind ins Land gezogen und Mikael Blomkvist steht beruflich an einem Scheideweg, weswegen er noch gar nicht richtig weiß, wie es weitergeht. Doch darüber macht er sich in der aktuellen Handlung erst einmal keine Gedanken, denn er reist in den hohen Norden Schwedens, da seine Tochter Pernilla heiraten will, einen Mann, den er noch gar nicht kennengelernt hat. Und dann gibt es da noch Lukas, seinen Enkel, der einen wichtigen Part in der Handlung einnimmt… Lisbeth Salander ist mittlerweile Teilhaberin von Milton Security und sie übt sich in zwischenmenschlichem Small Talk, was ja eigentlich nicht so ihr Ding ist. Ihr Leben ist durchstrukturiert, bis sie ein Anruf ereilt, der sie nach Nordschweden beordert, wo sie sich einige Zeit um ihre Nichte Svala kümmern soll, von deren Existenz sie zwar weiß, das Mädchen aber bisher nie persönlich kennengelernt hat. Lisbeth widerstrebt diese Aufgabe, doch es bleibt ihr keine Wahl, denn die Mutter von Svala wird seit einiger Zeit vermisst…. Blomkvist und Salander treffen irgendwann zufällig aufeinander, agieren aber kaum zusammen. Lisbeth Salander und die Suche nach Svalas Mutter wird vordergründig erzählt, obwohl auf Seiten von Mikael Blomkvist auch gravierendes passiert.. Spoiler Ende An den Erzähl-Stil der Autorin musste ich mich erst einmal gewöhnen, zudem waren einige Textpassagen etwas unverständlich, was vielleicht an der Übersetzung liegt, was ich aber nicht beurteilen kann. Die Handlung, die einerseits eine Menge kriminelle Energie beinhaltet, ist thematisch aber auch am Puls der Zeit, wo das Thema neue Energien, Windparks oder seltene Erden nur einige Stichworte sich. Die beiden Hauptfiguren sind älter geworden und haben ihre Ecken und Kanten verloren, was schade ist. Auch die „nicht in Worte zu fassende Verbundenheit“ zwischen den beiden blitzt hier nur ab und zu auf und das gemeinsame besondere Agieren von Blomkvist und Salander fehlt leider ganz, was ja eigentlich das A und O dieser Reihe ist. Insgesamt gefällt mir aber diese Fortsetzung besser als sie von David Lagercrantz. Ich vergebe ich hier drei von fünf möglichen Punkten, da die Handlung an manchen Stellen „unrund“ ist, fesselnde Spannung nur stellenweise vorhanden ist und bedauerlicherweise den beiden Hauptfiguren ihre Ecken und Kanten fehlen und ihr Biss ihnen abhandengekommen ist. Da dies aber der Anfang der „neuen“ Trilogie der Reihe ist und Potenzial durchschimmert, möchte ich erst noch abwarten, wie es im nächsten Buch weitergeht. Fazit: Die neue „Fortsetzung“ der Millennium-Trilogie hat Potenzial, was aber noch nicht ganz ausgereift ist, weswegen abgewartet werden sollte, wie es weitergeht

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Muss man nicht gelesen haben

Von: Reinhold Neef aus Bad Vilbel

29.09.2023

Das Buch soll zur Milleniumserie gehören, ist jedoch weit davon entfernt. Die Autorin macht Sprünge, die nicht nachvollziehbar sind, kursiv gesetzte Sätze tauchen zusammenhanglos auf. Ich fand das Buch insgesamt ärgerlich.

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Um ihrer Nichte zu helfen, reist Lisbeth Salander nach Nordschweden. Denn deren Mutter ist seit einiger Zeit verschwunden. Lisbeth merkt schnell, dass auch Svala ähnlich begabt ist wie sie selbst und bemerkenswerte Fähigkeiten besitzt. Und auch Mikael Blomkvist ist im Norden des Landes unterwegs, um bei der Hochzeit seiner Tochter dabei zu sein. Doch schon auf der Reise hört er von düsteren Machenschaften, die im Verborgenen zwischen zwielichtigen Gestalten getätigt werden… Stig Larssons Millennium-Trilogie hat das aktuelle Krimi- und Thriller-Genre beeinflusst wie kaum eine andere Buchreihe, auch heute noch gilt sie als eine der besten Vertreter und Mitbegründer des Nordic Noir. Nach dem unerwarteten Tod des Autors hat zunächst David Lagercrantz die Reihe um einen zweiten Dreiteiler erweitert. Mit „Verderben“ hat nun Karin Smirnoff einen neuen Band veröffentlicht, der die bekannten Figuren ein paar Jahre in die Zukunft versetzt, so ist beispielsweise der Kontakt zwischen Lisbet und Mikael abgebrochen. Wie sich die beiden wiederfinden, wirkt leider etwas zu zufallsträchtig, auch andere Begebenheiten sind doch merklich konstruiert. Etwas schade, dass sich die Handlung häufiger nur wegen Zufällen weiterentwickelt, hier hätte ich mir glattere Kanten gewünscht. Die Themenwahl ist modern und gesellschaftskritisch und der Ablauf durchaus spannend, gerade der Mittelteil wirkt da dynamisch und packend. Warum die Handlung danach wieder etwas abfällt? Aus meiner Sicht, weil man dort schon eine deutliche Ahnung hat, wie sich alles auflösen wird, was sich dann bei mir auch bestätigt hat. Der dynamische Ausdruck der Handlung wird auch durch den merklich anderen Schreibstil der Autorin hervorgerufen. Sie schreibt knapper, präziser und nicht so ausschweifend wie ihre beiden Vorgänger. Dadurch geht aber auch etwas von der dichten Atmosphäre verloren. Auch für die Figuren wählt die Autorin andere Ansätze und lenkt ihren Fokus dabei auf Lisbet, die mit ihrer Nichte einen reizvollen Konterpart bekommen hat. Die sich dadurch eröffnenden Möglichkeiten zur Weiterentwicklung werden auch ausgenutzt, allerdings verliert Lisbet dadurch leider etwas an Schärfe und Ausdruck. Mikael tritt hier als Figur merklich in den Hintergrund, hat aber einige gelungene Passagen. „Verderben“ setzt in der Millennium-Reihe noch einmal ganz andere Akzente, Autorin Karin Smirnoff bringt einen merklich eigenständigen Stil mit. Das sorgt für frischen Wind und gelungene Ansätze, allerdings werden diese Änderungen auch nicht jedem gefallen. Mir persönlich haben die offensichtlich konstruierten Begebenheiten sauer aufgestoßen, auch mit dem knapperen Erzählstil ging für mich etwas verloren. Dennoch habe ich den Band wegen des spannenden Aufbaus gern gelesen und werde auch den beiden Folgebänden eine Chance geben.

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„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor „Verderben“ (Hörbuch) – nach Stieg Larsson – von Karin Smirnoff Die Millennium-Reihe: Stieg Larsson: 1. Verblendung – 2. Verdammnis – 3. Vergebung David Lagercrantz: 4. Verschwörung – 5. Verfolgung – 6. Vernichtung Karin Smirnoff: 7. Verderben „Mikael Blomkvist reist von Stockholm in den hohen Norden zur Hochzeit seiner Tochter. Im Zug erfährt er von Entwicklungen, die den Enthüllungsjournalisten neugierig machen: Abseits des medialen Rampenlichts tobt dort oben ein Kampf internationaler Firmen um natürliche Ressourcen und Billigstrom. Zur selben Zeit begibt sich Lisbeth Salander nach Nordschweden, um ihre Nichte kennenzulernen. Die junge Svala hat sich geschworen, ihre verschwundene Mutter, eine Sami, zu finden und sich endlich gegen ihren Stiefvater zu wehren. Denn wie ihre Tante ist Svala furchtloser und genialer, als sie aussieht. Nach Jahren treffen Salander und Blomkvist wieder aufeinander und befinden sich bald im Auge eines Sturms.“ Fazit: Zehn Jahre nach dem Tod von Stieg Larsson hat David Lagercrantz die „Millennium-Reihe“ rund um Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist erfolgreich weitergeschrieben und nun beim siebten Teil „Verderben“ hat Karin Smirnoff den Staffelstab übernommen. Mit ihr aber auch Julia Nachtmann als Sprecherin (vorher Dietmar Wunder) und Leena Flegler als Übersetzerin (vorher Ursel Allenstein). Gefreut hat es mich auf jeden Fall dass die Reihe weitergeht, da ich doch bekennende Anhängerin der Romanfigur Lisbeth Salanders bin. Natürlich kommt es auch diesmal wieder – wie schon bei David Lagercrantz – zu kontroversen Diskussionen; so hat auch Smirnoff es nicht leicht die Fangemeinde zu überzeugen, denn die Fußstapfen von Stieg Larsson sind einfach gewaltig. Aus meiner Sicht hat die Autorin ihre Feuertaufe bestanden, sie hat einen interessanten, sehr packenden und gut konstruierten Krimi kreiert. Das wichtigste aber, die beiden Hauptcharaktere Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist wurden gut in diesen Krimi eingeführt und so konnte ich gleich wieder ohne Probleme in die Geschichte eintauchen. Natürlich gibt es an der ein- oder anderen Stelle noch Luft nach oben, aber das war bei Lagercrantz, als er „Verschwörung“ geschrieben hat, ebenfalls der Fall und so bekommt Karin Smirnoff auch einen Vorschussbonus für die nächsten beiden Fortsetzungen von mir. Mehr Romane sind mit dem Verlag erst einmal nicht vereinbart. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin verstärkt wieder links orientierte, politische Themen in den Fokus genommen hat, gerade so, wie der Urheber der Millennium-Reihe Stieg Larsson es getan hatte. Die Reihe mit ihren starken Charakteren Lisbeth Salander (aus unterem sozialem Milieu kommend) und Mikael Blomkvist (investigativer Journalismus), ist damit schließlich so erfolgreich gewesen. Hervorheben möchte ich aber auch die überzeugende Leistung von Julia Nachtmann. Als ich sah, das nicht mehr Dietmar Wunder der Sprecher ist, fand ich es sehr Schade, da er zu meinen absoluten Liebessprechern gehört, aber Nachtmann hat mich genauso mit ihrer markanten Stimme in ihren Bann gezogen und mir ein sehr lebendiges Hörvergnügen beschert. Eine spannende und gute Fortsetzung der Millennium-Reihe! Besten Dank an den „Random House Audio Verlag“ für das Rezensionsexemplar.

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Verderben ist Band 7 der Millenium-Reihe, die ursprünglich von Bestsellerautor Stieg Larsson erfunden wurde. Nach dessen Tod wurde die Geschichte von David Lagercrantz in den Bänden 4-6 weitererzählt. Nun hat die schwedische Thriller-Expertin Karin Smirnoff die Aufgabe übernommen, die Geschichte um Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist weiterzuerzählen. Lisbeth und Mikael haben sich über die Jahre aus den Augen verloren und tauschen nur sporadisch Textnachrichten aus. Aber das Schicksal für die beiden in einem kleinen Dorf in Nordschweden wieder zusammen. Mikael reist zur Hochzeit seiner Tochter Pernilla nach Gasskas. Dort lernt er das erste Mal ihren Zukünftigen kennen: Henry Salo ist einen zwielichtigen, aufgeblasenen Lokalpolitiker, der sich für die Errichtung eines Windparks am Rande des Dorfes einsetzt. Die Eigentümer wollen ihre Waldgebiete dort allerdings nicht verkaufen. Aber Salo macht Druck, weil er selbst zu diesem Deal genötigt wird. Lisbeth dagegen sieht sich plötzlich ihrer Nichte Svala gegenüber. Deren Mutter – die früher einmal etwas mit Lisbeths gefährlichen Halbbruder hatte – ist verschwunden. Die anderen Verwandten wollen das Kind nicht aufnehmen. So landet Lisbeth ebenfalls in Gasskas, um Babysitter zu spielen. Und es dauert nicht lange, bis die Ereignisse sich überschlagen und Lisbeth und Mikael wieder in einen komplexen Fall verwickelt sind. Karin Smirnoff greif viele Charaktere und Themen auf, die auch bei Stieg Larsson wichtig waren. So geht es auch in Verderben um korrupte Politiker, verwobene Familiengeschichten, Umweltthemen und auch die Aktion kommt nicht zu kurz. Für mich lag die Messlatte der Bücher nach den Lagercrantz-Bänden nicht wirklich hoch. Lagercrantz hatte für mich keine wirkliche Raffinesse. Aber mit der erfahrenen Thriller-Expertin Smirnoff nimmt die Millenium-Reihe nun wieder an Fahrt auf! Klar ist Smirnoff nicht Stieg Larsson. An seine intensive Detailltiefe kommt sie nicht heran. Aber man merkt Verderben sofort an, dass hier jemand vom Fach ist! Der Plot ist geschickt gestrickt und Smirnoff hält die Spannung gekonnt durch das ganze Buch hoch. Ich glaube, wenn man das Buch von Smirnoff als einzelnen Band mit anderen Charakteren konstruiert hätte, wäre die Akzeptanz der Geschichte wesentlich höher. Wobei ich gelesen habe, dass Verderben in Schweden auf große Begeisterung gestoßen sein soll. Eben weil Smirnoff so einen guten Ruf als Thriller-Autorin hat. Natürlich muss sie sich mit Stieg Larsson messen. Und das ist schwer, wenn der Autor drei unheimlich gute Bände hingelegt und sich damit ein großes Denkmal gesetzt hat. Aber auch ein Jo Nesbo oder ein Jussi Adler-Olsen haben mal einen schwächeren Band in ihren Reihen. Und die verzeihen wir ihnen auch. Wenn Vincent Kliesch einen Thriller nach der Idee von Sebastian Fitzek schreibt, schreit auch keiner auf. Mich hat Verderben von Karin Smirnoff unheimlich gut unterhalten und ich habe das Buch schnell weggelesen. Im Gegensatz zu Lagercrantz hat sie mich mit ihren Stil einfach überzeugt. Jetzt freue ich mich schon richtig auf den nächsten Band der Millenium-Reihe.

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Mikael Blomkvist reist nach Nordschweden zur Hochzeit seiner Tochter und erfährt unterwegs Dinge über sein Reiseziel, die ihn neugierig machen: Internationale Firmen kämpfen dort um Land und natürliche Ressourcen. Zeitgleich macht auch Lisbeth Salander sich in den Norden auf, um ihre Nichte kennenzulernen. Die junge Svala will ihre verschwundene Mutter, eine Sami, finden und sich gegen ihren brutalen Stiefvater wehren. Wie ihre Tante ist Svala furchtloser und genialer als sie aussieht. Nach Jahren treffen Salander und Blomkvist wieder aufeinander und befinden sich bald im Auge eines Sturms. Karin Smirnoff ist die zweite Autorin, mit der man versucht, an die Erfolgsromane von Stieg Larsson anzuschließen. Nach David Lagercrantz, dessen Fortsetzung nicht den erwarteten Erfolg brachte, folgt nun Smirnoff und versucht sich an einer Reihe, die man besser mit dem Originalautor hätte enden lassen, da Stieg Larssons Stil einmalig ist. Auch wenn die beiden Protagonisten aus den Originalen dabei sind, macht es doch den Eindruck, sie hätten ihren Biss verloren. Sie bleiben blass, scheinen nur noch Schatten der Personen zu sein, die wir aus dem Original kennen und agieren merkwürdig zurückhaltend. Lediglich zum Ende hin blitzt in der einen oder anderen Aktion ein verhaltenes Erinnern an deren frühere Zusammenarbeit auf. Smirnoffs Fortsetzung ist in der schwedischen Gegenwart angekommen. An der Wahl der Themen wie kriminelle Organisationen, korrupte Behörden und den üblichen Zutaten, die mittlerweile in keinem Roman mehr fehlen dürfen, wie Migranten, Missbrauch, Bandenkriege und Rechtspopulismus orientiert sie sich zwar an dem berühmten Vorbild, ist in deren Umsetzung aber viel grober als Larsson. Kurze Kapitel aus wechselnden Perspektiven, sowie knackige Sätze forcieren zwar das Tempo und generieren Spannung, auch wenn die Handlung im Großen und Ganzen sehr vorhersehbar ist. Ein großer Kritikpunkt ist für mich aber neben den vielen, stellenweise grotesken Klischees, die sie in der Charakterisierung der Bösewichte verwendet, die rohe Sprache, die nach und nach einfach zu viel wird. Gelesen wird „Verderben“ von Sprecherin Julia Nachtmann, die wieder einmal auf ganzer Linie überzeugt und ihre Stimme gekonnt einsetzt, um Spannung zu erzeugen. Sie baut Stimmung und Atmosphäre auf und wertet die Geschichte in jeglicher Beziehung auf. Fazit Ein ordentlicher Thriller mit Hauptfiguren, die man als Larsson-Fan liebt, die Geschichte kann jedoch nicht an die Originale heranreichen und erfüllt die Erwartung nur in Ansätzen.

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Mit Karin Smirnoffs „Verderben“ startet der zweite Versuch, die erfolgreiche Millennium-Trilogie Stieg Larssons fortzuschreiben. Mit der ersten Fortsetzung hatten die Erben David Lagercrantz beauftragt, die entsprechende dreiteilige Reihe erschien zwischen 2015 und 2019 in der deutschen Übersetzung. Mittlerweile wurden die Rechte für drei neue Millennium-Romane an den schwedischen Polaris Verlag verkauft, die 2022 diesen ersten Teil der Smirnoff‘schen Millennium-Trilogie auf den Markt brachten. Der Kontakt zwischen Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander ist abgerissen. Ab und an eine Kurznachricht, das war’s schon. Sie gehen eigene Wege, und die führen sie in diesem Fall unabhängig voneinander ins fiktive Gasskas, ein kleines Kaff in Nordschweden. Blomkvist reist zu Hochzeit seiner Tochter Pernilla mit einem zwielichtigen Lokalpolitiker an, Salander soll Svala, eine ihr unbekannte Nichte mit außergewöhnlichen Fähigkeiten finden und sich um sie kümmern. Aber schneller als ihnen lieb ist sind sie in Ereignisse verwickelt, in denen skrupellose Geschäftemacher alles daran setzen, die Ressourcen Norrbottens zu ihrem Vorteil auszubeuten, was die region unwiderruflich zerstören würde. Und dabei schrecken sie nicht davor zurück, jede/n, der sich ihren Plänen in den Weg stellt zu beseitigen. Auch wenn die beiden Protagonisten aus dem Original mit an Bord sind, macht es doch den Eindruck, als hätten sie mittlerweile stumpfe Zähne. Sie bleiben blass, scheinen nur noch Schatten der Personen zu sein, die wir aus dem Original kennen. Agieren merkwürdig zurückhaltend, lediglich zum Ende hin blitzt in der einen oder anderen Aktion ein verhaltenes Erinnern an deren frühere Zusammenarbeit auf. Smirnoffs Fortsetzung ist in der schwedischen Gegenwart angekommen. An der Wahl der Themen - kriminelle Organisationen, korrupte Behörden plus die üblichen Zutaten wie Migranten, Missbrauch, Motoradgangs, Bandenkriege und Rechtspopulismus - orientiert sie sich zwar an dem Vorbild, ist in deren Umsetzung aber viel direkter, grobschlächtiger als Larsson. Kurze Kapitel aus wechselnden Perspektiven sowie knackige Sätze forcieren zwar das Tempo und generieren Spannung, auch wenn die Handlung ist im Großen und Ganzen sehr vorhersehbar ist. Ein großer Kritikpunkt ist für mich aber neben den vielen, stellenweise grotesken Klischees, die sie in der Charakterisierung der Bösewichte verwendet, die rohe, abstoßende und stellenweise hochgradig ordinäre Sprache, wobei das natürlich auch der Übersetzung geschuldet sein könnte. Wer damit kein Problem hat, mag der Autorin Beifall klatschen (die Verkaufszahlen sprechen wohl dafür), mich konnte sie als Stieg Larssons Nachfolgerin leider nur in Ansätzen überzeugen.

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