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Rezension zu
Tochter der Schwarzen Stadt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tochter der Schwarzen Stadt, Vorsicht Spoler!

Von: Splashbooks
09.08.2015

Das Grundthema des Buches - der Rollentausch-Plan - ist meiner Meinung nach sehr erfrischend. Es geht nicht um die Rettung der Welt, deren Durchführung auf den Schultern einer ausgebüxten Göre aus einer Familie voller Kleinkrimineller liegt, sondern es geht um das Schicksal eines Herrscherhauses und die ehrgeizigen Pläne eines Hofstrategos zwischen deren Mühlen eine nicht ganz durchschnittliche junge Frau gerät. Angenehm bodenständig. Dazu kommt eine Prise Magie. Allerdings wirklich nur eine Prise, denn im Gegensatz zu der Trilogie rund um die Schatten spielt Magie keineswegs eine zentrale Rolle. Am meisten damit zu tun hat noch Jamade (eine der erwähnten alten Bekannten) die Gestaltwandlerin und Schatten in Personalunion ist. Meister Thenar greift nur selten auf kleinere Illusionen zurück. Das ist einerseits schön, da die Handlung so ohne magische Lückenbüßer auskommen muss, allerdings auch schade, da alles eben nicht ganz so "fantastisch" wirkt. Der Autor wählt auch für diesen Roman verschiedene Erzählperspektiven. So schaut man mal dem mehr oder weniger freiwilligen Prinzessinindouble Alena, der Schattentochter Jamade oder eben dem Strategos über die Schulter. Die Abschnitte greifen dabei gut ineinander, ohne das der Perspektivenwechsel den Lesefluss stört, allerdings sind ins Besondere die Tagesabläufe und Ränke des Strategos mitunter arg detailliert geraten. Die Charakterisierungen sind sehr gut gelungen und lassen auch die Figuren abseits von Alena realistisch und vielfältig erscheinen. Da ist zum Beispiel die echte Prinzessin, die allen Männern schöne Augen macht und dadurch sich und ihre diversen Liebhaber immer wieder in heikle Situationen bringt. Oder der Bruder des Grafen, der bis über beide Ohren in die Prinzessin (seine Nichte!) verliebt ist und nun der "ausgetauschten" Prinzessin nachstellt. Gelungen sind aber auch Alenas Lehrer, die zunächst wie typische Hofschranzen wirken, aber im gleichen Maß an Sympathie gewinnen in dem ihnen die Protagonisten zugewandt ist. Neben der Heldin ist der Strategos Thenar wohl die wichtigste und auch die gelungenste Figur. Habe ich den Magus am Anfang der Geschichte noch für einen sympathischen Weisen Berater gehalten, war ich gegen Ende von dessen Wandlung...überrascht. Aus Spoilergründen will ich mich darüber hier nicht auslassen. Eine ungewöhnliche Handlung, in einer etablierten, konsistenten Welt, verschiedenartigste Charaktere und eine Prise Magie, was will man mehr? Leider hält der Autor das anfangs eingeschlagene Tempo nicht den gesamten Roman durch und so kommt es bei den seitenlangen Beschreibungen der Intrige, Diplomaten-Geplänkel und Tagesabläufe des Strategos doch zu gewissen Längen, die besonders im Mittelteil des Romans etwas Disziplin von mir erforderten. Am Ende wiederum nimmt die Geschichte erneut Fahrt auf und ist dann beinahe schon zu schnell zu Ende. Außerdem schreit das Ende nach einer Fortsetzung. Vielleicht gar eine Trilogie? ;)

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