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Rezension zu
Das Gästezimmer

Leider nicht so wie erhofft

Von: abookjournal
25.09.2023

Der Klappentext von Das Gästezimmer hat mich total angesprochen und mir irgendwie Verity- und Wenn sie wüsste-Vibes gegeben, weswegen ich mich total auf das Buch gefreut habe. Zu Beginn hat das Buch dann auch regelrecht süchtig gemacht, sodass ich die ersten 100 Seiten fast in einem Zug gelesen hatte. Dabei fand ich vor allem den Schreibstil von Clémence Michallon total interessant, denn sie verwendet sehr kurze Sätze und schreibt locker leicht. Noch dazu werden die meisten Kapitel in der Du-Perspektive erzählt, was zuerst etwas gewöhnungsbedürftig war, allerdings auch einnehmend. Hinzu kommen noch weitere Kapitel aus anderen Sichtweisen, wie beispielsweise aus Emilys oder Cecilias Sicht. Hier hätte ich mir allerdings auch das ein oder andere Kapitel aus Aidans Sicht gewünscht. Leider muss ich zugeben, dass die Sogwirkung nicht ganz so lange anhielt wie ich es mir gewünscht hätte, denn es gab immer wieder langatmige Szenen, sodass der Spannungsbogen immer mehr abflaute. Nach circa 300 Seiten wurde das Erzähltempo allerdings wieder rasanter, wodurch nochmal etwas Spannung aufkam. Die Auflösung ist meiner Meinung nach ganz gut gelungen - auch wenn ich die Hintergründe leider nicht ganz so gut nachvollziehen konnte. "Es ist der erstaunlichste Raum, den du je gesehen hast. Er ist alles und nichts, deiner und nicht deiner, ein Zuhause und kein Zuhause." (Seite 71) Leider konnten mich auch die Gestaltung der Charaktere nicht so ganz überzeugen. Die Frau im Gästezimmer, die sich selbst Rachel nennen soll, war meiner Meinung nach lange sehr passiv - auch wenn ich durchaus nachvollziehen konnte, dass sie nach fünf Jahren im Schuppen erstmal zu Kräften kommen musste. Aidan hingegen blieb für mich leider komplett blass und ich hätte mir mehr Hintergründe zu seinem Verhalten gewünscht. Denn ihn lernt man im Grunde als liebevollen Familienvater kennen, der bei allen in der Stadt beliebt ist. So ist es mir schwer gefallen ihn mit seinen Taten in Verbindung zu bringen. Neben Rachel und Aidan lernt man außerdem Cecilia, Aidans Tochter und Emily kennen. Cecilia ist eine typische Teenagerin, die allerdings noch sehr unter dem Verlust ihrer Mutter leidet und von Aidan sehr beschützt wird. Emily hingegen führt ihr eigenes Restaurant. Während sie zu Beginn noch sehr tough wirkt, fällt sie im weiteren Verlauf eher durch naives Verhalten auf. "Rachel war ein unbeschriebenes Blatt. Rachel hatte keine Vergangenheit, kein Leben, zu dem sie zurückkehren wollte. Rachel konnte in diesem Schuppen überleben." (Seite 19) Das Cover des Buches hat mich durch die rote Schrift auf dem hellen Hintergrund und des Grundrisses im Hintergrund sofort angesprochen und durch den roten Buchschnitt wird das Buch zu einem echten Hingucker. Insgesamt hatte ich mir von Das Gästezimmer doch etwas mehr erhofft. Denn obwohl das Buch phasenweise spannend war und eine Sogwirkung entfalten konnte, gab es doch auch viele langatmige Szenen.

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