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Rezension zu
Verderben

Verderben (Karin Smirnoff)

Von: Poldi
25.09.2023

Um ihrer Nichte zu helfen, reist Lisbeth Salander nach Nordschweden. Denn deren Mutter ist seit einiger Zeit verschwunden. Lisbeth merkt schnell, dass auch Svala ähnlich begabt ist wie sie selbst und bemerkenswerte Fähigkeiten besitzt. Und auch Mikael Blomkvist ist im Norden des Landes unterwegs, um bei der Hochzeit seiner Tochter dabei zu sein. Doch schon auf der Reise hört er von düsteren Machenschaften, die im Verborgenen zwischen zwielichtigen Gestalten getätigt werden… Stig Larssons Millennium-Trilogie hat das aktuelle Krimi- und Thriller-Genre beeinflusst wie kaum eine andere Buchreihe, auch heute noch gilt sie als eine der besten Vertreter und Mitbegründer des Nordic Noir. Nach dem unerwarteten Tod des Autors hat zunächst David Lagercrantz die Reihe um einen zweiten Dreiteiler erweitert. Mit „Verderben“ hat nun Karin Smirnoff einen neuen Band veröffentlicht, der die bekannten Figuren ein paar Jahre in die Zukunft versetzt, so ist beispielsweise der Kontakt zwischen Lisbet und Mikael abgebrochen. Wie sich die beiden wiederfinden, wirkt leider etwas zu zufallsträchtig, auch andere Begebenheiten sind doch merklich konstruiert. Etwas schade, dass sich die Handlung häufiger nur wegen Zufällen weiterentwickelt, hier hätte ich mir glattere Kanten gewünscht. Die Themenwahl ist modern und gesellschaftskritisch und der Ablauf durchaus spannend, gerade der Mittelteil wirkt da dynamisch und packend. Warum die Handlung danach wieder etwas abfällt? Aus meiner Sicht, weil man dort schon eine deutliche Ahnung hat, wie sich alles auflösen wird, was sich dann bei mir auch bestätigt hat. Der dynamische Ausdruck der Handlung wird auch durch den merklich anderen Schreibstil der Autorin hervorgerufen. Sie schreibt knapper, präziser und nicht so ausschweifend wie ihre beiden Vorgänger. Dadurch geht aber auch etwas von der dichten Atmosphäre verloren. Auch für die Figuren wählt die Autorin andere Ansätze und lenkt ihren Fokus dabei auf Lisbet, die mit ihrer Nichte einen reizvollen Konterpart bekommen hat. Die sich dadurch eröffnenden Möglichkeiten zur Weiterentwicklung werden auch ausgenutzt, allerdings verliert Lisbet dadurch leider etwas an Schärfe und Ausdruck. Mikael tritt hier als Figur merklich in den Hintergrund, hat aber einige gelungene Passagen. „Verderben“ setzt in der Millennium-Reihe noch einmal ganz andere Akzente, Autorin Karin Smirnoff bringt einen merklich eigenständigen Stil mit. Das sorgt für frischen Wind und gelungene Ansätze, allerdings werden diese Änderungen auch nicht jedem gefallen. Mir persönlich haben die offensichtlich konstruierten Begebenheiten sauer aufgestoßen, auch mit dem knapperen Erzählstil ging für mich etwas verloren. Dennoch habe ich den Band wegen des spannenden Aufbaus gern gelesen und werde auch den beiden Folgebänden eine Chance geben.

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