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Rezension zu
Vom Mythos des Normalen

Was ist eigentlich dieses "normal"?

Von: Lunau-Fantasy
28.09.2023

Als mir mein Freund kürzlich von diesem Buch erzählt hat, war ich sogleich interessiert. Schon seit ich denken kann merke ich, dass ich nicht in das Bild einer gesellschaftlich "normalen" Person passe. Die Thematik von Dr. Gabor Maté spielt genau darauf an und somit zog das dicke Buch bei mir ein. Ich muss sagen, normalerweise tue ich mich mit Sachbüchern wirklich schwer. Schon 150 Seiten sind mir manchmal zu viel, weil sie anstrengend zu lesen ist. Und nun? Nun hatte ich ein fast 700 Seiten Werk hier liegen, das gelesen werden wollte. Und das tat ich. Zugegeben, ich konnte nicht jeden Tag so viel schaffen, wie ich wollte, da das Buch für unterwegs einfach zu dick und schwer ist. Aber ich nahm mirzuhause immer wieder Zeit dafür, las es morgens beim Frühstück, in den Pausen von der Arbeit oder Abends im Bett. Ausgestattet mit Textmarker und Zetteln begann ich meine Lesereise - und wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist wirklich angenehm zu lesen und auch wenn viel wissenschaftliche Aspekte dabei sind oder Anekdoten aus dem Leben von Maté oder anderer Leute, so kam ich doch zügig durch. Es langweilte mich nicht und es strengte mich nicht so an wie sonst. Das Thema begann mich mehr und mehr zu interessieren. Zu vielen Bereichen hatte ich bereits eine eigene Meinung oder Vorahnung, die sich durch Matés Worte schließlich bestätigte. Plötzlich fühlte ich mich verstanden und - was noch wichtiger ist - ich bekam Erklärungen. Seit einigen Jahren geht es mir gesundheitlich immer schlechter. Eine Diagnose folgt auf die nächste und mit einigen muss ich den Rest meines Lebens leben. Doch Maté machte mir eines klar: Ich habe es möglicherweise selbst in der Hand die Ausbreitung abzubremsen. Außerdem gab er mir eine entscheidende Information - eine mögliche Ursache für all die Probleme. Und obwohl ich es selbst vorher nicht glauben wollte, bestätigte er mit seinen Worten meine eigene Vorahnung. Der Auslöser war emotionaler Stress. Wie bereits gesagt fühlte ich mich beim Lesen des Buches verstanden. In einem Kapitel mehr als in dem Anderen. Aber Maté schaffte noch etwas anderes. Er zeigte mir einen Blick auf mein bisheriges Leben und was sich verändern kann, wenn ich in Zukunft etwas anders mache. Allem voran nicht mehr zu versuchen jedem zu gefallen und in die Gesellschaft zu passen. Denn die Gesellschaft ist alles andere als gut und richtig. Was uns Politik und Co. als Normal vorschreiben ist schlicht und ergreifend nicht mehr als eine Lüge. Ein Mythos. Eine Folge von Traumata und emotionalem Stress der Menschen, die unsere Gesellschaft vorgeben. Und da gehöre ich nun einmal einfach nicht rein - nicht, ohne mich selbst zu verlieren und krank zu machen. Ich glaube, das dieses Buch einigen Menschen wichtige Infos geben kann. Auch wenn man manches vielleicht schon vorher wusste, es hier auf diese Art zu lesen hat einen nochmal ganz anderen Effekt. Für ein so dickes Buch - und dann auch noch ohne Geschichte - habe ich das Buch quasi verschlungen. Und es wird sicherlich nicht das letzte Buch dieses Autors gewesen sein, welches ich lese. Absolute Empfehlung.

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