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Rezension zu
Red Rising - Im Haus der Feinde

Komplex und vielschichtig

Von: Drachenbuecherhort
22.11.2023

Wer den ersten Band der „Red Rising“-Reihe schon spannend fand, wird vom zweiten Band noch mehr begeistert sein. „Red Rising – Im Haus der Feinde“ von Pierce Brown ist ein dystopischer Science-Fiction-Roman, der in einer fernen Zukunft spielt, in der die Menschheit nach einem Farbsystem in verschiedene Klassen eingeteilt ist. Der Held der Geschichte ist Darrow, ein Roter, der der untersten und versklavten Klasse angehört und die auf dem Mars schuftet, um ihn für die höheren Klassen zu terraformen. Getarnt als Goldener wird Darrow nach der Akademie einer Flotte zugeteilt. Durch seine erfolgreiche Kriegsführung hat er sich den Respekt seiner Vorgesetzten und auch des Obersten erworben und lebt nun inmitten seiner Feinde, von wo aus er versucht, die ungerechte und verhasste Hierarchie der Gesellschaft von innen heraus zu zerstören. Womit er jedoch nicht rechnet, ist, dass er auch hier wahre Freunde und Verbündete, ja sogar die Liebe findet … Der zweite Teil macht da weiter, wo der erste aufgehört hat. Keine Verschnaufpause, sondern Spannung und Action pur. Langweilig wird es zu keinem Zeitpunkt, stattdessen gibt es immer wieder überraschende Wendungen, die es schwer machen, das Buch aus der Hand zu legen. Allerdings ist die Handlung diesmal viel komplexer und vielschichtiger als im ersten Band, was sie besonders unvorhersehbar macht. So gab es einige Wendungen in der Handlung, die mich völlig unerwartet getroffen haben, die aber auf keinen Fall so an den Haaren herbeigezogen sind, dass sie nicht in die Handlung passen würden. Besonders gut hat mir die Entwicklung des Protagonisten Darrow gefallen. Im ersten Teil war er wirklich unausstehlich mit seiner arroganten Art, aber im zweiten Teil kristallisiert sich immer mehr heraus, dass das alles nur Fassade ist, dass auch er emotional werden kann und alles andere als unfehlbar ist, was er auf besonders schmerzhafte Weise lernen muss. Und natürlich macht es die Tatsache nicht besser, dass auf ihm eine unglaubliche Verantwortung lastet und er schwierige Entscheidungen treffen muss, die möglicherweise Opfer mit sich bringen. Trotzdem gibt Darrow nie auf und das macht ihn zu einer Figur, die man an manchen Stellen einfach bewundern muss. Nicht jeder hat diese eiserne Entschlossenheit, die Darrow an den Tag legt. Diese Vielschichtigkeit findet sich auch bei den anderen Figuren wieder. Sie alle wirken tiefgründig und selbst der größte Tyrann hat Facetten, die ihn beinahe schon sympathisch werden lassen. Bei vielen wird deutlich, dass sie durch ihre Erziehung, ihr Umfeld geprägt sind – gerade im Vergleich zu Darrow, der eben nicht als verzogener Goldjunge aufgewachsen ist. Immer wieder stellt sich aber auch die Frage, wem Darrow trauen kann – und wem nicht. Eine Frage, über die man sich als Leser auch den Kopf zerbricht und die Darrow manchmal ganz schön einsam macht, gleichzeitig aber auch mit seiner ausgeprägten Loyalität kollidiert. „Red Rising – Im Haus der Feinde“ ist die mitreißende, spannende und actionreiche Fortsetzung der Reihe, die vor allem durch ihre hervorragend ausgearbeiteten Charaktere und die komplexe Handlung besticht. Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich so gefesselt und emotional mitgerissen hat! Wer Komplexität nicht scheut, sollte es unbedingt gelesen haben!

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