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Rezension zu
Das Tal der Blumen

Schockierendes, wichtiges Buch!

Von: the_reading.redhead
18.12.2023

Erschienen am 01.11.2023 beim btb Verlag und aus dem Dänischen übersetzt von Franziska Hüther. Der Roman erschien in der Originalsprache bereits 2020 und wurde 2021 mit dem Literaturpreis des nordischen Rates ausgezeichnet. Der Titel des Buches klingt erstmal so schön malerisch, jedoch handelt es sich bei dem Tal der Blumen um einen Friedhof. Denn wusstet ihr, dass Grönland eine der höchsten Selbstmordraten der Welt hat? Suizid ist dort die dritthäufigste Todesursache und betrifft vor allem junge Leute und Menschen in dörflichen Regionen. Der Roman hat drei Teile. Er ist in 45 Kapitel unterteilt, die jeweils mit einem Suizidfall überschrieben sind und abwärts zählen. Hier beschreibt die Autorin ziemlich genau, wie sich die Menschen suizidiert haben. Wahrscheinlich um die Fälle greifbarer zu machen, z. B.: „39. Frau, 25 Jahre. Erhängte sich in der Wohnung des Freundes“. Teil 1: Unsere namenlose Protagonistin wächst in Grönland in seltsamen Familienverhältnissen auf, führt eine Beziehung mit Maliina und will eigentlich nur raus. Sie bricht auf, um in Dänemark zu studieren. Hier findet sie leider keinen Anschluss bei ihren Kommiliton:innen und wird sogar von ihren Mitstudierenden diskriminiert Teil 2: Die Hauptprotagonistin reist zurück nach Ostgrönland, um Maliina zu unterstützen. Ihre Cousine hat sich umgebracht. Beide Frauen begeben sich auf Spurensuche nach dem Grund für diesen Suizid. Teil 3: Anschließend reist unsere namenlose Protagonistin zurück nach Dänemark an die Uni, wo sie selbst mit Suizidgedanken zu kämpfen hat. Der Roman ist tiefgründig und sehr politisch. Es geht unter anderem um Homophobie, Diskriminierung aber auch um generelle Probleme der Gesellschaft. Das Gesundheitssystem bietet für Menschen mit Suizidgedanken keine Hilfe. Sie werden nicht verstanden und von Ärzten weggeschickt. Die Autorin schafft es, uns in die Köpfe der Betroffenen reinzulassen. Leider bin ich dennoch nicht so richtig mit dem Buch warmgeworden. Die Protagonistin wirkte auf mich etwas unnahbar und deshalb konnte ich mich schlecht in sie hineinversetzen.   Ich würde den Roman nicht uneingeschränkt allen Leser:innen empfehlen, da die abgehandelten Themen aufwühlen können, halte ihn aber für lesenswert.

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