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Rezension zu
Nicht von dieser Welt

Die Stimmen der Toten

Von: Franziska_J
25.12.2023

Zwei Jugendliche die mit Toten sprechen können, eine Reise quer durch das grade erst wiedervereinigte Deutschland und die Suche nach dem versteckten Geld der Staatsbank der DDR. Was zunächst klingt wie eine Mischung aus Fantasy und Roadmovie, entpuppt sich als eine warmherzig erzählte Geschichte von zwei jungen Menschen, die versuchen, sich einen Reim auf das Leben zu machen. Obwohl Michael Ebert mit Nicht von dieser Welt (erschienen beim Penguin-Verlag) einen Roman geschrieben hat, in dem der Tod eine zentrale Rolle einnimmt, ist es doch eine Erzählung voller Leben und Lebensfreude. Im Leben des 13-jährigen Hauptprotagonisten Mischa nimmt der Tod großen Raum ein. Nach dem Tod seines Vaters, zieht er mit seiner Mutter in die Hausmeisterwohnung des Krankenhauses, in dem seine Mutter arbeitet. Überall ist der Tod gegenwärtig, so dass der stille Mischa sich oft in seinen Tagträumereien verliert. Als beim Schüleraustausches statt seines Gastbruders die 17-Jährige Sola aus dem Bus steigt, nimmt die Handlung an Fahrt auf. Beide wissen zunächst nicht, dass sie dasselbe Geheimnis miteinander teilen: Sie können mit den Toten sprechen. Nur deshalb ist Sola nach Deutschland gekommen. Sie will gemeinsam mit Mischa nach Halberstadt fahren, wo die Staatsbank der DDR mehr als 100 Milliarden Ostmark vergraben hat. Dies könnte es sowohl ihr ermöglichen, in ihre Heimat zurückzukehren, als auch dem in Armut aufwachsenden Mischa und seiner Mutter etwas Last von den Schultern nehmen. Obwohl ihrer beider Leben aufgrund ihrer Erlebnisse und ihrer besonderen Gabe so sehr durch den Tod geprägt ist, entscheiden sie sich auf dieser Reise für das Leben… Mit Mischa und Sola hat Ebert zwei Hauptprotagonisten geschaffen, die dem Leser sofort sympathisch sind. Der etwas schüchterne Tagträumer Mischa bildet dabei einen deutlichen Gegensatz zur selbstbewussten Sola. Zwischen den beiden entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft voller Witz, Ehrlichkeit und kluger Gespräche. Nicht von dieser Welt ist ein Roman, der mit Trauer beginnt und mit Trauer endet, der deswegen aber keinesfalls schwer oder melancholisch ist. Ganz im Gegenteil: Er steckt voller Leben, Liebe, Freundschaft und Humor.

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