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Rezension zu
Ein tödlicher Jahrgang

Mord in der Wachau

Von: Martinas Buchwelten
14.01.2024

Beate Maxian hat neben ihrer Sarah Pauli Reihe, die immer in Wien spielt, nun einen weiteren Schauplatz für ihre Krimis gefunden: die Wachau. Ich wohne ja selbst nur 10 km von der Region, die UNESCO Weltkulturerbe ist, entfernt und war sehr gespannt auf die Geschichte. Mit Lou Conrad hat die Autorin eine neue Ermittlerin erschaffen, die als ehemalige Inspektorin beim LKA Niederösterreich, in ihren Heimatort Marienkirchen zurückkehrt. Dort hat sie ihre Liebe zu Feinkostspezialitäten und Schmankerln aus der Region zu ihrem Beruf gemacht. Sie führt ein Delikatessengeschäft und hilft auch ab und zu ihren Eltern auf deren Weingut, die es vorgezogen hätten, dass sie den Familienbetrieb übernimmt. Lou lebt allerdings lieber mit ihrem Hund Michelin alleine in einem kleinen Winzerhäuschen. Doch die "Ermittlergene" lassen sich nicht so schnell abstellen, denn als ein Weinberg in Flammen steht, lässt die Neugier sie nicht los. Vor Ort trifft sie auf ihre ehemalige Vorgesetzte und die Leiche des Top-Winzers der Region, Martin Haller. Das Timing ist äußerst schlecht, denn gerade hat der Weinherbst begonnen und die Wachau wird von vielen Urlaubern geradezu überrannt. Da macht sich ein toter Winzer nicht so gut... Als auch noch Lous frühere Freundin Mona verschwindet und sich ihr Mann Fabio große Sorgen macht, brechen die beiden nach Südtirol auf, wo es die letzte Spur von Mona gibt. Aber auch einige Geschäfte des ermordeten Martin Haller führen ins benachbarte Italien und zu einem ganz bestimmten Hof.... Kurz kommt auch Lou selbst ins Visier der Polizei, denn ihre Schnüfflernase hält sie nicht davon ab privat zu ermitteln. Lou ist, wie Sarah Pauli, eine sehr sympathische Figur mit einer großen Leidenschaft. Lou liebt das ruhige Leben und den Genuss, den Kontakt zu ihren Kunden, die hochwertigen Produkte, die sie in ihrem Delikatessenladen verkauft und ihren Berner Sennenhund Michelin. Diesen habe ich sofort ins Herz geschlossen und er darf auch im Krimi eine ganz besondere Rolle spielen. Beate Maxian hat unsere wunderschöne Wachau sehr bildhaft eingefangen und beschrieben. Die Hänge mit den Weinreben, die darunter fließende Donau, Burgen und Schlösser entlang des Flusses, die wunderbare Atmosphäre im Ort und deren Einwohner, sowie das kulinarische Leben der Region. Der Dorftratsch kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz. Durch ihren Settingwechsel nach Südtirol bekommen wir auch aus dieser Region sehr bildgewaltige Beschreibungen. Der goldene Weinherbst in beiden Gebieten lässt das Urlauberherz beim Lesen sofort höher schlagen. ©Martina Luger Wir erfahren auch einige Dinge rund um die Weinherstellung und den verschiedenen Weinsorten, genauso wie über besondere Schmankerln aus der Gegend, wie die Wachauer Marille und deren Verarbeitungsmöglichkeiten (Marillenschnaps, süße Marillenknödel, Marillenmarmelade, Marillenlikör, Marillensenf usw.), und genießen eine deftige Jause bei einem der vielen Heurigen, die die Wachau bietet. Der kulinarische Krimi steht hier im Vordergrund und die Spannung tritt doch das eine oder andere Mal in den Hintergrund. Trotzdem hat die Autorin mit einigen überraschenden Wendungen und mit der Vielschichtigkeit der Charaktere immer wieder für mitreißende Szenen gesorgt. Vorallem zum Ende hin kommt es zu einem fesselnden Countdown, der mir sehr gut gefallen hat. Auf den letzten Seiten des Buches gibt es noch eine Auflistung der verschiedenen Weinsorten. Fazit: Ein kulinarischer Krimi zum Miträtseln, der in meiner Heimat spielt und deshalb für mich etwas Besonderes ist. Die Spannung tritt jedoch oftmals etwas in den Hintergrund, während die bildhafte Beschreibung der beiden Gegenden (Wachau und Südtirol) sehr bildgewaltig dargestellt wird. Ein netter Auftakt einer neuen Reihe, die ich natürllich weiterverfolgen werde.

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