Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Anne auf Green Gables

Das Schöne in Allem sehend

Von: SimoneD
18.01.2024

Ende des 19. Jahrhunderts, Prince Edward Island, Kanada: Die Geschwister Marilla und Matthew Cuthbert sind nicht mehr die Jüngsten. Sie brauchen dringend Hilfe bei der Bewirtschaftung ihrer Farm. Deswegen entscheiden sie sich, einen Waisenjungen zu adoptieren. Als Matthew diesen vom Bahnhof abholen will, staunt der ruhige Junggeselle nicht schlecht. Denn anstatt eines kräftigen Burschen wartet ein dürres, redseliges Mädchen auf ihn. Besonders Marilla will das phantasiereiche Kind so schnell wie möglich wieder los werden. Denn sie brauchen doch kräftige Unterstützung. Ein Mädchen ist keine Hilfe. Doch überraschend schnell schließt auch sie die selbstkritische, grenzenlos optimistische Anne ins Herz. Obwohl Montgomery „Anne auf Green Gables“ Anfang des letzten Jahrhunderts schrieb, empfinde den Stil als absolut zeitlos. Sicherlich blicken die Mädchen von hier und heute in eine größere Welt. Die ihnen mehr Möglichkeiten gibt. Sie weniger einschränkt und ihnen mehr zutraut. Doch sind ihre Hoffnungen und Ängste oft doch noch immer recht ähnlich. Wären sie gerne größer oder kleiner, blonder oder dunkler – müssen sich noch immer genauso finden. Wobei Anne da schon weit vorne ist. Das naseweise, ehrgeizige Wesen steckt voller kluger Gedanken, die nicht an der nächsten Ecke enden. Das Schöne in Allem sehend, inspiriert sie auch mich, gnädiger zu sein. Aber ganz ehrlich? Ich lieb auch einfach die nostalgische Landidylle des Settings. Die atmosphärischen, blumigen Beschreibungen durch Annes wunderreiche Augen. Ihre Wortschöpfungen sowie die schrulligen Bewohner des Landstrichs. Die ihr Herz doch alle am rechten Platz tragen. Einfach schön! Ob Lucy Maud Montgomery es wohl geglaubt hätte? Wenn man ihr gesagt hätte, dass wir auch noch nach über 115 Jahren mitfiebern, wenn ihr rothaariger Wirbelwind erwachsen wird? Ich jedenfalls hörte den ersten Teil von Annes Geschichte sehr gerne! Zugegeben, Jessica Schwarz würde ich auch zuhören, wenn sie Kalendersprüche oder Wikipedia-Einträge über Mikrobenarten vorlesen würde. Doch genoss ich neben ihrer wundervollen, beruhigenden Stimme auch die Erfahrungen und die Gesellschaft des kanadischen Waisenmädchens.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.