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Rezension zu
Das Mädchen und der Winterkönig

Magisch

Von: Tintenweberin
22.01.2024

Katherine Arden knüpft mit diesem zweiten Band genau dort an, wo „Der Bär und die Nachtigall“ geendet haben. Doch sie lässt Wasja nur kurz auftreten, verschiebt den Fokus nach Moskau zu ihren Geschwistern Olga und Sasha, sodass man als Leser sofort gebannt ist. Man möchte natürlich wissen, wie es mit Wasja weitergeht. Die Ländereien von Dimitri, dem Großfürsten von Moskau, werden geplündert, Dörfer niedergebrannt und Mädchen entführt. Als ein gut aussehender Bojar namens Kasjan ihn um Hilfe bittet, reitet Dimitri gemeinsam mit seinem Vetter Sasha (der Mönch ist) aus, um die Banditen zu fassen. Nun kommt Wasjas großer Auftritt. Nachdem sie beschlossen hat, die Welt zu sehen und Morosko sie zögerlich ziehen lässt, streift sie als Junge verkleidet auf Solowejs Rücken durchs Land. Ihr gelingt es, die Banditen aufzuspüren und die Mädchen zu retten. Natürlich erkennt Sasha in dem Jungen Wassili seine kleine Schwester, doch er hütet ihr Geheimnis, ebenso wie Olga. So kommt Wasja als Junge nach Moskau, genießt das Ansehen des Fürsten und der Männer am Hof. Sie hat sich durch ihre mutigen Taten einen Ruf erarbeitet. Sowohl Sasha als auch Olga fürchten, ihr Geheimnis könnte auffallen und sie alle ins Unglück stürzen. Und dann gibt es natürlich auch noch mythische Dinge, die im Hintergrund Moskau bedrohen und auch ein Auge auf Wasja gerichtet haben. Es war spannend, von der russischen Wildnis ins prächtige Moskau zu kommen. Die Umgebung ist ganz anders und Wasja muss sich diesen neuen Gegebenheiten anpassen. Unter dem Deckmantel der Männlichkeit kann sie einiges an Freiheit mit in die beengte Stadt nehmen, doch sie wird vor allem von ihrer Familie und später noch von anderen Seiten stark bevormundet. Morosko hat kurze, aber eindrucksvolle Auftritte. Man spürt seine innerliche Zerrissenheit und möchte die Wahrheit aus ihm herauspressen, doch er gibt sich bedeckt und macht sich rar. Wenn es Wasja dann zu viel wird, kann man sehr gut mit ihr fühlen. Olgas älteste Tochter Maria ist ein neuen Charakter, den ich schnell lieb gewonnen habe, denn sie ist Wasja sehr ähnlich und findet in ihrer Tante endlich jemanden, der sie versteht. Solowej läuft natürlich allen den Rang ab mit seinen bissigen Kommentaren. Arden schreibt so atmosphärisch, ich war regelrecht verzaubert. Die Blase ist zum letzten Drittel hin geplatzt, aber nur, weil Wasja von der grausamen Realität eingeholt wird und ich so wütend war beim Lesen. Das patriarchische Moskau setzt ihr übel zu und auch Vater Konstantin ist (leider) nicht in der Versenkung verschwunden, sondern erhält seinen großen Auftritt. Nun freue ich mich sehr auf den finalen Band, denn das Ende lässt viele Fragen und Hoffnungen offen.

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