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Rezension zu
Nicht von dieser Welt

Nicht von dieser Welt - Michael Ebert

Von: Frank-Michael Preuss
23.01.2024

Nachdenken anregt. Der Autor schafft es, mit seinen Worten genau solche Sätze zu formen, die man sich am liebsten herausschreiben und immer wieder lesen möchte. Ein solcher Satz ist „Trauer ist Liebe, die kein Zuhause mehr hat“, der einen beim Lesen innehalten lässt. Die Geschichte handelt von Mischa, der nach dem Tod seines Vaters geheimnisvolle Anrufe erhält. Über einen alten Münzfernsprecher melden sich die Toten bei ihm und geben ihre letzten Wünsche durch. Mischa gibt sich alle Mühe, diese Aufgaben zu erfüllen, in der Hoffnung, dass sich vielleicht auch sein Vater noch einmal meldet. Mischa lebt mit seiner Mutter in einer Personalwohnung eines Krankenhauses im Schwarzwald. Seine Mutter arbeitet unentwegt als Intensivschwester, das Geld ist knapp und manchmal reicht es nicht einmal für ein Weihnachtsgeschenk. Doch dann tritt die 17-jährige Sola aus Zaïre in Mischas Leben und mit ihr beginnt ein aufregendes Abenteuer, das ihm hilft, wieder Mut und neue Hoffnung zu schöpfen. In diesem Roman geht es um die großen Themen des Lebens: Liebe und Armut, Leben und Tod. Es geht darum, nicht nur auf das zu schauen, was wir verloren haben, sondern auch auf das, was uns bleibt. Michael Ebert erzählt feinsinnig, emotional und voller Humor davon, warum sich Hoffnung immer lohnt. Was dieses Buch so besonders macht, ist die Art und Weise, wie der Autor die Geschichte erzählt. Es ist keine abgehobene, esoterisch angehauchte Geschichte, sondern eine Geschichte, die mitten aus dem Leben gegriffen ist. Obwohl sie von Verlust und Traurigkeit handelt, passiert das wie nebenbei. Der Roman kippt nie ins Rührselige, was ungemein tröstlich ist. Der melancholische Ton, der sich durch den Roman zieht, bekommt oft eine ungeahnte, fast schon fröhliche Leichtigkeit. Michael Ebert versteht es, große Gefühle fein und zurückhaltend zu verpacken. Die Geschichte spielt sich über sieben Tage im Sommer 1991 ab und gibt einem Jungen, der nicht weiß, wo es im Leben langgehen soll, eine Richtung. Es geht um Liebe und Hoffnung, um Verlust und Neuanfang. Der Autor schafft es, all diese Themen auf eine einfühlsame und berührende Weise zu behandeln. Nicht von dieser Welt ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst. Michael Ebert hat mit diesem Roman ein grandioses Werk geschaffen, das gleichzeitig zum Nachdenken anregt und Hoffnung schenkt. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die gerne Bücher lesen, die berühren und inspirieren. Michael Ebert, 1974 in Freiburg geboren, ist Chefredakteur des Süddeutsche Zeitung Magazin und wurde für seine journalistische Arbeit bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In seinem Debütroman „Nicht von dieser Welt“ führt er uns an den verwunschenen Ort, an dem er selbst aufgewachsen ist: ein Krankenhaus in einer süddeutschen Kleinstadt.

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