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Rezension zu
Klytämnestra

Zwischen Liebe und Rache

Von: Barbaras Bücherbox
28.01.2024

Als älteste Tochter des Königs von Sparta sowie Schwester der berühmten Helena (von Troja) wächst Klytämnestra als starke und selbstbestimme Frau auf. Körperliche Auseinandersetzungen sind dort auch für Frauen keine Seltenheit und Dank ihrer Stärke und ihrer Klugheit wird sie zum liebsten Kind des Königs Tyndareos. Doch als Klytämnestra sich für einen sanften Ehemann entscheidet, der sie liebt und achtet, kommt ihr Vater zu der Überzeugung, dass Klytämnestra für Größeres bestimmt ist. Und so trifft sie ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Alle ausgelöst von Männern und ihrer Gier nach Macht … Oh mein Gott … war das ein Buch! Seit Circe (Madeline Miller) und Wölfe (Hilary Mantel) habe ich keinen so großartigen historischen Roman mehr gelesen, der mich von Seite 1 an packen konnte. Klytämnestra ist keine handsame oder sanfte Protagonistin: sie ist stark, taff und schreckt vor keiner Auseinandersetzung zurück. Doch für die Menschen, die sie liebt, würde sie alles tun. Seien es ihre Geschwister, ihre Kinder oder Freunde – sie würde für sie töten. Und tut es auch. Wie ein Spielball werden Frauen – auch die kämpferischen Spartiaterinnen – als politischen Druckmittel benutzt, verheiratet und zurückgelassen. Widersetzen sie sich dem ihnen angedachten Schicksal, sind sie grausam, rachsüchtig – und vieles mehr. Ein grauenvoller Schicksalsschlag nach dem anderen bricht über Klytämnestra herein. Man fragt sich, wie sie es schafft, weiterzuleben. Wie sie immer wieder weitermachen kann. Doch all das geht nicht spurlos an ihr vorbei, sie ist getrieben von Rache. Doch nicht nur Klytämnestras Geschichte selbst ist unglaublich spannend. Zeitgleich verfolgen wir aus ihrer Sicht Helenas Flucht vor Menelaos mit Paris ins uneinnehmbare Troja und den darauffolgenden Krieg. Wir hören von Kastor‘s und Polydeukes‘ Reise mit Jason auf der Suche nach dem goldenen Vlies und beobachten Odysseus‘ Werben um seine Penelope. Und auch, wenn man es denken könnte, sind nicht alle Männer grausam. Klytämnestras Brüder Kastor und Polydeukes sind leidenschaftliche Männer, für die der Wert eines Menschen nicht beim Geschlecht aufhört. Klytämnestras erster Mann ist sanftmütig und klug und auch andere männliche Figuren, die in ihr Leben treten, sind gute Menschen. Doch Agamemnons Grausamkeit überschattet alles in Klytämnestras Leben. Man hofft und hofft, endlich von seinem Tod zu erfahren, hofft, dass Klytämnestra endlich von ihm erlöst wird. Einem Krieger, der als „König der Männer“ in die Geschichte einging und doch an Grausamkeit nicht zu übertreffen ist, während Klytämnestra als ruchlos und rachsüchtig im Gedächtnis blieb. Großartig, ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich dieses Buch geliebt habe.

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