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Rezension zu
Klytämnestra

Klytämnestra von Constanza Casati

Von: novemberschreiberling
23.03.2024

Klytämnestra, eine Figur der griechischen Mythologie, die vielen bekannt ist als die rachsüchtige Königin, die ihren eigenen Ehemann umbringt und mit ihrem Liebhaber flieht. Doch Constanza Casati zeigt uns eine neue Seite dieser ikonischen Figur, eine, die voller Emotionen und Gedanken ist. Und das sage ich jetzt nicht, weil ich ein wunderschönes Bloggerpaket bekommen habe, sondern weil es seit langem mal wieder ein Retelling war, bei dem ich so richtig in der Handlung gefangen war. Der Buchmarkt wurde ja zuletzt mit griechischer Mythologie überschwemmt, weshalb ich eher kritisch an das Buch gegangen bin und auch wirklich lange gewartet habe, eh ich es anfange. Die Geschichte von Klytämnestra ist eine von vielen Schicksalen starker Frauen, die sich in einer männerdominierten Welt behaupten müssen. Casati verwebt geschickt politische Machtverhältnisse, Intrigen und die Gefühle der Figuren zu einem fesselnden Roman, der sich liest wie eine spannungsgeladene Serie. Obwohl ich den mythologischen Hintergrund kannte, konnte ich nicht aufhören zu lesen, so gelungen ist Casatis Fokus auf die facettenreiche Klytämnestra. Sie empfindet sowohl Liebe als auch Hass und ihre Handlungen sind von Traurigkeit und Einsamkeit geprägt. Die Tiefe der Emotionen, die Casati in Klytämnestras Charakter einfließen lässt, macht sie zu mehr als nur einer bösen Frau, sondern zu einer Kämpferin für ihre Familie, die auch zu (wirklich) drastischen Mitteln greift. Die Geschichte war für mich ein Wechselbad der Gefühle, das mich von Liebe über Verachtung bis hin zu Hass mitgerissen hat. Es ist ein unglaublich guter Debütroman, der Klytämnestras Geschichte spannend, emotional und temporeich erzählt. Die Verknüpfung mit anderen mythologischen Figuren und Ereignissen gibt der Geschichte zusätzliche Tiefe und Komplexität. Man begleitet nicht nur Klytämnestra auf ihrem Rachefeldzug, sondern verfolgt auch die Flucht Helenas, Odysseus' Werben um Penelope und vieles mehr. Dabei zeigt Casati auch, dass nicht alle Männer grausam sind. Klytämnestras Brüder und andere männliche Figuren sind liebevoll und unterstützend, während Agamemnons Grausamkeit alles überschattet. Insgesamt ist Klytämnestra ein packendes Werk, das die Vielschichtigkeit der menschlichen Natur und die Bedeutung von Liebe, Rache und Familienbanden auf eindrucksvolle Weise beleuchtet. Oftmals habe ich mit historischen Retellings das Problem, dass die Charaktere zu blass oder stereotypisch bleiben. Aber Casati gelingt es, die emotionalen Höhen und Tiefen ihrer Figuren auf authentische Weise darzustellen, ohne dabei in Klischees zu verfallen. Es ist beeindruckend, wie sie die verschiedenen Facetten von Klytämnestras Persönlichkeit einfängt - von ihrer Stärke und Entschlossenheit bis hin zu ihrer Verletzlichkeit und ihrem Schmerz. Es ist ein Buch, das noch lange in Erinnerung bleiben wird und jedem, der gerne Romane über griechische Mythologie liest, wärmstens empfohlen sei.

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