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Rezension zu
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück

Jeder hat seine Wahrheit...

Von: an_der_see
01.04.2024

So alle paar Monate packt es mich und ich möchte einen Krimi lesen oder etwas, das in diese Richtung geht. Einen Ausflug in ein anderes Genre und als ich das Buch „Der Ausflug“ von Ulf Kvensler entdeckte, stand für mich sofort fest, dass es mein nächster Ausflug in das Genre des Mordens, der Verbrechen und der zwielichtigen Gestalten werden wird. So begab ich mich unvoreingenommen und gespannt auf dieses Abenteuer und begleitete Henrik zusammen mit seiner Verlobten der Anwältin Anna, ihrer besten Freundin Milena und deren neuen Freund Jakob auf ihre Wanderung durch die wilde Natur im Norden Schwedens. Henrik, Anna und Milena kennen sich seit über 10 Jahren und in den vergangenen Jahren sind sie stets zu dritt wandern gegangen. Nach einigen Überlegungen, Für und Wider, wird beschlossen, dass in diesem Jahr auch Jakob mitkommen soll, oder darf. Die Tour haben die Drei seit Wochen geplant und voller Euphorie und Vorfreude brechen sie auf. Doch in diesem Jahr wird nichts so werden wie in den vergangen Jahren. Das Einzige was sich nicht verändert hat, ist die großartige und wilde Natur... Die Meinungen zu diesem Buch gehen sehr auseinander, soweit ich das mitbekommen habe und ich möchte versuchen, meine Leseeindrücke in Worte zu fassen. Das Buch wird in die Kategorie Thriller eingeordnet, ich finde es könnte aber auch genauso als Krimi bezeichnet werden. Die Handlung fängt recht gemütlich an, man lernt die vier Protagonisten kennen, trifft sich mit ihnen, erfährt ein paar Hintergründe und sitzt mit ihnen im Zug auf dem Weg zu ihrer Wanderung. Pläne sollen umgeworfen werden, die Meinungen gehen auseinander, die Stimmung wackelt und ich flog durch die einzelnen Kapitel und merkte nicht wie viel oder wie lange ich las. Die Spannung flaute für mich nicht ab und ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Dann die ersten Stunden auf der Wanderung, die großartige Natur wird beschrieben und es kam mir vor, als wenn ich mitwandern würde, auch die zunehmenden Spannungen innerhalb der Gruppe spürte ich. Dann geht alles recht schnell und ich fühlte mich in die Auseinandersetzungen immer mehr hineingezogen, der Eine sagte und handelte so, der Andere wieder ganz anders, die Meinungen gingen auseinander, ich versuchte mir ein eigenes Bild zu machen und wusste letztendlich nicht mehr wer wann, wo und wie Recht hatte und ob überhaupt. So war für mich dieses Buch plötzlich eine oberflächliche psychologische Abhandlung von möglichen menschlichen Abgründen und immer wieder kam mir der Gedanken, dass jeder seine eigene Wahrheit hätte und dass gegen diese kaum angegangen werden könne. Neben all der Spannung, die dieses Buch für mich bereit hielt, erlebte ich auch, dass es sehr viel Gesprächs- und Diskussionspotential enthält. Mein Mann hat „Der Ausflug“ ebenfalls gelesen und wir haben einige Zeit damit verbracht, über dieses Buch zu reden. Unsere Auffassungen über das Geschehene gingen auseinander, er sah die Umstände anders als ich, unsere Meinungen näherten sich einander an und entfernten sich dann wieder. Ja, dieses Buch hinterlässt einige offene Fragen, die wir versucht haben, für uns nach der Lektüre zu beantworten. Ob uns dieses geglückt ist? Ich bin mir unsicher. Die Naturbeschreibungen fand ich sehr beeindruckend, das Tempo dieses Thrillers sehr hoch. Ein Großteil der Geschichte wird aus der Sicht Anna´s erzählt, erst fast zum Ende hin erfahren wir, wie Milena die Wanderung und die Umstände empfunden und erlebt hat. Dazwischen gab es einzelne Kapitel die wie Verhörprotokolle aufgebaut waren. Es kommen Themen wie Depressionen, unerfüllte Liebe, Karriere, Studium, langjährige Beziehungen, der Einfluss der Kindheit auf das Erwachsenenleben, Vater-Tochter-Beziehung in „Der Ausflug“ vor. Jedes Einzelne Thema finde ich interessant, doch hier, wie schon weiter oben erwähnt, sehr oberflächlich in die Handlung eingebaut. Kann und möchte ich dieses Buch empfehlen. Ja und nein. Für Leser*innen die mit offen gebliebenen Fragen in Thrillern nicht gut umgehen können, ist dieses Buch vielleicht eher nichts. Für wen das keine Herausforderung darstellt, wer temporeiche Thriller gerne liest und für den ein solches Buch nicht unbedingt sehr blutrünstig sein muss, wen es nicht stört, dass gewisse Themen zwar erwähnt, aber letztendlich beinahe nur angedeutet werden, könnte ich mir „Der Ausflug“ von Ulf Kvensler als unterhaltsame und spannungsgeladene Lektüre vorstellen. Ich selber habe das Buch insgesamt gerne gelesen, habe mich unterhalten gefühlt und hatte das große Glück mit meinem Mann unsere Ansichten über dieses Buch auszutauschen.

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