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Rezension zu
Im nächsten Jahr zur selben Zeit

Eine verbotene Liebe

Von: Evas Lesezeit
09.04.2024

Hamburg während dem zweiten Weltkrieg: Genau ein Jahr war Anni nun in Köln gewesen, denn ihr Vater hat darauf bestanden, dass sie dort die BDM-Haushaltungsschule besucht. Jeden Tag hat sie abgehakt und sich darauf gefreut, endlich wieder nach Hamburg zurückzukehren und in der Süßwarenfabrik des Vaters mitzuarbeiten. Doch nicht nur der Vater hält sich nicht an sein Versprechen und lässt sie lediglich als ungelernte Hilfe seiner Sekretärin arbeiten, sondern auch die politischen Umstände haben sich verschärft und die Arbeiter der Fabrik bestehen zu mehr als der Hälfte aus polnischen Arbeitern. Als sie zudem auch noch den Anwalt ihres Vaters, Julius Wenzel, heiraten soll, hält sie es nicht mehr aus. Sie fühlt sich übergangen und als Frau herabgewürdigt, denn schließlich war sie es, die seit ihrer Kindheit großes Interesse an der Fabrik gezeigt hat, nicht nur ihr Bruder. Dennoch fügt sie sich größtenteils, einzig der Heirat stimmt sie nicht zu. Als sie aber Pawel, einen polnischen Arbeiter, kennenlernt, spürt sie, dass sie mehr mit ihm verbindet. Doch die Umstände verhindern eine Beziehung und Anni gerät immer weiter in Bedrängnis... Jana Voosen versteht es, Geschichte so fesselnd zu erzählen, dass der Leser das Gefühl hat, er wäre selbst Teil davon. Natürlich ist hinreichend bekannt, wie die Nazis alle Ausländer behandelt haben, wie sie ihr Volk durch Propaganda und falsche Tatsachen getäuscht und an der Nase herumgeführt haben, dennoch ist es anders, die Begebenheiten an Annis Seite mitzuerleben. Dank der Liebe zu einem polnischen Fremdarbeiter, der wie Vieh behandelt wird und dem die bösesten Dinge unterstellt werden, erfährt Anni die Realität auf eine neue Art und Weise und sie widersetzt sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Somit sollte auch kein Urteil über ihre Fügsamkeit und den Gehorsam ihren Eltern gegenüber gefällt werden, denn niemand weiß, wie man selbst in dieser Zeit voller Angst und Ungewissheit gehandelt hätte. Dieser Roman hat mich so gefesselt, dass ich ihn tatsächlich an einem regnerischen Tag komplett durchgelesen habe. Ich war tief berührt von Annis und Pawels Schicksal, denn sie zeigen, wie schrecklich und grausam sich die Nazis verhalten haben. Obwohl ich schon viele Romane über dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte gelesen habe, hat mich dieser wieder gepackt und mir von Neuem gezeigt, wie wichtig es ist, eine Wiederholung der Geschichte vehement zu vermeiden und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten und darüber hinaus dafür einzusetzen, dass so etwas nie wieder geschehen kann!

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