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Rezension zu
Um Leben und Tod

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannende Einblicke in die Arbeit eines Neurochirurgen

Von: Gabriela Pagenhardt von Mainberg
25.08.2015

Henry Marsh ist einer der besten Neurochirurgen Englands und arbeitet als Consultant Neurosurgeon am Atkinson Morley’s / St. George’s Hospital in London. Mit einer von ihm gegründeten Stiftung operiert Marsh häufig in der Ukraine, wo er sich Patienten widmet, die sonst ohne ärztliche Hilfe blieben. Über ihn und seine Arbeit sind zwei preisgekrönte TV-Dokumentationen gedreht worden. 2010 wurde ihm der britische Verdienstorden verliehen.Über seine Arbeit als Hirnchirurg schrieb Henry Marsh ein berührendes Buch. “Um Leben und Tod” lautet der Titel des Werks, welches 2015 bei DVA veröffentlicht wurde. Die Übersetzung aus dem Englischen stammt von Katrin Behringer. Erfolge und Niederlagen bestimmen sein Leben In 25 Kapiteln begleitet der Leser Henry Marsh bei seiner Arbeit. Seine berührenden und schonungslosen Geschichten erzählen von den Ausnahmesituationen, denen der Hirnchirurg während seiner Arbeit ständig ausgesetzt ist. Denn die Operationen am Gehirn eines Menschen sind immer mit großen Risiken verbunden und schaden dem Patienten oft, während sie gleichzeitig sein Leben retten. Daher operiert er meistens während der Patient wach ist und mit ihm redet. So kann er während der Operation feststellen, wie weit er ins Gehirn schneiden kann (das selbst keinen Schmerz empfindet). Marsh operierte während seines 30jährigen Arbeitslebens fast 8.000 Gehirne. Ist die Operation erfolgreich verlaufen, ist er ein Held für den Patienten. Bei schlechtem Ausgang wird er verteufelt. Trotz der vielen Operationen ist seine Arbeit für ihn keine Routine, denn er muss bei jeder Operation damit klarkommen, dass das Leben des Patienten von seiner Kunst abhängt. Oft fährt der Neurochirurg in die Ukraine, um dort Kranke zu operieren, die sonst keine Chance auf Heilung haben. Über diese Arbeit wurde 2007 ein Kinofilm mit dem Titel “Der englische Chirurg” gedreht. Fazit Henry Marsh ist ein außergewöhnlicher Arzt, der Empathie und Demut empfindet. Er ist weder überheblich noch eitel – ganz im Gegenteil. Ehrlich und offen berichtet er von seinen Erfolgen und Misserfolgen. Dabei wahrt er die Würde seiner Patienten. Die oft tragischen Schicksale berühren zutiefst und machen gleichzeitig auch Mut. Denn es gibt Ärzte wie Henry Marsh, die mit den Patienten fühlen und sich in sie hineinversetzen können. Da das Buch in 25 einzelne Kapitel unterteilt ist, die jeweils eine abgeschlossene Geschichte beinhalten, kann man das Buch auch “quer” lesen oder sich einen interessanten Fall heraussuchen. Ein Sachbuch, dass so spannend wie ein Thriller ist – leicht lesbar und sehr informativ! Unbedingte Leseempfehlung! “Um Leben und Tod. Ein Hirnchirurg erzählt vom Heilen, Hoffen und Scheitern” von Henry Marsh, erschienen 2015 bei DVA, gebunden, 352 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3-421-04678-9 Herzlichen Dank an DVA für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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