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Rezension zu
Feindesland

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spademan is back!

Von: chrissieskleinewelt
06.09.2015

ACHTUNG! Es folgt eine Besprechung zu einem Buch, das den zweiten Teil einer Reihe darstellt. Spoiler zu Band 1 “Spademan” sind daher durchaus möglich und jedwedes Weiterlesen erfolgt auf eigene Gefahr. Alles beginnt mit einem Anruf und einem Namen. Spademan geht wieder seinen Geschäften nach und entsorgt den Müll, für den er bezahlt wird. Doch etwas hat sich verändert. Spademan hadert mit sich selbst, da er nicht mehr nur die Kugel ist, die sich ihren Weg bahnt und Leben auslöscht, während andere die Waffe abgefeuert haben. Spademan hat nun sowas wie Verantwortung und eine Art Familie, die er beschützen muss. Vielleicht ist das der Grund, warum er bei seinem aktuellen Auftrag dem Müll Gehör schenkt und ihn daraufhin verschont. Natürlich bleibt es nicht dabei und erneut wird er in Machenschaften verstrickt, die nicht nur sein Leben und das seiner Familie bedrohen. New York und im speziellen Manhatten scheinen erneut angegriffen zu werden und diesmal dort, wo es den Menschen wirklich weh tut. Nur Spademan kann sich dem entgegen stellen. Doch will er das überhaupt? Band 1 dieser hoffentlich noch lange andauernden Reihe hatte mich schon begeistert, Band 2 tat dies ebenso. Wieder erwartet den Leser ein abgeklärter, nüchterner Schreibstil in kurzen, prägnanten Sätzen aus der Sicht des nach wie vor namenlosen Spademans. Mit trockenem, schwarzen Humor, der total auf meiner Wellenlänge liegt berichtet Spademan aus seinem nun veränderten Leben. Er erzählt von der Verantwortung, die er nun zu tragen hat und hadert mit sich, da er kein reines agierendes Werkzeug mehr sein kann. Bei seinem aktuellen Auftrag wird die Limnosphäre derart angegriffen, wie es nicht möglich zu sein schien und Spademan stolpert mitten hinein. Adam Sternbergh schafft es erneut einen tollen Roman zu schreiben, der eine düstere Aussicht auf die Zukunft wirft und gleichzeitig viel Potential für die eigenen Gedanken lässt. Die Story ist lange Zeit nicht durchsichtig und wartet immer wieder mit spannenden Wendungen auf und beschäftigt sich gleichzeitig mit Themen wie Korruption, Terrorismus und der Realitätsflucht des modernen Menschen. Dinge sind nicht so, wie sie zu sein scheinen und können dem Leser gerade in diesen Zeiten bewusst machen, dass lang nicht alles so ist, wie es zu sein scheint oder wie es einem die Medien weismachen wollen. Kritisch betrachtet wird vor allem der Konsum virtueller Medien, der Umgang mit Terrorismus und dem Verallgemeinern von Bevölkerungsschichten, nur weil gewisse Individuen daraus etwas getan haben. “Feindesland” ist noch mehr als sein Vorgänger ein Spiegel der aktuellen Gesellschaft. Der Autor versteht es zudem hervorragend Typen zu schaffen. Kein Charakter in diesem Buch ist eindimensional oder langweilig, alle wirken echt und begeistern auf ihre ganz eine Art und Weise. Alleine mit dem Antihelden Spademan, eigentlich Auftragskiller und nüchterner Mensch, der nun zum zweiten Mal den Helden spielen muss ist ihm ein grandioser Protagonist gelungen. Wie auch schon beim Debütroman muss man hier für Interessierte erwähnen, dass der Schreibstil des Schriftstellers nicht gewöhnlich ist und einem liegen muss. Kurze, nüchterne Sätze, knappe, in der Lokalität springende Kapitel und keine gekennzeichnete wörtliche Rede heben sich definitiv von vielen anderen Büchern ab. Mir liegt diese Art des Lesens aber definitiv. Ich bin nach wie vor sehr begeistern von Sternbergh und seinem Protagonisten Spademan und dessen Geschichten. Band 1 hätte für mich alleine stehen können, Band 2 lässt mit seinem spannenden Ende definitiv einen kleinen Cliffhanger für einen potentiellen weiteren Band offen, der von mir wieder gelesen werden wird – auf jeden Fall!

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