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Rezension zu
Feindesland

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kugel oder Messer oder was…? : Feindesland – Adam Sternbergh

Von: Dunkles Schaf
17.09.2015

Es ist schon komisch mit diesem Spademan. Früher Müllmann, ist er jetzt Auftragskiller. Nur eine Kugel. Obwohl er ja komischerweise ein Teppichmesser als Waffe bei sich trägt. Nun, sei es drum. Jedenfalls erhält er also telefonisch Aufträge zum Töten. Er bekommt einen Namen (und ein wenig Geld) und läuft los. Doch wie auch schon im letzten Teil „Spademan“ ermordet er auch diesmal sein Opfer nicht. Merkwürdig. Müsste Spademan sich nicht Sorgen um seinen Ruf machen? Wer engagiert denn einen Auftragskiller, bei dem man nicht sicher sein kann, ob er das Opfer denn nun tötet oder nicht? Und, nur damit ich die Erwartungen mal hochstecke: ich wünsche mir für den dritten Teil, dass dies dem Autor bewusst ist und Spademan um seinen Ruf kämpfen muss. Das jetzt mal nur so nebenbei, denn besagten Auftrag erfüllt er schon in den ersten paar Seiten nicht, doch danach geht die Geschichte ja erst richtig los. Wir befinden uns immer noch im recht verwaisten New York, in einer nahen Zukunft. Sein Auftragsmord heißt Lesser und ist ein Hüpfer, jemand, der in der Sphäre in die Träume und Phantasien von anderen eindringt. Doch als Lesser schreiend aus der Sphäre zurückkehrt, stellt er eine Behauptung auf, die Spademan neugierig macht und ins Grübeln bringt: es wurde jemand getötet – in der Sphäre. Bisher unmöglich, stellt diese Möglichkeit – sollte es sie denn geben – ein großes Problem dar, denn Lesser rückt gleich mit dem nächsten Problem heraus, denn diese Tötung soll nur der Versuchslauf für einen terroristischen Anschlag in der Sphäre gewesen sein. Da Spademans Frau während des Anschlags auf New York umgekommen ist, versucht er alles, um herauszufinden, ob das wahr ist und wie er es verhindern kann. Wie man in meinem ersten Absatz erkennen kann, nehme ich Spademan den Beruf Auftragskiller nicht mehr so recht ab, ansonsten ist er aber so geblieben wie auch im ersten Band. Ein wenig einsamer Wolf, aber doch mit so vielen Bekannten und treu ergebenen Freunden gesegnet, dass er alle Probleme, die sich in den Weg stellen, lösen kann. Weder New York als Schauplatz noch die Zukunft bietet Neues oder Aufregendes, denn ein Großteil dreht sich ja um die Sphäre. Hier erfährt man tatsächlich einiges an Hintergrundwissen, wie die Sphäre entstanden ist und viele weitere Aspekte. Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht, denn natürlich liest sich „Feindesland“ (im Übrigen wieder eine Übersetzung die mir nicht ganz in den Kopf will, denn im Original heißt es „Near enemy“, was im Buch übersetzt „Naher Feind“ heißt und m. E. auch gut der Titel sein könnte – aber egal) in einem Rutsch weg. Man folgt Spademan durch New York, muss unterscheiden wer die Wahrheit sagt und wer lügt, und kommt so nach und nach dem Geheimnis auf die Spur, was am Ende in einem ausgedehnten und an mehreren Stellen stattfindenden Showdown gipfelt. Sie Stimmung ist düster und bedrohlich, der Schreibstil minimalistisch und prägnant, Spademan der aufrechte Kämpfer, den man sich wünscht (wenn auch eigentlich Auftragskiller) und alles ist am Ende natürlich ganz anders als man dachte. Von daher macht es zwar viel Vergnügen „Feindesland“ zu lesen, doch Neues kann der Thriller leider nicht bieten. Der Autor hat mit dem zukünftigen New York und Spademan sein Metier gefunden und bleibt dort, ohne die Hintergründe viel weiterzuentwickeln und Überraschungen zu liefern, denn die Erkenntnisse über die Sphäre haben mich nicht wirklich überrascht – diese Wendung ist mir dann doch schon einige Male begegnet. Fazit: Spademan wie wir ihn kennen: eigentlich Auftragskiller, doch eher Kämpfer der Entrechteten in einem Fall der die Sphäre in den Vordergrund rückt. Leider mit keinen überraschenden Wendungen, sondern anknüpfend an den Vorgänger in bewährter Manier.

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