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Rezension zu
Die Tochter des Medicus

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mitreißende, bewegen und lehrreiche Geschichte einer Jüdin im Mittelalter

Von: Anika Cataldi
21.09.2015

Inhalt: Gideon Morgenstern lebt und arbeitet im schönen Italien, als er eines Tages nach Regensburg kommen soll, um das Erbe seines Großvaters an zu treten. Als ihm nicht nur dessen Haus vermacht wird, sondern auch ein sonderbarer Koffer, den er hüten soll, ist Gideon zunehmend verwirrt. Denn schon lange hatte er keinen Kontakt mehr zu seinem Großvater, da es immer wieder Streitigkeiten zwischen den beiden gab. Denn Gideon hat mit der Familientradition der Morgensterns gebrochen, in dem er kein Arzt wurde. Als Gideon sich dann aber doch näher mit dem Koffer beschäftigt, stellt sich heraus, dass sich darin sehr alte Gegenstände und hebräische Aufzeichnungen seiner Vorfahren befinden. Gideons Interesse ist geweckt und er fühlt sich plötzlich wieder sehr verbunden mit seiner Familie. Und so begibt sich Gideon zusammen mit der Übersetzerin Paula auf die Spuren seiner Vorfahren und erlebt so die tragische Geschichte von Alisah Friedmann aus dem Jahre 1519. Persönliche Meinung: Nicht nur das wunderschöne Cover dieses Buches, nein auch Titel und Rückentext sprachen mich sofort an. Da ich von dem Autorenduo bereits ein Buch gelesen habe, war ich gespannt, ob mir dieses hier auch gefallen würde. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist auch in "Die Tochter des Medicus" sehr gut, flüssig und einfach zu verstehen. Dies ist bei historischen Roman ja nicht immer der Fall. Doch hier handelt es sich ja auch nicht rein um einen historischen Roman. Die Geschichte springt zwischen den Jahren 2013 und 1519 hin un her und wir kommen einer wunderschönen, spannenden Familiengeschichte auf die Spur. Diese Art von Geschichten kennt man natürlich schon, doch hier ist der Zeitsprung größer, als er es gewöhnlich ist. Dies hat mir persönlich aber sehr gut gefallen und ich fand das Buch durchweg absolut spannend. Im Jahr 2013 begleiten wir Gideon Morgenstern dabei, wie er von seinem Großvater einen geheimnisvollen Koffer erbt. Darin befinden sich alte, meist medizinische, Andenken seiner Vorfahren und mittelalterliche Aufzeichnungen über den Beruf des Medicus und der Geschichte von Alisah Friedmann, die als Jüdin 1519 in Regensburg lebte. Als die Juden von dort vertrieben wurden verlor sie ihre Familie und schlug sich nach Frankfurt durch um dort als Ärztin zu arbeiten. Doch jüdische Frauen durften dies damals nicht und generell hatten es die Juden alles andere als einfach. Diese Thematik hat mir unglaublich gut gefallen. Natürlich haben wir alle schon vom Judentum gehört. Spätestens im Geschichtsunterricht zum Thema 2. Weltkrieg wird das ein Thema. Doch so ganz genau wusste ich persönlich gar nicht über diese Religion Bescheid. Oder darüber, wie verpönt Juden schon viel früher waren. Die Geschichte von Alisah war also nicht nur spannend und bewegend, nein, sie war für mich auch noch äußerst lehrreich. Es gab so viel zu entdecken für mich und ich habe einen Einblick in den jüdischen Glauben bekommen, der mich durchaus überrascht hat. Ich werde mich auch weiterhin mit diesem Thema auseinander setzen. Die Charaktere Gideon und auch Alisah sind mir beide sehr ans Herz gewachsen und es war fast schon ein wenig traurig, als ich mich am Ende des Buches von ihnen trennen musste. Beide sind sehr gut ausgearbeitet und man kann sich in die Handlungen und sie Gedanken sehr gut hinein versetzen. Autoren: Gerit Bertram steht für das Autorenpaar Iris Klockmann und Peter Hoeft. Die beiden lernten sich 2007 in einem Internet-Schreibforum kennen und stellten schnell fest, dass sie gemeinsam schreiben wollen. Iris Klockmann lebt mit ihrer Familie in Lübeck, wo sie auch geboren wurde. Sie ist gelernte Arzthelferin. Peter Hoeft lebt in der Nähe von Hannover und arbeitete sehr viele Jahre in der Altenpflege. Fazit und Bewertung: "Die Tochter des Medicus" ist ein wirklich sehr gut geschriebener, mitreißender und teilweise bewegender Roman, den ich absolut empfehlen kann. Auch für Historik Einsteiger ist dieses Buch sehr gut geeignet. Denn es spielt nicht durchgehend in der Vergangenheit und der Schreibstil ist sehr leicht und hat trotzdem Tiefgang. Ihr habt sicher keinerlei Probleme mit dieser Geschichte, also traut es euch ruhig zu und wagt euch in dieses Genre vor.

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