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Rezension zu
Die Brücke der Gezeiten 2

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Bunt, lebendig und spannend

Von: Lesen ist
26.09.2015

Den ersten Teil der Saga (Ein Sturm zieht auf) habe ich im April 2014 gelesen und habe befürchtet, dass ich mich an nichts mehr erinnern kann. Das war zum Glück nicht der Fall, die Hauptcharaktere und die ungefähren Geschehnisse sind mir in Erinnerung geblieben. Im zweiten Teil gibt es auch als Erstes im Buch ein Kapitel »Was bisher geschah«. Auf Urte gibt es zwei Kontinente: Yuros und Antiopia, getrennt durch ein unbezähmbares Meer. Vor fünfhundert Jahren, auf dem Kontinent Yuros, hat ein Mann namens Corineus eine Sekte angeführt und gab ihnen einen Trank, der ihnen magische Fähigkeiten verlieh, die sie Gnosis nannten. Nicht alle haben es überlebt, auch Corineus nicht, da er offenbar von seiner Schwester ermordet wurde. Diejenigen mit der Gnosis haben sich aufgeteilt: Eine große Gruppe strebte nach Macht und Herrschaft, die zweite Gruppe wollte Frieden. Eine dritte Gruppe, die nur durch das Trinken einer »Magus Seele« Kräfte erhielt, wurden »Seelentrinker« genannt. Sie wurden gejagt und getötet, also tauchten die Überlebenden unter. Die Gruppe der friedlichen Magus sammelten sich unter die Führung von Antonin Meiros und sie gründeten den Ordo Costruo Orden. Nach der Entdeckung des Kontinents Antiopia im Osten bauten sie die Leviathanbrücke, die sich nur alle 12 Jahre, bei der tiefsten Flut, für 2 Jahre aus dem Meer erhebt. Das erste Mal im Jahr 808. Die letzten beiden Male hat Yuros Krieg gegen Antiopia geführt. Jetzt haben wir das Jahr 928 und die »Mondflut« steht kurz bevor. Die Ereignisse fangen 6 Monate davor an. Die drei Hauptcharaktere: Ramita, die gegen ihren Willen mit dem legendären Magus Antonin Meiros verheiratet wurde. Meiros war einer der Anhänger von Corineus und somit schon hunderte Jahre alt. Elena, die durch Vererbung die Gnosis erhielt, hat sich gegen ihren Auftraggeber gewendet und beschützt nun die königliche Familie, statt sie zu ermorden. Ramita und Elena sind auf dem Kontinent Antiopia. Auf dem Kontinent Yuros ist dann noch der Neffe von Elena, Alaron, der als gescheiterter Magus gilt wegen seiner Theorie über die »Skytale« in seiner Abschlussarbeit. Die Skytale ist das Rezept für den ursprünglichen Trank von Corineus. Dieser Trank bringt auch die stärksten Magier hervor, vererbte Kräfte sind schwächer. Es wird nun abwechselnd erzählt, was bei diesen drei Protagonisten gerade passiert. Liest sich vielleicht alles etwas kompliziert, ist es aber nicht wenn man schon den ersten Teil der Saga gelesen hat. Diese drei Charaktere sind so stark, dass sie mir tatsächlich nach eineinhalb Jahren lebhaft im Gedächtnis geblieben sind. Die Charakterisierung, auch von den Gegenspielern, ist wirklich fabelhaft gelungen. Elena hat sich bereits im ersten Buch sehr verändert. Diesmal sind Ramita und Alaron diejenigen die eine große Entwicklung durchmachen. Die Welt, die David Hair erschaffen hat, hat vieles mit unsere Welt gemein, bis auf die Magie natürlich. Dabei geht er sehr ins Detail und hat wirklich nichts ausgelassen; Jahreszeiten, Klimazonen, Währungen, Religionen, Sprachen, dunkle und helle Hautfarben, Wüsten und Gebirge, prächtige Paläste der Mächtigen und Lehmhütten der Ärmsten. Diese Welt ist bunt und lebendig, vor allem wirklich bis ins Detail durchdacht. Zumindest ist mir persönlich nichts Unerklärtes oder Unlogisches aufgefallen. Hinten im Buch gibt es einen Anhang mit Details zur Geschichte dieser Welt, die Zeitrechnung, die Religionen, die Gnosis, Studien, Sprachen und alle handelnden Personen. Und natürlich gibt es auch Landkarten. Man findet sich wirklich leicht zurecht. Die Geschichte selbst geht über die letzten sechs Monate bis zur Mondflut, also bis zu dem Zeitpunkt, wo die Brücke sich aus den Fluten erhebt und Yuros zum dritten Mal Krieg gegen Antiopia führen wird. Die ersten zwei Drittel des Buches fand ich nicht so fesselnd oder spannend. Es passiert zwar einiges, aber es zieht sich etwas, was der Grund sein wird, warum ich für die 544 Seiten eine Woche gebraucht habe. Das letzte Drittel ist im Gegensatz dazu extrem spannend! Die Ereignisse überschlagen sich fast und sorgen auch für so manch unerwartete Wendung. Im letzten Drittel ist es dementsprechend schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Betrug und Verrat, Verführung zum Bösen, Hinterlist, Hass und Verachtung sowie Liebe und Güte, alles kommt vor aber nicht immer wie erwartet. Wie im echten Leben geht nicht alles so aus, wie man es sich wünschen würde, aber das macht die Geschichte überzeugender. David Hair hat eine bunte, lebendige Welt erschaffen, die wirklich detailliert durchdacht ist. Das letzte Drittel der Geschichte ist äußerst spannend und hat mich wieder in den Bann dieser Saga gezogen. Davor hat sich die Geschichte etwas zu sehr gezogen. Es gibt offensichtliche Parallelen zu unserer Welt was Religion und Rassismus betrifft, sogar bis zur Verschleierung bei Frauen, die mich etwas stören weil zu offenkundig. Ich bin aber sehr gespannt, wie es weitergeht.

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