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Rezension zu
Red Rising

Gibt es eine Freiheit für die es sich zu kämpfen lohnt?

Von: Tanja
02.10.2015

Inhalt: Darrow arbeitet im Bergbau. Er ist einer der besten Höhlengräber, da er sich an die tiefsten und gefährlichsten Stellen heranwagt. Seine Frau Eo ist stolz auf ihn. Die beiden verbindet eine unglaubliche Liebe. Als Eo jedoch eines Tages ihrem Mann zeigt, dass es mehr gibt, für das es sich zu kämpfen lohnt, dass ein Aufstand sich lohnen würde, um Freiheit zu erreichen, die anders nie zu erreichen sein wird, gerät diese strukturierte Welt ins Wanken. Eo wird sterben und Darrow wird es sein, der sie an ihren Füßen gegen die Schwerkraft am Galgen herabziehen muss, damit sie den Tod findet. Dieses Trauma wird der junge Mann nie verkraften, wenn er sich nicht dem Widerstand anschließt und damit dem Wunsch seiner Frau entspricht. Sein Weg führt in dann „undercover“ zu den versnobten, gefährlichen und kriegerischen Goldenen. Der Widerstand fordert von Darrow, dass er sich den Rang eines Primus verdient. Hierzu muss er ein Spiel gewinnen, bei dem jeder Aspirant darum kämpft, der Beste zu sein. Beobachtet von Schiedsrichtern, für die es ein Spaß ist, den Quälereien und dem Schlachten zuzuschauen. Welt: Die Welt von Pierce Brown ist hart und kalt. Sie ist durchsetzt von einer Hierarchie, in der man sich seinen Platz gnadenlos erkämpfen muss. Es gibt verschiedene Farben, die für die Zuordnung zu einer Kaste in dieser Gesellschaft stehen. So gibt es Gelbe – Ärzte, Orangene die Techniker oder Pinke, die für das Vergnügen der anderen sorgen. Und es gibt Rote, die im Bergbau arbeiten. Einer dieser Roten ist Darrow. Pierce Brown ist bereits auf den ersten Seiten seines Romans Red Rising sehr kreativ, was die Erschaffung der Welt anbelangt. An jeder Ecke gibt es was zu entdecken. So lernt der Leser Darrows Leben kennen, bei dem harte Arbeit im Bergwerk an der Tagesordnung steht. Es gibt Grubenotter, schlangenähnliche Tiere, die unter die Haut des Menschen kriechen, um dort Eier zu legen. Es gibt Holoboxen, in denen die Nachrichten überall übertragen werden. Und es gibt den Lorbeer. Einen Preis, den man durch harte Arbeit im Bergwerk gewinnen kann. Nahrung und ein wenig Luxus stehen hier in Aussicht. Im weiteren Teil des Buches wird Darrow versuchen die Goldenen, Herrscher und Unterdrücker seiner Welt, zu unterwandern. Auch hier gelingt dem Autor wieder eine unglaubliche Beschreibung dieser Kaste. Aber auch diese ist kalt und grausam sowie von einer strengen Hierarchie durchzogen. Bald schon ahnt man, dass auch hier nur die wahren Herrscher etwas zu sagen haben und die Niederen einen ständigen Kampf führen, um zu überleben. Oft liest man griechische Namen und fragt sich, ob man es hier mit einer Mythologie zu tun hat, bei der die Götter von oben zuschauen und sich einen kleinen Spaß daraus machen, in einen Kampf einzugreifen, der nur zu ihrem Vergnügen geführt wird. Einer griechischen Tragödie ähnelt der Plot allemal. Schreibstil: Pierce Brown schreibt mit Pathos und dramatisch. Sein Werk liest sich wie ein guter Hollywoodfilm. Schmierstoff der Geschichte sind Intrigen, Machtkämpfe und das Leid der Niederen. Hier wird weder mit Charakteren noch mit der Sprache zimperlich umgegangen. Es wird vergewaltigt, ermordet, verstümmelt. Über die hundert Seiten hinweg erschafft der Autor eine Welt, die es zu entdecken gilt und die riesig und durchdacht anmutet. Hier herrscht ein Hierarchiesystem, dass von stetem Wettbewerb und dem Kampf aller gegen alle lebt. Das Ende der Leiter, somit das Ziel des Kampfes, ist für die Protagonisten nicht erkennbar. Fazit: Red Rising ist ein Roman mit einer riesigen Welt, in der es um Machtkämpfe gleichermaßen wie um die Frage geht, was man zu tun bereit ist, um Wechsel zu erreichen. Pierce Brown hat mich hier nicht nur mit seiner bildhaften Sprache überzeugt, auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Sie kämpfen an ihren Grenzen und entwickeln sich zu blutrünstigen, gefühlsarmen Teilnehmern, eines Spieles, bei dem es nur einen Gewinner geben kann. Die Frage, wie hoch der Preis ist und ob es sich wirklich lohnt, dafür zu kämpfen, schwebt still über den Zeilen. Buchzitate: Meine wunderschöne Frau hat zu hell gestrahlt, um lange leben zu können. Märtyrer, wisst ihr, sind wie Bienen. Ihre einzige Macht kommt mit ihrem Tod. „... der Bestand der Goldenen wurde nicht dezimiert.“ - „Der Bestand der Goldenen“, murmelt Mustang. „Wie kannst du so kalt sein?“ Antonia seufzt. „Gold ist ein kaltes Metall, Kleine.“

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