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Rezension zu
Das Feuerzeichen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gute Dystopie mit tollem Setting

Von: Lena
20.11.2015

Wer mich kennt, weiß, dass ich bei einer guten Dystopie nicht nein sagen kann und so konnte ich natürlich auch nicht einfach am Feuerzeichen vorbeilaufen. Das Buch konnte in vielerlei Hinscht meine Erwartungen erfüllen und hat mich deswegen im großen und ganze zufrieden zurück gelassen. Das Buch spielt in einer Zukunft, in der es keinen Strom und keine Maschinen mehr gibt. Die Leute leben, obwohl das Buch 400 Jahre in der Zukunft spielt, wie 400 Jahre in unseren Vergangenheit. Der einzige und gleichzeitig sehr große Unterschied sind die Zwillinge. Jede Familie kann nur Zwillinge bekommen. Dabei ist ein Kind, das Alpha, immer perfekt, das andere, das Omega, besitzt einen Markel (meist eine Missbildung). Doch nicht nur dies ist besonders, auch die Verbindung zwischen den Zwillingen ist anders, als wir das kennen. Ja, es ist bewiesen, dass Zwillinge irgendwie verbunden sind, allerdings ist die Verbindung in der Zukunft um ein Vielfaches stärker. Das heißt in letzter Konsequenz töten man einen Zwilling, stirbt auch der andere. Trotzdem werden die Omegas sehr bald nach ihrer Geburt mit einem Brandzeichen auf der Stirn gekennzeichnet und in Omegadörfer abgeschoben. In so einer Welt leben Cass, die erst spät gekennzeichnet wurde, da sie eine Seherin ist und somit ihr Markel nicht von außen sichtbar ist. Das Buch beginnt damit, dass Cass von ihrem Bruder entführt und in einen Verwahrraum gesperrt wird, damit niemand sie und damit auch ihn umbringen kann. Dann beginnt erst mal ein langer Rückblick, der Cass Kindheit beschreibt und am Tag der Entführung endet. Dieser Rückblick war einerseits sicher sinnvoll, da man so vielen versteht. So zum Beispiel auch, warum Cass ihren Bruder bis zum Ende in Schutz nimmt und auch irgendwie anders denkt als die meisten Figuren im Buch. Doch gleichzeitig war dieser für meinen Geschmack etwas zu detailreich und lang und hätte ruhig knapper ausfallen können.Schließlich habe ich schon darauf gewartet, dass etwas in Cass Gegenwart passiert, da diese ja nicht das ganze Buch in einem Verwahrraum sitzen konnte. Vermutlich hat es deswegen auch lange gedauert, bis mich die Geschichte wirklich mitreißen konnte. Schließlich schafft sie es mit einem weiteren Gefangenen zu fliehen und der größte Teil des Buches beschäftigt sich mit ihrer unaufhöhrlichen Flucht vor den Alphas und der Angst entdeckt und erkannt zu werden. Gleichzeitig erleben die beiden, wie sich die Situation der Omegas immer mehr zuspitzt und müssen einige heftigere Szenen mit ansehen. Die Charaktere im Buch konnten mich alle überzeugen. Cass, unsere Hauptperson, deren Innenleben man als Leser erfährt, war mir durchweg sehr sympathisch und ich war mit ihr und ihren Entscheidungen immer auf einer Wellenlänge. Sie stellt für mich einzige Person dar, die meiner Meinung nach wirklich die Gute ist, da sie immer selbstlos handelt und nach dem Wohl aller schauen will. Gleichzeitig machen ihre Visionen sie sehr interessant, da sie diese nicht immer deuten kann und manchmal auch einfach schlimme, aber unvermeidbare Dinge vorhersagt. Die anderen Figuren sind meiner Meinung nach weder gut noch böse. Sie treffen alle Entscheidungen, die man selbst vielleicht nicht so getroffen hätte und gleichzeitig habe ich das Gefühl dass die Guten nicht unbedingt die Guten und die Bösen auch nicht unbedingt die Bösen sind. Mein Bauchgefühl sagt mir, da könnte in den nächsten Bänden noch ein paar Überraschungen auf uns zu kommen. Wen ich jetzt noch mal extra erwähnen muss, ist Kip, der Junge, der zusammen mit Cass flieht. Dieser sorgt dafür, dass die Geschichte nicht so ernst ist, wie sie hätte sein können, da er immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte und mich immer zum Schmunzeln bringen konnte. Was mich dann doch etwas gestört hat, war die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Cass und Kip. Meiner Meinung nach war das keine Liebe, sondern Freundschaft und diese Freundschaft kam auch eindeutig bei mir an. Die Gefühle, die die beiden angeblich für einander entwickelt haben, konnte die Autorin nicht rüber bringen und so fiel ich aus allen Wolken und fand das ganze irgendwie seltsam. Ansonsten konnte mich das Buch aber wirklich gut unterhalten. Es war teilweise grausam und konnte das Leid der Omegas gut vermitteln. Gleichzeitig schafft es die Autorin auch hier, dass man als Leser die Welt nicht in gute Omegas und schlechte Alphas unterteilen kann, sondern beide können eben beides sein. Ebenfalls noch zu erwähnen ist das Ende. Das wird nicht nur noch mal richtig spannend, es hatte für mich auch so manche Überraschung parat und das die Autorin tatsächlich so konsequent sein würde, hätte ich nicht gedacht. Rechne ich ihr sehr hoch an. Fazit Eine gute Dystopie, die mich durch ihr spannends Setting und der Idee mit den Zwillingen wirklich fasziniert hat. Klar hat die Autorin hier das Rad nicht völlig neu erfunden, aber ihre Umsetzung hat mir gut gefallen. Auch mit den Figuren konnte sie mich überzeugen, die alle ihre Ecken und Kanten besitzen. Und das Ende kam dann wirklich überraschend und war wirklich gut. Lesen dürfen dieses Buch alle, die gerne Dystopien lese, sie könnten hier ein neues Lieblingsbuch finden. Wer sich mit dem Gedanken an eine mittelalterliche Zukunft nicht anfreunden kann, sollte jedoch ein anderes Buch lesen.

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