Rezension zu
Jede Liebe führt nach Rom
Bella Roma für Anfänger und Fortgeschrittene
Hohe Literaten unter den Lesern werden wohl sowieso kaum nach "Via dell'Amore" greifen - wer gefühlvolle Unterhaltung sucht, schon eher. Und sollte davon nicht wirklich enttäuscht sein. Denn Mark Lamprell versteht sein Handwerk: Seinen Figurenreigen führt er mit hoher emotionaler Aufladung, pointiert gesetztem Humor und auch ein wenig gegen den Strich gebürsteter Ernsthaftigkeit auf der großen Bühne der ewigen Stadt auf; und so detail- wie kenntnisreich er den Schauplatz der Geschichte vorstellt, dürfte so mancher ausgewachsener Rom-Reiseführer neidisch werden. Was den Autor allerdings geritten hat, als er von Zeit zu Zeit auch noch den "Geist der Stadt Rom" selbst zu Wort und das Geschehen kommentieren lässt, bleibt schleierhaft: Inhaltlich in Richtung esoterisch verquast tendierend und (anders als der überwiegende Rest des Romans) von einem sprachlichen Niveau, das (leider vergeblich) förmlich nach einem gnädigen Lektor schreit, der es aus seinem Elend erlösen möge. Und angesichts der vielen Negativbeispiele (leider auch wieder unter den Herbst-Neuheiten), ist lobend anzumerken, dass das Titelbild kein austauschbares Motiv hat und (bis hin zur Haarfarbe einer Hauptfigur) auch noch tatsächlich hervorragend zur Geschichte passt.
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