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Rezension zu
Feindesland

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Adam Sternbergh – Feindesland

Von: buecherherz
27.12.2015

Bevor ich dieses Buch anfing zu lesen, war mir gar nicht klar, wie sehr ich Spademan vermisst hatte. Der erste Teil um den Auftragskiller mit dem Teppichmesser - "Spademan" - gefiel mir wirklich gut. Schon mit dem ersten Satz habe ich es wieder genossen, bei ihm in diesem zerstörten New York einer unbestimmten Zukunft zu sein. Dieses Mal soll das Ex-Computerwunderkind Lesser beseitigt werden. Doch kurz bevor das Teppichmesser an seinem Hals sitzt, schreckt er aus seinem Limnosphären-Besuch auf und schreit wie am Spieß. Mit stockenden Worten berichtet er dem Auftragskiller, was er gesehen hat: Eine Frau in einer Burka klammerte sich an einen Mann, sprengte sich mit ihm zusammen in die Luft. Der Mann ist tot. Ganz sicher. Auch in der realen Welt. Dabei kann man eigentlich in der Sphäre niemanden töten. Eigentlich. Nachdem erst das World Trade Center und dann der Times Square von Terroristen zerstört wurden, scheinen sie nun in die Limnosphäre eingedrungen zu sein. Der letzte sichere Zufluchtsort der New Yorker wird angegriffen. Plötzlich hat Spademan andere Probleme als Lesser. Und die reichen bis in die höchste Politik von New York. Dieses Mal hatte ich nicht dieses allgegenwärtige "Film Noir"-Gefühl, das ich noch im ersten Teil hatte, aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Die Atmosphäre war trotzdem düster und trocken und damit vollkommen stimmig Adam Sternbergh hat an der Art zu erzählen nicht viel geändert. Immer noch gibt es keine Anführungszeichen bei Dialogen, immer noch ist Spademan der Erzähler, der auch mal den Leser anspricht und seinen sarkastischen Humor nicht verloren hat. "Also ziehe ich meine kleinen feinen Werkzeuge zum Schlösserknacken aus ihrem Versteck in meinen Haaren – Scherz. Ich hieve den Zwölf-Pfund-Vorschlaghammer aus meinem Seesack. " (S. 12) Ich hatte Spaß dabei, all die Personen, die ich im ersten Teil kennengelernt habe, wiederzusehen. Auch hier war mir nicht bewusst, dass ich den einen oder anderen beim ersten Buch tatsächlich so lieb gewonnen hatte, dass ich mich wahnsinnig freute, wieder von ihnen zu lesen und ihre Geschichte weiterverfolgen zu können. Auch die der Kleinsten. "Hannah ist jetzt etwas über ein Jahr alt, daher redet sie noch nicht allzu viel. Ein Kind weniger Worte. Was ich absolut respektiere." (S. 47) Die Geschichte ist in diesem Buch ausgefeilter, tiefgründiger und verworrener als noch im ersten. Es ist, als hätte Sternbergh nach seinem Debüt viel dazu gelernt. Es gab Wendungen und allerlei Abzweigungen, sodass man sich manchmal auch ein wenig verloren in der Geschichte vorkommen konnte. Doch das schien dem Autoren bewusst zu sein, denn immer dann gab es eine - wirklich passende und nie plump eingestreut wirkende - Zusammenfassung der Dinge durch Spademan. Obwohl es keine atemlose Spannung gab, war sie doch in hohem Maße vorhanden. Ich las weiter, um zu erfahren, ob es stimmt, was Lesser gesehen hat und ob der Terror nun die Limnosphäre erreicht hat. Ich las weiter, um die Cliffhanger auflösen zu können. Ich las weiter, um zu sehen, wem Spademan trauen kann und wem nicht. Trotzdem wurde ich oft überrascht von den Wendungen und Auflösungen, was mir auch Spaß machte. Insgesamt finde ich die beiden Teile um Spademan sehr ausgeglichen. Manches fand ich im ersten Teil besser und manches nun im zweiten, aber es gab keinen gravierenden Qualitätsunterschied. Meine Kritikpunkte sind wirklich klein. Ich fühlte mich manchmal nur etwas überschwemmt von der weitreichenden Geschichte mit den verschiedenen Problemen, gegen die Spademan ankämpfen muss. Und ich wäre gern noch ein bisschen mehr bewegt worden. Egal, an welcher Gefühlsfront. Aber alles in allem hatte ich wieder sehr viel Spaß bei Spademan und hoffe inständig, dass dies nicht der letzte Teil um den Auftragskiller mit dem Teppichmesser bleiben wird.

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