Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Sprache der Knochen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Flüssig erzählt

Von: Michael Lehmann-Pape
01.02.2016

Da gibt es, später, diese Szene im Buch, in der Tempe Brennan auf eine junge, dynamische und sehr breit ausholende Forensikerin trifft, um Ergebnisse konkreter Untersuchungen zu erfahren. „Können wir uns auf die Resultate beschränken? Und erst, wenn ich noch Fragen habe, die Methoden besprechen?“, ist ihre leicht genervte Replik auf jene junge Wissenschaftlerin, die begierig darauf zu sein scheint, eine Dissertation über Elementanalyse“ vortragen zu wollen. Eine typische Szene, denn Kathy Reichs legt, wohltuenderweise, größten Wert auf ein gewisses Tempo und verzichtet, anders als andere „wissenschaftliche Eermittlerthriller“ auf die seitenweise Darstellung chemischer Formeln und Beschaffenheit von Substanzen unter Fingernägeln. So verwundert es auch nicht, dass immer wieder auch die private Seite der Pathologin einen wichtigen Teil der Geschichte einnimmt. Einen Heiratsantrag bekommen und, irgendwie, Tempe weiß selbst nicht, warum, so zögerlich. Genauso die Antwort an ihren Ryan zur Seite schiebend, wie sie die Kartons mit den Quittungen für ihre Steuererklärung ständig eher hin- und herrückt, statt diesen Bereich aufzuarbeiten (trotz der ebenfalls ständig genervten Anrufe ihres Finanzfachmanns). Für beides, den Antrag fürs Leben und den Antrag für die aktuellen Steuern ist es ihr somit ganz recht, dass sie dieses Mal tatsächlich eher mit „Knöchelchen“, denn mit handfesten Knochen zu tun haben wird. Eine „aufgeteilte“ Leiche, mehrere Jahre alt, aus der provinziellen Umgebung, von der zwar im Lauf der Ermittlungen einiges gefunden werden wird (inklusive eines betonierten Eimers), deren Identifizierung aber selbst Tempe Brennan vor eine fast unlösbare Aufgabe stellt. Wie auch der Deputy des Bezirks, Ramsey, sich zu einer echten Prüfung ganz anderer Art entfalten könnte. Und auch das Liebesleben der eigenen Mutter versäumt es nicht, noch weitere Komplikationen in den Alltag der Gerichtsmedizinerin herein zu tragen. So hat Tempe also von der ersten bis zur letzten Seite alle Hände voll zu tun, vor allem, als auch noch eine „frische“ Leiche den Fall in gefährliche Bahnen lenken wird. Alles in allem ein souveräner Thriller, menschlich nah und mit gutem Tempo erzählt, der seinen Schwerpunkt zwischen „dem Fall“ und der Privatperson Tempe Brennan geschickt aufteilt. Knisternde Spannung taucht dabei kaum bis gar nicht auf, dennoch bietet dieser neue Fall von Tempe Brennan gute Unterhaltung

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.