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Rezension zu
Red Rising

Super Unterhaltung mit einigen "Wow"-Momenten!

Von: Laura Schramm
29.03.2016

Schreibstil: Der Schreibstil von Pierce Brown ist sehr außergewöhnlich. Sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Insgesamt haben allerdings die negativen Aspekte überwogen! In traurigen Szenen, wie zum Beispiel Eos (die Frau von Darrow) Tod, war ich durch die bildgewaltigen Erzählungen unglaublich berührt. Die Gefühle wurden so gut rübergebracht! Die witzige und kreative Schimpfwörter, die für ein wenig Lockerheit gesorgt haben, fand ich auch super. Andererseits verstand ich aber in komplexen Situationen einfach nur Bahnhof. Manchmal konnte ich nicht zwischen wirklichem Geschehen oder Darrows Vorstellung, falls dies geschieht, unterscheiden. Viele Dinge gibt es in der Realität nicht und wurden auch erst Kapitel später oder gar nicht mehr aufgeklärt. Ich musste mir Dinge selbst zusammenreimen, was manchmal schiefgegangen ist. Außerdem gab es einfach zu viele Namen, vor allem was die Familienverhältnisse Darrows angeht, bin ich nicht mitgekommen. Das war zwar für den weiteren Verlauf nicht wichtig, hat mich aber trotzdem extrem verwirrt. Jedenfalls empfand ich den Schreibstil als sehr mühsam und schwer verständlich. Charaktere: Niemand neben Darrow hat eine allzu große Rolle bekommen und trotzdem gab es insgesamt genügend Liebe und Humor. Ich weiß aber nicht genau wie, da viele Personen gestorben sind, oder sich als Feind entpuppt haben und sich somit Darrows Freundeskreis ständig verändert hat. Trotzdem ist Darrow nicht verzweifelt, hat wieder Vertrauen entwickelt und so Freundschaft und Beziehungen geschaffen. Darrow ist ein Roter und gehört somit der niedrigsten Schicht der Weltengesellschaft an. Dort sind alle Menschen in Farben und somit Stände eingeteilt. Die Goldenen sind die Höchsten, es gibt aber noch unendlich viele Klassen dazwischen. Hier hätte ich mir auch ein wenig mehr Aufklärung gewünscht! Ich weiß weder wie viele Farben es gibt, noch wie die Hierarchie oder die Aufgaben der jeweiligen Gruppen zustande kommt. Manches wurde kurz erwähnt, aber auch nur einmal und nicht vollständig. Darrow ist ein bewundernswerter, mutiger, junger Mann mit einer starken Persönlichkeit. Er war mir sofort symphatisch und ich musste mit ihm mitfiebern. Er hat einen Hang zur Wut und zur Rache, aber er lehrnt auch aus seinen Fehlern und versucht die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Mischung aus roter Seele und goldenem Körper war einfach genial! Darrow ist ein Höllentaucher, dem in den Minen die wichtigste Aufgabe überhaupt zufällt. Er ist innerhalb seines Clans hoch angesehen und seit Kurzem verheiratet mit Eo, dem Mädchen, das er zutiefst liebt. Ihr wurde nur eine kleine Rolle zugedacht und trotzdem hat sie mich sehr beeindruckt. Sie rebelliert, zweifelt, hinterfragt und fordert andere Menschen, insbesondere Darrow, auf, sich auch zu wehren. Damit bringt sie gleich am Anfang sehr viel Psychologie ins Buch und man wird angeregt darüber nachzudenken, was man als Leben bezeichnen kann und was nur als Sklaverei. Ich konnte gut nachvollziehen, warum Darrow sie liebt. Als Darrow dann von einer gesellschaftskritischen Organisation entführt, durch sie zu einem Goldenen gemacht und an die Akademie eingeschleust wird, bekommt er seine Heldenrolle. Allerdings hat mich hier seine Perfektion ein wenig gestört. Er ist ungebildet und trotzdem plötzlich intelligent. Er ist der Schnellste, der Stärkste, findet für alles eine Lösung und besiegt jeden Feind. Geschichte: Mir haben die ganze Grundidee und die fantasievollen Anteile gut gefallen. Ich fand die Idee beeindruckend, das irgendwann ale Planeten unseres Sonnensystemes bewohnbar sein könnten. Von der Weltengesellschaft erschlossen. Auch der technologische Fortschritt, die Brutalität, Skrupellosigkeit und Machtgier der obersten Gesellschafen auf dem Mars ist faszinierend. Vor allem ab der zweiten Hälfte des Buches, in der Darrow die Akademie der Goldenen durchläuft, war ich wirklich gefesselt! Dort werden die Studenten in zwölf verschiedene Häuser eingeteilt und müssen unter anderem eine Art Krieg nach simulieren. Sie befinden sich in einer großen, vorher unbekannten Arena, die auf den Buchklappen zu sehen sind. Hier sieht man die Parallelen zu "Die Tribute con Panem". In diesem Teil zog der Spannungsbogen rasant an und ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen. In der Arena spielt Taktik eine große Rolle - Wer ist Freund und wer ist Feind? Wie kann man am besten seine Macht absichern und moralisch gut über eine ganze Armee von Sklaven regieren? Dabei erlebte Darrow Höhen und Tiefen: Er führte Eroberungszüge an oder lief selbst direkt in einen Hinterhalt. Er wurde vom großen Anführer zum einsamen Gejagten. Es gab Kämpfe und Tode und Brutalität, die ich jedoch nicht als störend empfand. Es erinnerte wirklich an Krieg. Und trotzdem verliert Darrow nicht sein Ziel aus den Augen: Nämlich die Weltengesellschaft von innen heraus zu zerstören. Als Leser wird man so oft in die Irre geführt, manchmal zusammen mit Darrow, manchmal von ihm. Es gibt immer wieder Überraschungen und so hat mich das Buch zwischenzeitlich komplett aus der Bahn geworfen. Und als sich dann herausstellt, dass Darrow noch ganz andere Feinde als seine Mitstudenten hat, kam es zum großen Showdown. Fazit: Je mehr ich vom Buch las, desto begeisterter wurde ich. Trotz des sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstils und ein paar anderen Schwächen hat mich die zweite Hälfte durch seine Spannung in den Bann gezogen. Ich war mehrmals kurz vorm Weinen und  einfach geschockt von all diesen überraschenden Wendungen. Die Ereignisse überschlugen sich nur so und man wusste selbst nicht mehr, wer nun Freund und wer Feind ist. Super Unterhaltung mit einigen "Wow"-Momenten. Ich werde auf jeden Fall zu Band 2 "Red Rising - Im Haus der Feinde", der am 13. Juni 2016 erscheint, greifen.

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