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Rezension zu
Metro 2035

Dmitry Glukhovsky - Metro 2035 (Heyne)

Von: Christian Funke
03.05.2016

Dmitry Glukhovsky Metro 2035 (Heyne) Der Held einer ganzen Generation ist zurück – in METRO 2035 macht sich Artjom erneut auf die gefährliche Reise durch das Dunkel der Moskauer Metro Seit ein verheerender Atomkrieg zwanzig Jahre zuvor die Erde verwüstet hat, haben die Menschen in den Tiefen der Metro-Netze eine neue Zivilisation errichtet. Doch die vermeintliche Sicherheit der U-Bahn-Schächte trügt: Zwei Jahre, nachdem Artjom die Bewohner der Moskauer Metro gerettet hat, gefährden Seuchen die Nahrungsmittelversorgung, und ideologische Konflikte drohen zu eskalieren. Die einzige Rettung scheint in einer Rückkehr an die Oberfläche zu liegen. Aber ist das überhaupt noch möglich? Wider alle Vernunft begibt sich Artjom auf eine lebensbedrohliche Reise durch eine Welt, deren mysteriöses Schweigen ein furchtbares Geheimnis birgt… Dmitry Glukhovsky, geboren 1979, hat internationale Beziehungen in Jerusalem studiert und arbeitete als Journalist unter anderem für Russia Today, Deutsche Welle und Sky News. Mit seinem Debütroman „Metro 2033“ landete er auf Anhieb einen Bestseller. Glukhovsky lebt und arbeitet in Moskau. © Heyne & Dmitry Glukhovsky Meinung zur Veröffentlichung: Ich muss gestehen, dass ich seinerzeit auf das literarische Metro-Universum erst durch das sehr atmosphärische und durchaus gelungene PC-Spiel aufmerksam geworden bin. Da zu der Zeit russische Spiele zu den interessantesten des Marktes gehörten, kam man als Fan nicht umhin, sich auch mit diesem Spiel auseinanderzusetzen. Erst einige Zeit später stolperte ich zufällig über die Romanvorlage des Autoren Dmitry Glukhovsky, der hier nun mit Metro 2035 den dritten Teil der Reihe vorlegt. Die Geschichte spielt im Moskau des Jahres 2035. Vor mehr als zwanzig Jahre hat ein Atomkrieg die Stadt unbewohnbar gemacht, und die Überlebenden in den Untergrund getrieben. Ihre neue Heimat ist nun das weit verzweigte U-Bahn-Netz mit seinem nahezu unüberschaubaren System aus Tunneln und Schächten. Das Leben im Untergrund fordert jedoch seinen Tribut, hat es doch alle bisher gängigen sozialen Gesellschaftsformen ausgehebelt, und lässt nun die ungewöhnlichsten Lebensgemeinschaften entstehen. Ein (Über-) Leben an der Außenwelt ist nicht möglich, denn die für den Menschen tödliche Strahlung verhindert einen längeren Aufenthalt in den Ruinen der vergangenen Zivilisation. Die Gefahr durch die mutierten Kreaturen und Monster scheint in Metro 2035 offensichtlich gebannt. Hauptfigur ist der aus Teil 1 bekannte Protagonist Artjom, der ein Leben außerhalb der Metrotunnel kaum noch kennt. Artjom ist mittlerweile verheiratet und mit seiner Lebenssituation in den Schächten unzufrieden. Immer wieder treibt es ihn in seinem Schutzanzug an die Oberwelt, um zu schauen, ob es weitere Überlebende der Katastrophe gibt. Als ihm (dem Leser aus Teil 2 bekannte) Homer begegnet, der seine Geschichte niederschreiben möchte, berichtet dieser von aufgefangenen Funksprüchen, die beweisen sollen, dass auch außerhalb des bekannten Tunnelsystems weitere Überlebende existieren. Bei seinen Recherchen kommt er einer weitrechenden und alles in Frage stellenden Verschwörung auf die Spur… Mit sehr viel Liebe zum Detail beschreibt Glukhovsky das Leben im eigentlich unwirtlichen Untergrund. Über die Jahrzehnte haben sich die Menschen dort häuslich eingerichtet, züchten Pilze und halten ihre Nutztiere. Die neue Währung ist Munition, da diese rar ist. Das Trinkwasser muss speziell gefiltert werden, um zusätzliche Erkrankungen zu vermeiden, dass menschliche Immunsystem ist durch den Verlust des Sonnenlichtes schließlich sehr angreifbar. Da alle in derselben Situation leben, wird Nachbarschaftshilfe meistens groß geschrieben. Dennoch bilden sich immer mehr autonome Gruppen, die anfangen, sich gegenseitig zu bekämpfen oder zu beklauen. Der Schutz gegen feindliche Eindringlinge wird deshalb von allen Bewohnern einer Kommune organisiert. Auffallend ist, dass sich Metro 2035 inhaltlich wie stilistisch von seinen Vorgängern unterscheidet. Neben dem Verzicht auf die mystischen, sehr stimmungsvollen Elemente der beiden Vorgänger haben wir es hier mit einem Polit-Thriller zu tun, der sich kritisch mit den unterschiedlichen Ideologien auseinandersetzt und den Fokus auf den Menschen und seine korrupten Systeme richtet. Ein spannender, aber völlig andersartiger Beitrag zum Metro-Universum. Metro 2035 (Originaltitel: МЕТРО 2035) erscheint bei Heyne als 784 Seiten starkes, ansprechend gestaltetes Paperback mit Klappenbroschur, Hörbuch und eBook in einer Übersetzung aus dem Russischen von M. David Drevs. Auch wenn sich Metro 2035 inhaltlich von seinen Vorgängern entfernt, entsprechend man als Leser die klassische Metro-Stimmung der vorangegangenen Romane vergeblich sucht, ist es ein spannender und clever konzipierter Thriller, auf den man sich unbedingt einlassen sollte! Christian Funke

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