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Rezension zu
I Saw a Man

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Andere Erwartungen

Von: zitrosch
23.05.2016

Michael "flieht" geradezu aus dem Haus, das er mit seiner Frau Caroline bewohnt hat. Sie war Auslandsjournalistin und starb bei einem Dreh in Afghanistan. So bezieht er nun, mit seinem Schmerz und seiner Trauer, ein Apartment in Hampstead Heath/ London. Michaels neue Nachbarn sind die Nelsons, die ihn sofort freundlich willkommen heißen. In kurzer Zeit entsteht innige Freundschaft zwischen dem Witwer und dem Ehepaar Josh und Samantha. Eines Tages dann entdeckt Michael, dass die Hintertür des Nachbarhauses offen steht. Doch er weiß sicher, dass Samantha verreist und Josh mit den beiden Töchtern unterwegs ist. Obwohl er ein ungutes Gefühl hat, betritt er dennoch das Haus. Es kann ja nichts schaden nach dem Rechten zu sehen. Außerdem kann er dann gleich nach seinem ausgeliehenen Schraubenzieher suchen. Josh hat sicher nichts dagegen. Mit diesen Gedanken betritt er das Haus seiner neuen Freunde. Den Schraubenzieher findet er auf den ersten Blick zwar nicht, doch setzt er mit dem Betreten der Wohnung ungeahnte Dinge in Gang. Owen Sheers hat mit seinem Buch "I saw am man" einen Thriller geschrieben, dessen Aufbau ich zum einen so nicht erwartet habe und der mir auch zum anderen nicht gefallen hat. Während des Lesens wartete ich mit Spannung auf die Stelle an der Michael das Haus der Nelsons betritt, die Treppe in den ersten Stock nimmt und... Ich dann endlich erfahren werde was passiert. Doch so schnell ging es leider nicht. Zunächst erfährt der Leser etwas über Michaels Vorgeschichte, dann wie er Caroline kennengelernt und sie schließlich heiratet haben. Weiter geht es mit der Vorstellung der Familie Nelson, die Beziehung des Ehepaares an sich sowie deren beruflichen Werdegang. Immer war ich noch nicht an der Stelle, an der es ja dann bestimmt furchtbar spannend werden sollte. Seiten später betritt der Schriftsteller nun endlich die Treppe, geht nach oben und... es kommt erneut zu einem Rückblick in die Vergangenheit. Was sich zum Schluss herauskristallisiert kommt unerwartet, das gebe ich zu. Auch der Aufbau der Geschichte mag an sich stimmig sein. Dennoch hatte ich etwas völlig anderes erwartet. Ich hatte während des Lesens sowohl eine Anspannung, ja geradezu eine Art Unruhe wann denn endlich der entscheidende Moment kommen würde, das ich mich weder auf die, sicherlich wichtigen, Hintergrundinformationen noch auf die kritischen Fragen wie "verrate ich die Person, wenn ich ihr Leben bis ins kleinste dokumentiere?" oder "ist es wirklich besser um jeden Preis die Wahrheit zu kennen?" konzentrieren konnte. Fazit: Eine Geschichte mit unerwarteter Wendung, die es wert ist sich auf das kritische Hinterfragen sowie der Selbstreflexion zu konzentrieren.

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