Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Locked in

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Hat das Zeug zum *Lieblingsschmöker*

Von: corinnabub
01.06.2016

Der deutsche Titel des Buches passt perfekt, denn 'Locked in' heißt übersetzt 'eingeschlossen' - im übertragenen Sinne 'Im eigenen Körper gefangen'. Im Vordergrund der Geschichte steht die Journalistin Alex, die einen Artikel über Komapatienten schreiben soll. Während ihrer Recherchen wird sie auf die mittlerweile 30-jährige Amy aufmerksam, die seit 15 Jahren im Wachkoma liegt. Sie wurde 1995 schwer verletzt im Wald aufgefunden, aber bis heute hat niemand herausgefunden, was damals mit dem Mädchen passiert ist, bzw. wer ihr die schweren Verletztungen zugefügt hat. Alex, die im gleichen Alter ist, erinnert sich noch an das Geschehen und weiß auch noch, wie sehr sie dieses Ereignis damals mitgenommen hat. Sie kann Amy nicht aus ihren Gedanken verbannen und beschließt, den Fall neu aufzurollen. In erster Linie für Amy, die keine Angehörigen mehr hat, aber auch um vielleicht einen guten Artikel daraus zu machen. Nach außen wirkt die Journalistin tough, aber in Wirklichkeit endet ihr Arbeitstag und auch ihr Alltag um Schlag Mittag. Danach wendet sie sich dem Alkohol zu und ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Eine zerstörte Ehe und eine gescheiterte Karriere können sie auch nicht davon abhalten, sich weiterhin systmatisch zu zerstören. Da ihr Ex-Mann Polizist ist, nimmt sie Kontakt zu ihm auf und bittet ihn um Hilfe. Er ist zwar bereit ihr zu helfen, möchte aber keinen Kontakt auf privater Basis, da er neu liiert ist und das Paar sein erstes Kind erwartet. Ein weiterer Schlag für Alex und sie "schießt" sich erstmal komplett ab. Doch der "Fall Amy" hilft ihr wieder auf die Beine und sie beginnt mehr oder minder nüchtern mit ihrer Arbeit - in der sie einmal ein richtiges Ass war. Allerdings gibt es da jemanden, dem ihre neugierigen Fragen gar nicht gefallen.... Alex ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Ihre private Geschichte fand ich fast spannender als den Fall. Sie versucht vom Alkohol wegzukommen und der Leser erfährt viel über ihre Vergangenheit als Ehefrau und angesehene Journalistin. Trotz allem hat sie aber immer noch Biss und diese Tatsache entgeht auch ihrem Ex-Mann nicht... Ein weiterer Erzählstrang handelt von Jacob, über den ich euch aber nichts weiter verraten möchte. Nur soviel - er sitzt so oft er kann an Amys Bett und hält ihre Hand. Zuhause hat er eine schwangere Frau, die von seinen Besuchen im Krankenhaus nichts weiß. Doch die Journalistin Alex kommt irgendwann dahinter und konfrontiert Jacob mit ihrem Wissen. Wird und kann er ihr helfen Amys Peiniger zu finden? Oder ist er etwa die gesuchte Person? Da es in der Geschichte einige Zeitsprünge gibt, was mir übrigens sehr gut gefallen hat, ist jedes Kapitel mit einem Datum versehen und dem Namen des jeweiligen Protagonisten. Leider wurde die Erzählung nicht in der Ich-Form geschrieben, denn so mag ich es am liebsten. :-) Das Thema Wachkoma ist unheimlich vielschichtig und interessant. Es gibt zahlreiche Formen und um hier so authentisch wie möglich zu bleiben, hat die Autorin viel recherchiert und viele Bücher darüber gelesen. (s. Interview auf www.randomhouse.de) In einigen wenigen Kapiteln kommt auch Amy zu "Wort", denn sie bekommt sehr wohl alles mit und so kann der Leser auch an ihren Gedanken teilhaben. Außerdem weiß sie genau, wer ihr das angetan hat. Die Abschnitte mit der Komapatientin sind nicht nur sehr berührend, sondern auch sehr spannend. Denn hier erfährt man so einiges über ihre Besucher, von denen Alex natürlich nichts mitbekommt und da Amy nicht sprechen kann, muss sie wohl von alleine darauf kommen. Am ehesten würde ich den Roman in das Genre "Psychologischer Spannungsroman" einordnen. Es gibt einen Täter/eine Täterin und ein Opfer. Außerdem viele Geheimnisse und noch mehr spannende Momente. Ich habe das Buch mit einem zufriedenen Gefühl zugeklappt, denn auch das Ende war so wie ich es gerne habe - realistisch, glaubhaft und authentisch!!! Fazit: Ein vielschichtiger und spannender Schmöker ganz nach meinem Geschmack. Es hat einfach an nichts gefehlt und die Geschichte war total authentisch. Besonders spannend fand ich die Kapitel mit ihrem Ex-Mann, der sich von ihr zu einigen nicht ganz legalen Recherchen überreden lässt und natürlich den Aspekt des Täters/der Täterin, der/die immer ein Auge auf Alex hat.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.