Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Neuntöter

Neuntöter (Ule Hansen)

Von: Poldi
18.07.2016

Als mitten auf einer Berliner Baustelle drei Leichen entdeckt werden, die in Panzertape wie Mumien eingewickelt in schwindelerregener Höhe aufgehängt wurden, wird die Profilerin Emma Carow auf den Fall angesetzt. Seit einer Vergewaltigung hat sie sich von den Menschen zurückgezogen und lässt sich die Ergebnisse der Recherchen zutragen und kommt dabei dem Täter immer weiter auf die Spur. Doch auch ihr Privatleben gerät aus den Fugen, als ihr Vergewaltiger in einem Buch über seine Tat berichtet... Das Berliner Autorenduo, das unter den Psedonym Ule Hansen arbeitet, hat nun den ersten gemeinsamen Thriller mit „Neuntöter“ auf den Markt gebracht. Dabei greifen sie ein momentan äußerst beliebtes Motiv auf und legen ihrer Hauptfigur einige psychische Probleme auf, die sie von der Gesellschaft entfremden. Das ist zwar schon in zahlreichen Variationen bereits bekannt, ist hier aber dennoch gut vermitttelt und mit einer eigenständigen Note versehen. Immer wieder wird sie durch den aktuellen medialen Hype an die Tat erinnert, was eine Schärfe in die Handlung bringt und die Tat noch weiter in den Mittelpunkt rückt, sehr aktuell wirken lässt. Davon abgesehen ist auch der Fall an sich gut aufgebaut und kann Spannung erzeugen. Auch wenn sich viele Dinge vorausahnen lassen und damit ihren Überraschungseffekt verlieren, ist das große Ganze gar nicht so leicht zu durchschauen, sodass die von Anfang an aufgebaute Spannung tatsächlich bis zum Finale bestehen bleibt und nur stellenweise abflaut. Die Auflösung, die Hintergründe sind gut erdacht worden und wirken ebenso schiockierend wie in sich stimmig, nur die Handlungen von Emma lassen sich nicht immer leicht nachvollziehen, manchmal begibt sie sich zu offensichtlich in Gefahr, nur um die Handlung nach vorn zu treiben. Der Schreibstil des Autorenduos ist präzise und prägnant, die Sätze sind eher kurz und erschaffen dennoch eindringliche Bilder. In einigen Gewaltszenen wird es dann sehr explizit, sodass hart an der Schmerzgrenze gekratzt wird, für Leute mit schwachen Nerven ist der Thriller schon allein deswegen nichts. Die Charaktere sind gut erdacht, wobei sich die Handlung nur bei einigen wenigen Rollen die Mühe macht, diese wirklich auszuleuchten und mit individuellen Eigenschaften zu versehen – dann aber recht ausführlich und lebendig. „Neuntöter“ baut schnell eine dichte und spannende Atmosphäre auf und kann diese bis zum Ende aufrecht erhalten, wobei einige Momente zu vorhersehbar sind. Die Hintergründe sind gut erdacht und werden dem Leser häppchenwiese vorgesetzt, die Hauptfigur ist sehr speziell erdacht und bringt mit ihrer Vergangenheit zusätzlichen Reiz in die Handlung.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.