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Rezension zu
Heilige Kuh

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Moralische Keule

Von: Hirilvorgul
31.07.2016

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Aber ganz sicher keine pubertierenden Kühe, an deren tierrechtlerischen Parolen jeder „militante“ Vegetarier seine helle Freude hätte. Ich weiß, dass Duchovny Tierschützer ist, aber dass er dermaßen die Keule auspackt, hat mich schon einigermaßen irritiert. Ich war versucht, das Hörbuch kurz vor Ende der 1. CD abzubrechen, aber da ich es ja freundlicherweise vom Verlag erhalten habe, habe ich weitergehört. Es waren Sprüche wie: “Ich würde nie einem Menschen den Gefallen tun, ihn mit einem Tier zu vergleichen, denn Tiere töten vielleicht, um zu überleben, aber keines von ihnen lebt, um zu töten. Das Recht, ‘Tier’ genannt zu werden, müssen sich die Menschen erst wieder verdienen.”, die mir relativ schnell die Lust am Weiterhören genommen haben. Sie mögen ja Wahrheit in sich bergen, aber wer möchte schon die ganze Zeit von einem erhobenen Zeigefinger bedroht werden? Die Stimme von Cathlen Gawlich tut dann noch ein Übriges. Sie liest das Buch schon gut und hat auch eine erstaunliche stimmliche Vielfalt zu bieten, aber ihre schrillen Entzückensschreie der pubertierenden Kühe ganz am Anfang waren echt eine Herausforderung, ebenso wie die Panikattacken von Truthahn, Schwein und Rind angesichts weggeworfener Essensreste. Sicherlich eine großartige Sprecherleistung, für mich aber definitiv zu viel des Guten. Aber das ist meine ganz persönliche Einschätzung. Anderen gefällt es bestimmt. Das jiddisch sprechende Schwein fand ich ja noch ganz witzig, aber als dann ein pseudo-kölsch sprechender Sprengstoffhund ins Spiel kam, war wieder Schluss mit lustig (zumal ich den Dialekt nicht erkannt habe, er wurde aber zum Glück erklärt). Soviel zur Sprecherin. Zur Geschichte: Bis zum Schluss hat sich mir nicht wirklich erschlossen, was für eine Art Geschichte das sein soll. Der Lustigkeitsfaktor, auf den ich gehofft hatte als ich mir das Hörbuch zugelegt habe, ließ leider sehr zu wünschen übrig. Eine Parabel? Dafür konnte ich das Ganze nicht ernst genug nehmen. Bleibt also ein merkwürdiges Abenteuer von Kuh, Schwein und Truthahn, das als moralische Keule gegen Tierhaltung, Nicht-Vegetarier und die Menschen überhaupt daher kommt. Schade. So sehr ich Duchovny als Schauspieler mag – zu einem weiteren Buch von ihm (wenn es das jemals geben sollte) werde ich nicht greifen. Von mir gibt es 2 Sterne.

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