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Rezension zu
Montana

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Montana

Von: Manuela Hahn
11.08.2016

Inhalt: Pete Snow ist Sozialarbeiter in Tenmile einer kleinen Stadt irgendwo in Montana, sein Job besteht darin,Kinder aus teilweise schrecklichen Familienverhältnissen zu befreien und auf Dauer oder Zeitweise woanders unterbringen oder Familien zu helfen die ihre Kinder nicht allein versorgen können. Das seine Ehe zerbrochen ist und er kaum noch Kontakt zu seiner eigenen Tochter hat, macht sein Leben nicht leichter. Aber leicht macht Pete sich sein Leben und seine Arbeit sowieso nicht, so manches Mal könnte er vor schwierigen Fällen die Augen verschließen, so wie vor dem Schicksal Benjamins der mit seinem paranoiden Vater Jerry in den Wäldern lebt. Meine Meinung: Montana ist ein großartiges Buch. Smith Henderson entführte mich in eine mir völlig fremde Zeit und Welt, fern ab von Lagerfeuerromantik und Kleinstadtidylle, mitten hinein in die Probleme der Menschen in den späten 70iger Jahren, Probleme die damals so aktuell waren wie heute, denen aber in Filmen und anderen Büchern ein Romantikstempel aufgedrückt wurde der sicher nicht der Realität entsprach und in denen so gut wie nie das Schicksal der Kinder eine Rolle spielte. Um diese Kinder kümmert sich Pete und auch er wird nicht als der strahlende Held in funkelnder Rüstung dargestellt, sondern als der frustrierte, überarbeitete Mann der er ist, der zwar alles gibt, aber weiß das es nie genug sein kann und der seine eigenen Probleme gern mal weg zu saufen versucht. Ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl, das alles genau so passiert sein kann, sowohl Petes Handlungen als auch die Geschichten seiner Klienten waren glaubhaft beschrieben, zwar ist es für mich schwer vorstellbar das Menschen im 20.Jahrhundert in den Wäldern leben, aber Amerika ist groß und weit, dort ist das Möglich genauso wie es möglich ist das dort Menschen in ihren Autos leben, weil sie alles verloren haben. Dieses Wissen um die Umstände die teilweise herrschten und immer noch herrschen, dieses Wissen das das Schicksal der Kinder keine Fiktion ist sondern so und noch schlimmer überall auf der Welt Realität ist, riefen bei mir beklemmende Gefühle hervor, die auch nach Beendigung des Buches nicht sofort abklangen. Es fällt mir schwer die richtigen Worten zu finden, für dieses Buch, das nicht nur durch einen fantastischen Schreibstil überzeugt, hier ist sicher ein Lob an den Übersetzer angebracht, sondern auch durch eine großartige Geschichte. Kurz ein Wort zum Cover, dieses ist zwar sehr ansprechend, wird dem Inhalt aber nicht gerecht, es vermittelt eher den Eindruck einer unbeschwerten Kindheit irgendwo in einem sonnigen Land.

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