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Rezension zu
Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen

Ein besonderes und gelungenes Debüt

Von: Literaturliebe
26.08.2016

Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches … Meine Meinung „ ‚Vielleicht geht es genau darum. Dass wir schwerelos mit allen Vor- und Nachteilen sind. Dass wir nicht wissen, wo es hingeht, und dass wir nicht wissen, wie lange es dauert, und vielleicht nennt man diesen Zustand Leben.‘ “ S. 60 „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ ist der Debütroman der jungen Autorin Ulla Scheler, der mich schon Monate vor dem eigentlichen Erscheinungstermin in seinen Bann gezogen hat. Es ist ein Jugendbuch, das sich eindeutig abhebt und das man unbedingt gelesen haben sollte. Hanna und Ben. Ben und Hanna. Beste Freunde seit Kindertagen. Ben ist der Verrückte, derjenige der Graffiti sprayt, manchmal leichtsinnig und übermütig ist. Derjenige, der die besten Geschichten erzählt, der Unkonventionelle, den immer eine geheimnisvolle Aura umgibt. Hanna ist die Bodenständige und Vernünftige, die immer wieder mit ihren Ängsten konfrontiert wird, die zu viel nachdenkt und alles hinterfragt. Vielleicht war sie mir deswegen so sympathisch, weil Hanna ein bisschen ist wie ich. Die Charaktere sind gut von der Autorin ausgearbeitet worden, mit der nötigen Tiefgründigkeit, um sich in sie hineinversetzen zu können. Besonders Hanna lernt man durch die Ich-Perspektive sehr gut kennen, verstehen und lieben. Ben bleibt immer ein bisschen undurchsichtig und mysteriös, aber auch ihn lernt man schnell in sein Leserherz zu schließen. Ulla Scheler hat einen fantastischen jugendlichen Schreibstil, mit kurzen Sätzen, der sich definitiv abhebt und einen sofort in Hannas Welt und Gedanken eintauchen lässt. Durch die zudem bildhafte Sprache erlebt man zusammen mit Hanna und Ben diesen einen Sommer am Meer nach dem bestandenen Abitur. In dem kleinen Dorf, in dem sie landen, lernen sie Chloe und Sam kennen und erfahren, dass sich um den Strand eine Legende erzählt wird. Die Handlung um das Meer und der Legende wurde dabei sehr gut und interessant von der Autorin umgesetzt. Allerdings muss ich auch hier leider sagen, dass viele Ereignisse und Momente ziemlich vorhersehbar waren. Dennoch ist die Geschichte von Hanna und Ben spannend, gefühlvoll, teils emotionsgeladen und sogar poetisch, versehen mit vielen Sätzen, die man zwischen den Zeilen herauslesen kann. Durch Bens teils philosophische Seite, liegt zudem manchmal eine gewisse Melancholie und unterschwellige Schwere in dem Buch, was perfekt zum stürmischen Meer passt. In Bezug auf das Ende bin ich etwas zwiegespalten, denn einerseits wurde zwar genügend aufgeklärt, aber dennoch blieben einige Fragen übrig. Und irgendwie ist es trotzdem ein Ende das passt – vor allem zu Ben. Abschlussworte Auch wenn „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ doch ziemlich vorhersehbar ist, so ist die Geschichte von Hanna und Ben dennoch sehr spannend und lesenswert. Es ist ein Jugendbuch, das von der Handlung und vom Schreibstil heraussticht, mit Charakteren abseits des Mainstreams und die man sofort in sein Herz schließt. Ein besonderes und gelungenes Debüt, das man nicht verpassen sollte.

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