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Rezension zu
Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen

Ich bin beim Lesen mehrfach zerfallen

Von: Mina Barbara Imruck
28.08.2016

„Sonst meerweite Einsamkeit.“ Ich habe über das Buch ertmals durch Twitter und eine dortige Bloggerin erfahren. Vorher sagte mir der Roman gar nichts. Sie schrieb, ich weiß leider nicht mehr, wer es war, dass sie so zerschmettert sei, wegen der Geschichte zwischen Hanna und Ben. Dazu dann dieses unglaublich gelungene Cover, das einen in die Tiefe zu ziehen scheint. Also beschloss ich, dieses Buch ebenfalls zu lesen und zu rezensieren. Und was soll ich sagen!?! Ich habe in den vergangenen drei Monaten mit Sicherheit kein Buch so atemlos durchgelesen, wie dieses! Klappentext Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches … „Auch Umarmungen konnten ausleiern.“ Noch bevor ich mich in der Geschichte um die beiden Abiturienten Hanna und Ben verlor, verlor ich mich in der Sprache der noch so jungen Autorin. Ulla Scheler 1994 in Coburg geboren, hat ein großartiges Erzähltalent. Der angehenden Psychologin gelingt es, durch die mutige und durchdachte Kombination von Adjektiv und Substantiv, durch die teilweise poetische Neuschöpfung von Adjektiven eine ganz atemberaubende Sprache zu erschaffen, die genauso wie das Meer sein kann. Mal trägt sie, mal lässt uns in die Tiefe fallen, sie umhüllt uns, sie lässt uns frieren oder brennen. Alleine deswegen ist das Buch schon wirklich lesenwert. Die Geschichte um Hanna und Ben könnte eine ganz alltägliche Freundschafts- oder Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Erwachsenen sein, wäre da nicht diese düstere, angstvolle Atmosphäre, die Ben umgibt. Bens Persönlichkeit ist äußerst komplex und die Art, wie er dargestellt wird und was in meiner Phantasie angeregt wurde, wie sein Leben wohl vor diesem gemeinsamen Sommer mit Hanna am Meer ausgesehen haben musste, fand ich gruseliger und bedrohlicher als die dunkle Sage über das Meer, die eine tragende Rolle in dem Roman spielt. Und dennoch ist diese Saga umwerfend. Ich habe sie mehrmals gelesen, sogar laut – weil ich sie so ergreifend fand. Von der Stimmung hat mich dieser Roman an Benjamin Leberts „Mitternachtsweg“ oder an Katharina Hartwells „Der Dieb in der Nacht“ erinnert. Die Story an sich ist eine gute Jugendbuch-Geschichte, in der es darum geht, wie zwei Jugendliche an einem Übergangspunkt in ihrem Leben damit konfrontiert sind, ob sie Angst vor dem Leben haben oder inwieweit sie sich Konventionen beugen möchten und wie radikal manchmal das Leben sich verändern muss, damit man sich von alten Lasten befreien kann und in einen nächsten Lebensabschnitt findet. Das Buch erschien bei heyne>fliegt im Paperback für €14,99 und kostet als eBook € 9,99. „Tränen rannen seine Wangen hinunter, und ich wollte ihn auffangen, aber er war noch im Fallen, er fiel so schnell und in so vielen Teilen, dass ich ihn nur umarmen konnte, ohne ihn im Mindesten zu berühren.“

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