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Rezension zu
Das Ufer

Mein erster Laymon - das ging schief...

Von: Lisas Bücherleben
28.09.2016

Wir begleiten hier hauptsächlich Leigh und ihre Tochter Deana (wobei ich bei keiner der beiden Damen wirklich verstanden habe, wie man die Namen aussprechen müsste). Die beiden werden buchstäblich von (gleich mehreren) Psychopathen verfolgt und so stellt sich nicht nur heraus, dass Leigh eine ziemlich finstere Vergangenheit hat, sondern auch, in welchem Zusammenhang ihre Tochter damit steht... Was ich erwartet habe: Laymon ist harter Tobak (hab' ich mir sagen lassen). Ich bin also mit der Erwartungshaltung rangegangen, blutige Szenen mitzuerleben, psychopathischen Mördern zu begegnen und es war auch von Anfang an klar, dass Sex im Buch eine Rolle spielen würde... Krank würde es also werden, prima! Was ich bekommen habe: - Superflache, stereotype Charaktere. Wirklich - jede einzelne Frau in diesem Buch ist superheiß und superschlank und superdurchtrainiert. Von Deana wird sogar geschrieben, dass sich ihre Unterhose über ihren Beckenknochen spannt, weil ihr Bauch so flach ist o.O Wenn die Mädels keine aufgedonnerten so-gut-wie-Models sind, sind es supertoughe, kampfsportbetreibende Kriegerinnen, die den Tag retten. Auch sämtliche Misshandlungen und Gewalttaten, die den Buchcharakteren widerfahren, werden einfach so weggesteckt (nicht nur von den Kriegerinnen, sondern auch von den Models). Ich weiß nicht, was besonders Deana sich von Zeit zu Zeit denkt - wahrscheinlich einfach nur: "Nächster bitte!" - Sexismus in seiner Reinform. Sympathie wird in diesem Buch wohl ausgedrückt durch "Sie verspürte ein Kribbeln zwischen ihren Schenkeln". Ständig spüren die Damen, wie irgendetwas zwischen ihren Brüsten baumelt, sie haben stets Lust, benehmen sich allgemein wie rollige Katzen und es gibt auch keinen Mann, der nicht supertoll ausgestattet wäre... - Eine eindimensionale Story. Ich hatte den Eindruck, hier hat jemand versucht, einen total verschachtelten Thriller zu basteln, der mit immer neuen Wendungen aufwarten soll. Leider ist das so gar nicht gelungen und 80% der Zeit sind die Protagonisten eigentlich damit beschäftigt, sich irgendwo vor dem Fiesewicht zu verschanzen oder in Flashbackszenen ihre dramatische Vergangenheit zu erläutern. Überrascht hat mich da so gar nichts - erst recht nicht die "große Enthüllung" am Ende. - Zukunftsvisionen und detailreiche Wahrsagereien ex machina. Wir kommen in der Geschichte nicht weiter, weil die Charaktere keine Ahnung haben was sie tun sollen? Kein Problem! Wir lassen einfach einen davon eine Zukunftsvision haben - tadaa, schon kann's weitergehen. - Ständig wiederkehrende Formulierungen. Keine Ahnung, wie oft irgendwer ein Kribbeln zwischen den Beinen gespürt hat, irgendwem der Kiefer knackte/brach oder jemand seinen Schaft ergriff. Ich hab' aufgehört zu zählen... - Logikfehler. Hey Tony (suuuperunwichtiger Nebencharakter), du Servicemitarbeiter, der sich eigentlich umgebracht hatte - schön, dass du Leigh ihr Abendessen servierst :). - Rechtschreibfehler. Nicht zu fassen, dass ich das bei einem Heyne-Buch anmerken muss, aber ja - es gab tatsächlich so einige Rechtschreibfehler. Ich bin da eigentlich nicht pingelig (wenn ich nicht ständig darüber stolpere), aber hier gab es doch ein paar Fehlerchen, die man hätte vermeiden können. Zugute halten muss man dem Autor seinen wunderbar flüssigen Schreibstil, es war für mich kein Problem, das Buch an einem Tag durchzulesen. Die Kapitel sind unheimlich kurz gehalten, sodass man auch ganz wunderbar dazu animiert wird, doch noch ein paar Seiten mehr zu lesen. Für zwischendurch war es auch ganz witzig, aber eine Empfehlung bekommt das Buch wirklich nicht von mir. Man sollte sich fragen, ob man den armen Kerl und seine unveröffentlichten Skripte dann nicht langsam ruhen lassen sollte (er verstarb 2001), denn das hier war nun wirklich kein Glanzstück...

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