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Rezension zu
London

Starker Beginn, ein schwächelender Mittelteil und ein spannendes Ende

Von: Uwes-Leselounge
06.10.2016

Als die 24-jährige Emily Laing nach einem Auftrag in Cambridge mit dem Zug zurück nach London fahren möchte, muss sie feststellen, dass es keine Zugverbindung dahin gibt. Noch schlimmer wird es, als sie Fahrgäste, die auf dem Bahnsteig warten fragt, wann der nächste Zug nach London kommt. Die Menschen schauen sie verwundert an, denn niemand hat jemals von einer Stadt namens London gehört. London ist verschwunden! Voller Verunsicherung beschließt Emily wieder in das Antiquairat von Charles Nickleby zurückzukehren und dort in Ruhe über alles nachzudenken. Auch Charles Nickleby kennt London nicht und behauptet, sie würde in Oxford leben. Emily fragt sich, was hier geschehen ist. Eine Stadt, noch dazu eine Großstadt, kann sich doch nicht so ohne weiteres in Luft auflösen. Mr. Nickleby ist so freundlich und lässt Emily in seinem Geschäft übernachten. Als sie am Abend von zwei seltsamen Damen Besuch bekommt, die sich als Nachbarinnen des Eigentümers ausgeben, ist Emily zwar misstrauisch, doch das mitgebrachte Essen lässt sie unachtsam sein. Darüber hinaus macht ihr die Müdigkeit zu schaffen. Doch sie hätte besser auf ihr Bauchgefühl hören sollen. Betäubt und bewegungsunfähig wird sie von den beiden Damen entführt. Emily erwacht auf einem Bahnsteig, von den beiden älteren Frauen keine Spur. Verärgert über ihre Unvorsichtigkeit und Gutgläubigkeit versucht sich Emily zu orientieren und stellt fest, dass sie sich wieder in London befindet. Wie kann dies sein und was hat es mit den beiden Frauen auf sich? So beschließt Emily zur ihrem Mentor und Alchemist Mortimer Wittgenstein zu fahren. Am Ausgang der U-Bahnstation fällt ihr ein junges verängstigtes Kind auf, das vom "Augenmann" verfolgt wird. Emily nimmt sich diesem Mädchen, namens Picca an, und gemeinsam fliehen die beiden vor dem "Augenmann". Was hat das alles miteinander zu tun? Wer ist dieses kleine Mädchen? Diese und viele weitere Fragen müssen Emily, Wittgenstein, Micklewhite und die Rättin Mina schnell klären, denn die Zeit drängt. Und so müssen sie noch einmal in die magische Stadt unter der Stadt hinabsteigen. Denn nur da werden Sie die Antworten finden, um all die Rätsel zu lösen. "London" ist der vierte Band der Uralt-Metropolen-Reihe von Christoph Marzi. Mich reizte die Idee, dass auf einmal wie von Zauberhand eine Großstadt verschwunden ist. Obwohl ich die drei Vorgängerbände nicht gelesen hatte, gelang mir der Einstieg in die Geschichte relativ leicht. Wir begleiten Emily bei ihrem Auftrag in Cambridge und erfahren, dass sie kleinen Kindern bei ihren Ängsten hilft. Sie ist eine sogenannte Tricksterin und zeigt ihnen eine Tür/Ausweg, um so die Probleme hinter sich zu lassen. Auf dem Heimweg geschieht das, was niemand für möglich gehalten hätte. Die Stadt London ist verschwunden und mehr noch, kein Mensch hat je von ihr gehört! Emily ist eine junge Frau, die mir gut gefallen hat. Sie ist selbstbewusst, obwohl sie als Waisenkind in einem Heim und verschiedenen Pflegefamilien aufgewachsen ist. Großen Anteil daran hat ihr Mentor und Alchemist Mortimer Wittgenstein, der sich ihrer annahm und sie in die Künste der Trickster unterwies. Auch die anderen Charaktere sind mit viel Liebe und Hingabe gestaltet und haben mir gut gefallen. Besonders die Idee einer sprechenden Rättin, namens Mina, passt wunderbar zur Story. War der Beginn der Geschichte noch spannend und geheimnissvoll, wurde der Mittelteil leider etwas langatmiger und zäher, da dieser mit zu vielen verschachtelten Sätzen und Gedanken aufwartet. Teilweise wusste ich nicht, was mir der Autor hier mitteilen wollte und wie dies alles mit der Story zusammenhängt. So traten für mich Emily und ihre Freunde sehr lange auf der Stelle und fanden kaum bis keine Antworten auf all ihre Fragen. Und wenn doch mal ein paar Dinge geklärt waren, fielen diese nicht unbedingt auf fruchtbaren Boden und so schleppte ich mich Seite um Seite weiter. Denn trotz diesem Mittelteil musste ich wissen, wie alles zueinander gehört und wer der oder die Drahtzieher hinter dem Ganzen sind. Erst gegen Ende hin, konnte mich Christoph Marzi wieder für sich gewinnen und ich fieberte den Ereignissen entgegen. Das Ende war gut ausgearbeitet und mit einem letzten Twist, den ich nicht erwartet hatte, konnte ich es recht zufrieden zuklappen. FAZIT: "London" ist zu Beginn spannend, der Mittelteil ist dann aber etwas schleppend und langatmig. Doch das Ende konnte mich dann noch zufrieden auf die Geschichte zurückblicken lassen. Christoph Marzi konnte bei mir zwar mit seinen teilweise genialen Ideen und toll ausgearbeiteten Charakteren punkten, doch leider hat er es nicht ganz geschafft, mich restlos zu überzeugen. Daher vergebe ich gute 3 von 5 Nosinggläser. Fans der Reihe werden bestimmt Ihre Freude daran haben. Mein Fall war es leider nicht ganz.

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