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Rezension zu
Verderben

Bleibt hinter Stieg Larssens Reihe zurück

Von: Hörbuch Junkies aus Bergen
27.08.2023

Mikael Blomkvist reist nach Nordschweden zur Hochzeit seiner Tochter und erfährt unterwegs Dinge über sein Reiseziel, die ihn neugierig machen: Internationale Firmen kämpfen dort um Land und natürliche Ressourcen. Zeitgleich macht auch Lisbeth Salander sich in den Norden auf, um ihre Nichte kennenzulernen. Die junge Svala will ihre verschwundene Mutter, eine Sami, finden und sich gegen ihren brutalen Stiefvater wehren. Wie ihre Tante ist Svala furchtloser und genialer als sie aussieht. Nach Jahren treffen Salander und Blomkvist wieder aufeinander und befinden sich bald im Auge eines Sturms. Karin Smirnoff ist die zweite Autorin, mit der man versucht, an die Erfolgsromane von Stieg Larsson anzuschließen. Nach David Lagercrantz, dessen Fortsetzung nicht den erwarteten Erfolg brachte, folgt nun Smirnoff und versucht sich an einer Reihe, die man besser mit dem Originalautor hätte enden lassen, da Stieg Larssons Stil einmalig ist. Auch wenn die beiden Protagonisten aus den Originalen dabei sind, macht es doch den Eindruck, sie hätten ihren Biss verloren. Sie bleiben blass, scheinen nur noch Schatten der Personen zu sein, die wir aus dem Original kennen und agieren merkwürdig zurückhaltend. Lediglich zum Ende hin blitzt in der einen oder anderen Aktion ein verhaltenes Erinnern an deren frühere Zusammenarbeit auf. Smirnoffs Fortsetzung ist in der schwedischen Gegenwart angekommen. An der Wahl der Themen wie kriminelle Organisationen, korrupte Behörden und den üblichen Zutaten, die mittlerweile in keinem Roman mehr fehlen dürfen, wie Migranten, Missbrauch, Bandenkriege und Rechtspopulismus orientiert sie sich zwar an dem berühmten Vorbild, ist in deren Umsetzung aber viel grober als Larsson. Kurze Kapitel aus wechselnden Perspektiven, sowie knackige Sätze forcieren zwar das Tempo und generieren Spannung, auch wenn die Handlung im Großen und Ganzen sehr vorhersehbar ist. Ein großer Kritikpunkt ist für mich aber neben den vielen, stellenweise grotesken Klischees, die sie in der Charakterisierung der Bösewichte verwendet, die rohe Sprache, die nach und nach einfach zu viel wird. Gelesen wird „Verderben“ von Sprecherin Julia Nachtmann, die wieder einmal auf ganzer Linie überzeugt und ihre Stimme gekonnt einsetzt, um Spannung zu erzeugen. Sie baut Stimmung und Atmosphäre auf und wertet die Geschichte in jeglicher Beziehung auf. Fazit Ein ordentlicher Thriller mit Hauptfiguren, die man als Larsson-Fan liebt, die Geschichte kann jedoch nicht an die Originale heranreichen und erfüllt die Erwartung nur in Ansätzen.

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