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Rezension zu
Im nächsten Jahr zur selben Zeit

Annis heimliche Liebe

Von: Klaudia K. aus Emden
13.12.2023

Der zu tiefst berührende Roman "Im nächsten Jahr zur selben Zeit" von Jana Voosen ist ein sehr berührendes Werk, das zu Herzen geht. Die Handlung setzt in Hamburg um das Jahr 1940 ein. Anni ist die Lieblingstochter des Süßwarenfabrikanten Brand. Mit Karamell und Schokoladeduft wächst sie behütet in ihrer Familie auf und träumt davon einmal die Fabrik ihres Vaters mit ihrem Bruder zu übernehmen. Als der Krieg Einzug hält verlangt ihr Vater, dass Anni seinen Parteifreund Julius, den er immer öfter nach Hause einlädt, heiratet. Anni darf in der Fabrik der Sekretärin ihres Vaters zur Hand gehen, dabei beobachtet sie wie polnische Kriegsgefangene unter schlimmsten Bedingungen in der Fabrik zur Arbeit gezwungen werden. Eines Tages begegnet sie dem polnischen Arbeiter Pawel und fühlt sich zu ihm immer mehr hingezogen. Eine derartige Romanze zu den polnischen Zwangsarbeitern ist strengstens verboten. Dennoch treffen sich Anni und Pawel heimlich. Sie träumen von einer gemeinsamen friedlichen Zukunft und merken nicht, dass sie von jemanden beobachtet werden. Anni wird von der Gestapo festgenommen, verhört und gefoltert. In aller letzter Minute rettet sie Julius. Um das Leben ihres Freundes Pawel zu retten willigt sie ein Julius zu heiraten. Julius behandelt Anni sehr gut, doch Annis Gedanken sind ständig bei Pawel. Werden Sie sich irgendwann wiedersehen? Die ausgezeichnet gute Recherchearbeit der Autorin beschreibt die damalige Zeit authentisch, so dass der Leser die bedrückende Atmosphäre dieser grausamen Zeit hautnah miterleben kann. Die Rationierung der Lebensmittel, die Ängste der Menschen und das Leben der vielen Nächte im Luftschutzkeller sind beeindruckende Beispiele aus dieser Phase des Krieges. Das Eheleben zwischen Julius und Anni ist liebevoll und gleichzeitig dramatisch. Julius ist eine so liebenswerte, aber auch recht tragische Romanfigur, denn er sehnt sich nach Liebe die sich nie erfüllt. Anni dagegen sehnt sich nach Pawel. Der wunderschön flüssige Schreibstil der Autorin garantiert eine angenehme Lektüre des sehr berührenden Romans, der mich gar manches mal fast zum Weinen brachte; ganz besonders als die Menschen im Krieg zu leiden hatten und die Familien darüber auseinander gerissen wurden. Ich kann diesen sehr einfühlsam geschriebenen, historisch bestens recherchierten Roman sehr empfehlen.

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