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Rezension zu
Das Frostmädchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Frostige Zeiten

Von: Jessi
21.11.2016

Schreibstil Dieser Monat lief bis dato eigentlich echt gut und ich dachte, in diesem Monat tatsächlich einmal auf einen echten Flop verzichten zu können. Leider trudelte dann "Das Frostmädchen" bei mir ein. Das Buch habe ich bereits in der Verlagsvorschau von Heyne gesehen und dort ist mir das überaus hübsche Cover sofort ins Auge gestochen. Auch die Ankündigung, dass es sich hier um einen Epos über Liebe, Magie und dunkle Geheimnisse handelt, hat mich neugierig gemacht. Leider muss ich sagen, dass diese Versprechungen nichts als heiße Luft sind ... Was ist ein Epos eigentlich? Wikipedia sagt, dass dies eine ausschweifende Erzählung ist. "Das Frostmädchen" von Stefanie Lasthaus ist meiner Meinung das genaue Gegenteil, denn die Geschichte ist über mehrere hundert Seiten so künstlich aufgebauscht, dass ich zum Ende hin ganze Absätze nur noch überflogen habe. Auch der Schreibstil der Autorin konnte mich leider nicht den Bann ziehen und war mir stellenweise einfach zu kitschig. Bei mir setzte während des Lesens kein Kopfkino ein. Anscheinend handelt es sich bei "Das Frostmädchen" nicht um den ersten Roman der Autorin. Das hat mich tatsächlich erstaunt. Er wirkt stellenweise sehr aufgebauscht, sehr eintönig und die Geschichte kommt nach den ersten 100 Seiten nicht mehr voran und dümpelt vor sich hin. Viel Inhalt beziehungsweise Handlung hat das Buch leider nicht und das ist das Hauptproblem. Die fast 400 Seiten sind so extrem in die Länge gezogen mit Wiederholungen, immer wieder den gleichen Gedankengängen unserer Protagonisten und einer Handlung, die sich im Kreis dreht. Magie beziehungsweise Fantasy war nicht zu spüren und leider auch keine echte Gefahr. Ich bin mir sicher, dass Stefanie Lasthaus Talent zum Schreiben hat, denn hin und wieder funkelte eine gewisse Leidenschaft durch. Meiner Meinung nach ist das allerdings noch ausbaufähig, was aber keine Schande ist. Nur die Schreibroutine hilft, besser zu werden und seinen eigenen Stil zu finden. Charaktere - Neve - Leider sind der Autorin auch die Charaktere nicht besonders glaubhaft gelungen. Es fehlte an einer gewissen Nähe, an einer Hintergrundgeschichte. Ich habe mich teilweise so gefühlt, als würde ich ins kalte Wasser geworfen werden. Neve ist nämlich ein recht schwieriger Charakter, aber warum sie so schwierig ist, erfahren wir nicht. Am Rande bekommen wir nur mit, dass sie vor ihrem gewalttätigen (Ex-) Freund geflohen ist. Ansonsten bleibt sie recht farblos und ihre Handlungen konnte ich teilweise nicht nachvollziehen. Neve war mir leider auch überhaupt nicht sympathisch, sondern das genaue Gegenteil. Teilweise hat sie mich genervt, denn sie wird als sehr unschuldig und schüchtern beschrieben, ist aber streckenweise doch sehr berechnend. Wie sollte ich also Emotionen für ihre Liebesgeschichte aufbringen? - Lauri - Neves Gegenpart ist Lauri, ein junger Künstler, der in einer Hütte einfach nur in Ruhe arbeiten will, dann aber Neve in einem Schneeberg halb erfroren findet. Natürlich verliebt er sich in den ersten 24 Stunden so unsterblich in sie, dass er am liebsten immer an ihrer Seite sein will ... Die Anziehung der beiden konnte ich nicht verstehen, aber ich bin wohl auch einfach nicht der Typ für solche oberflächlichen Liebeleien. Lauri war mir zu Beginn halbwegs sympathisch, aber irgendwann verlor sich auch das. Für mich war zwischen den beiden leider keinerlei Liebe spürbar, denn dafür ging es mir zu schnell. Die beiden haben kaum ein Wort gewechselt und dann soll es die große Liebe sein? Selbst Edward und Bella haben sich mehr Zeit gelassen! (Sorry, den konnte ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen!) Meine Meinung Leider weckt das Cover und auch der Klappentext ganz andere Erwartungen an das Buch. Ich bin von einer jugendlichen Love-Story mit Fantasyelementen ausgegangen, doch stattdessen sind sowohl Neve als auch Lauri bereits Erwachsene, die sich vorrangig sexuell zueinander hingezogen fühlen. Die Emotionen, die von der Autorin vermutlich beabsichtigt waren, sind bei mir leider nicht angekommen. Ganz im Gegenteil, ich hatte schon nach den ersten 50 Seiten solch eine Langeweile gespürt, dass ich das Buch am liebsten abgebrochen hätte. In der Hoffnung, dass die Geschichte irgendwann Fahrt aufnimmt, habe ich weitergelesen. Leider wollte das Kopfkino bei mir einfach nicht einsetzen. Es war, als würde ich die Geschichte aus der Ferne betrachten. Einzig die Beschreibungen der Umgebung sind der Autorin anschaulich gelungen. Die frostige Eislandschaft war spürbar, aber leider hat das nicht gereicht, um den Buch ausreichend Leben einzuhauchen. Es blieb alles kalt und für mich lief alles recht geradlinig ab. Höhen und Tiefen habe ich vergebens gesucht und Verständnis konnte ich für einige Handlungen leider nicht aufbringen. (Hier sei besonders ein gewisser Mord erwähnt ...) Rückblickend betrachtet fand ich die reine Grundidee nicht schlecht, aber hier hapert es eindeutig an der Umsetzung. Der Schreibstil liest sich sehr abgehackt und erzeugte keine Bilder in meinem Kopf. Die Charaktere wirkten blass und ohne Leben, teilweise hatte ich das Gefühl, die Autorin würde ihre eigenen Personen nicht so recht kennen und leider wird die ganze Geschichte ohne erkennbaren Spannungsbogen erzählt. Einzig die Aufmachung des Buches gefällt mir, passt aber leider überhaupt nicht zum Inhalt. Zum Ende möchte ich an dieser Stelle nicht viel sagen. Es passt, ist aber genau so zu erwarten und erinnert ein wenig an die Happy Ends aus gängigen Märchen. Mir fiel die Rezension an dieser Stelle wirklich schwer, denn leider konnte ich dem Buch nichts Positives abgewinnen. Streckenweise hatte ich zum Ende hin nur noch überflogen, denn Spaß hatte ich beim Lesen leider nicht! Ich möchte die Autorin an dieser Stelle aber auf keinem Fall demotivieren. Talent ist spürbar und sie soll unbedingt weiterschreiben! Fazit Es tut mir leid, das Buch an dieser Stelle nicht besser bewerten zu können. "Das Frostmädchen" war das komplette Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte. Die Geschichte ist zäh, die Charaktere sind blass und der Schreibstil zu aufgebauscht!

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