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Rezension zu
Das Frostmädchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ich rate dringend davon ab, dieses Buch zu lesen. Ich fand es auf allen Ebenen miserabel.

Von: Tasmetu
29.11.2016

Achtung! Diese Rezension enthält Spoiler (und zwar einige)! Dies wird keine schöne Rezension. Ich sage das gleich vorweg, weil ich leider wirklich absolut nichts Positives an diesem Buch finden kann außer dem Cover und ich hiermit alle Fans des Buches und v.a. die Autorin vorwarnen möchte: Es tut mir wirklich leid, liebe Stefanie Lasthaus. Die folgende Rezension richtet sich nicht gegen dich persönlich und ich möchte deine Gefühle nicht verletzen, aber mit diesem Buch hast du echt ins Klo gegriffen. Und zwar ziemlich, ziemlich tief. Okay, dass ich an dem Buch nichts gut fand, hätten wir damit also aus dem Weg. Ich möchte hier noch dazu sagen, dass ich mich vorher sehr auf das Buch gefreut habe, es war von mir heiß erwartet. Deshalb war die Enttäuschung dann umso größer. Der Schreibstil war zwar okay, aber auch nichts überragendes und stellenweise ließen die Formulierungen mich daran zweifeln, ob da schon mal ein Lektor drüber gelesen hat. Generell hatte ich das Gefühl, dass da jemand im Verlag die Wort „Liebe! Sex! Magie! Winter!“ gehört und es sofort veröffentlicht hat, ohne es auch nur zu lesen (tut mir leid, lieber Heyne Verlag. Eigentlich liebe ich eure Bücher… aber das hier…). Die Charaktere sind alle sehr flach und ohne jede Persönlichkeit oder Fähigkeit, sich weiter zu entwickeln. Als sie zum ersten Mal vorgestellt wurden, fand ich sie noch gut, aber mit jeder weiteren Seite wollte ich sie nur noch loswerden. Und Neve… oh man, Neve. Die „taffe Frau“, die hier eine „uralte Magie in sich“ haben soll, ist einfach nur ein wenig hohl und in meinen Augen absolut unrealistisch und sowas von dermaßen weit weg von jeder Person, mit der ich Empathie empfinden könnte, dass ich das Buch ohne sie besser gefunden hätte. Und sie war die Hauptprotagonistin. Das sagt glaube ich alles. Aber kommen wir zu meinem „Lieblingsteil“… dem wundervollen Plot. Nicht. Also, wer das Buch noch lesen will (tut es einfach nicht.) sollte hier aufhören zu lesen. Die Geschichte beginnt damit, dass Neve von ihrem Freund verprügelt wird und sie deshalb durch den Schnee davon rennt. Sie hat weder eine Jacke noch Schuhe mitgenommen, weil sie so geschockt war. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat sie sich zwar auch nicht gewehrt, aber sie ist auf jeden Fall abgehauen und unter Schock. Versteht mich nicht falsch, ich finde solche Themen in Büchern wichtig und verstehe durchaus, dass jemand so darauf reagieren kann, aber wie das Thema weiterhin behandeln wurde, lässt mich nur noch den Kopf schütteln. Dann rettet Lauri sie, die beiden verlieben sich natürlich sofort ineinander und es ist die einzig wahre Liebe noch bevor sie ein Wort miteinander gewechselt haben. Ähm, ja. Noch dazu habe ich nicht einmal den Anflug von Emotionen gespürt, die konnte die Autorin leider so gar nicht rüber bringen. Nicht einmal 12 Stunden, nachdem sie traumatisiert von ihrem gewalttätigen Freund geflohen ist, entwickelt sich dann auch die „zarte Liebesgeschichte“, die im Klappentext angeteasert wird. Alias: Sie machen rum. Ich war kurz davor zu klatschen für so viel Unsinn, aber da wusste ich ja noch nicht, was noch kommen würde. Denn gleich am nächsten Tag landen die zwei in der Kiste. Und zwar direkt nachdem sie von einer seltsamen Winterkönigin erfährt, dass sie in Wahrheit eine wandelnde Tote ist. Noch nicht romantisch genug? Super, denn direkt nachdem die zwei gevögelt haben, haut sie ohne jede Erklärung ab, rennt zu ihrem Ex (zur Erinnerung: Er hat sie windelweich geprügelt! Und hat in der Zwischenzeit einen Jäger ausgesandt, um sie nach Hause zu schleifen) und lässt sich von ihm auch noch mal „verführen“ (sie will eigentlich nicht, aber bei seinen Berührungen wurde ihr Körper „biegsam“… ernsthaft? ERNSTHAFT?). Er wundert sich überhaupt nicht, was mit ihr passiert ist und als sie „spazieren gehen“ ist er auch nicht wirklich irritiert, als sie mitten im Tiefschnee anfängt, es sich selbst zu machen und will, dass er sie hier und jetzt bei minus was-weiß-ich-wie-viel Grad nimmt. Was er natürlich tut, weil er so ein Gentleman ist. Dann lässt sie ihn zum Sterben in der Kälte zurück und empfindet dabei gar nichts. Glückwunsch. Aber, passt auf, das Beste daran ist die Begründung: Weil sie der Winterkönigin, der sie nämlich die Liebe ihres Lebens opfern soll, weiß machen will, dass ihr Ex (und nicht Lauri) ihre große Liebe ist. Und die „mächtige Herrscherin“ fällt natürlich darauf rein, dass Sex mit dem Arschloch-Ex in Wahrheit Liebe ist. Hahahaha. Tolle Nachricht, die hier vermittelt wird. Absolute Glanzleistung. Aber als sie zu Lauri zurückkehrt und gleich wieder mit ihm rumknutscht und er es ohne Erklärung hinnimmt, dass sie – mal wieder – abgehauen ist (in dem Buch haut sie auf jeder dritten Seite ab und läuft durch den Schnee – ja, sie ist am Anfang erfroren. Egal.) und er sie sogar mit ihrem Ex gesehen hat, kommt ihnen die Winterkönigin auf die Schliche. Dann gibt es einen Kampf, der einfach nur unnötig und strange ist und absolut nichts mit Wintermagie oder ähnlichem zu tun hat. Sie siegen nur, weil Lauri und Neve sich ja so unendlich und für immer und ewig lieben (Ja, sie kennen sich zu dem Zeitpunkt gut 72 Stunden und haben davon vielleicht 2 tatsächlich mit einander gesprochen) und das Ende… nunja, soll ich es euch verraten? Sie stirbt komplett und gerade, als Lauri wieder anfängt sich anderen Menschen nach diesem Verlust zu öffnen, taucht sie unvermittelt als tote Geistergestalt auf, die er aber nur 12 Tage im Jahr sehen darf, und… na? Erratet ihrs? Sie machen rum. Der Plot und das, was hier vermittelt wird, sind auf so viele verschiedenen Ebenen einfach falsch, verquer, seltsam und stellenweise – wenn mans genau nimmt – auch sexistisch und ekelig (ich meine, im Endeffekt besteht alle „Liebe“ in diesem Buch aus Nekrophilie). Ich will jetzt gar nicht mehr aufzählen, was alles falsch gelaufen ist, zumal meine Beschreibung oben wirklich nur die Highlights dieser Geschichte beschreibt. Ansonsten hatten wir noch viel mehr unnötige Sachen und riesige Plotholes, ganz zu schweigen von den ewigen Wiederholungen der Geschehnisse. Ich habe wirklich selten ein so schlechtes Buch gelesen und ich rate euch davon ab, es euch anzusehen, außer ihr wollt euch selbst davon überzeugen. Ich wiederhole hier noch einmal, was ich bereits auf Twitter geschrieben habe: Ich möchte hier niemanden zum Haten anstiften und ich hasse es eigentlich, Bücher zu zerreißen. Aber man kann eben nicht immer nur die guten Bücher loben – man muss auch mal ehrlich sein, wenn es um schlechte Bücher geht. Außerdem handelt es sich hier ausschließlich um meine persönliche Meinung, falls jemand dieses Buch tatsächlich gut finden kann, ist ihm/ihr das vergönnt.

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