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Rezension zu
Bis ans Ende der Geschichte

Bestürzend und großartig zugleich - unbedingt lesen!

Von: Myri liest
14.12.2016

*Klappentext* "Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tages ein lange vergrabenes, schreckliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem Dilemma. Denn wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?" *Bewertung* Von Jodi Picoult habe ich bis jetzt nur "Beim Leben meiner Schwester" gelesen. Dieses Buch hat mich berührt und auch lange danach nicht mehr losgelassen. Umso gespannter war ich also noch ein Buch besagter Autorin zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Mit "Bis ans Ende der Geschichte" hat Jodi Picoult wieder bewiesen, was für eine großartige Geschichtenerzählerin sie ist. Inhalt: Die leidenschaftliche Bäckerin Sage Singer fühlt sich für den Tod ihrer Mutter verantwortlich. Seit dem tragischen Autounfall trägt sie eine Narbe im Gesicht und fühlt sich hässlich. Den 90-jährigen Josef Weber lernt sie beim Besuch ihrer Trauergruppe kennen und schon bald entsteht eine enge Freundschaft zwischen den beiden. Doch eines Tages erzählt Josef ihr von seiner Vergangenheit als Nazi und seiner Rolle während des Holocaust. Sage soll ihm nicht nur vergeben, sie soll auch seinem Leben ein Ende bereiten. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die junge Einzelgängerin Sage Singer. Aufgrund ihrer Narbe, die sich von ihrer Augenbraue über die Wange zieht, hält sie sich selbst für unattraktiv und bezeichnet sich sogar als Monster. Zu sehen, wie sie sich im Verlauf der Geschichte entwickelt und immer mehr öffnet, finde ich großartig. Neben Josef Weber spielen auch noch andere Charaktere eine wichtige Rolle: Sages Großmutter, die den Holocaust überlebt hat, und Leo, der Kriegsverbrecher aus der NS-Zeit vor Gericht bringt. Obwohl die Verbrechen der Nationalsozialisten in vielen Werken und auch in der Schule ausgiebig behandelt werden, finde ich dieses Buch trotzdem unfassbar wichtig. Auch wenn dieses dunkle Kapitel Deutschlands schon längst vergangen ist, so sollte man sich die Vergehen immer wieder neu vor Augen führen. Was vor so vielen Jahren verbochen wurde, lässt sich kaum in Worte fassen. Jodi Picoult stellt unverblümt und grauenvoll real die Taten der Nazis dar. Die Gefühle der Betroffenen, aber auch der Nazis schildert die Autorin authentisch. Auch ihr Schreibstil ist wunderbar - flüssig und locker, aber dennoch mit der nötigen Ernsthaftigkeit, um dieses schwierige Thema aufzugreifen. Von Anfang bis Ende war ich beeindruckt und gefesselt von der Art und Weise, wie Picoult die Ereignisse darstellt. Die Wendung am Ende des Buches hat mich unvorbereitet getroffen und dafür gesorgt, dass ich die erzählte Geschichte in einem andern Blickwinkel sehe. Brilliant finde ich, dass je nachdem aus welcher Perpektive die Geschichte erzählt wird, die Schriftart sich ändert. Teilweise verstörend, bewegend und zutiefst emotional erzählt Jodi Picoult die Begebenheiten des Holocaust, die zum Nachdenken anregen. Nicht selten musste ich schwer schlucken und kurz durchatmen, um mich zu sammeln, weil es mir so nahe gegangen ist. Bestürzend und großartig zugleich - unbedingt lesen!

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