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Rezension zu
Der Bruder des Königs

Eine schöne Gelegenheit, neue Autoren kennenzulernen

Von: Anna Krethe
05.01.2017

Jeder liebt Helden, aber was wäre ein Held ohne Schurke? Manchmal verwischen sich die Grenzen zwischen Helden und Schurken und die sog. Helden der Geschichte sind eigentlich böse, fiese und gemeine Charaktere bzw. handeln und leben moralisch fragwürdig, wecken in uns Skepsis bezüglich ihrer wahren Absichten – und sind dabei unglaublich symphatisch. Und genau darum geht es hier. Gleich zu Beginn sei erwähnt, dass es sich bei "Der Bruder des Königs" um KEINE Fantasy-Anthologie handelt – auch wenn die Fantasy Kurzgeschichten eindeutig den Ton angeben, sind auch Thriller, Krimis, SF-Erzählungen und und und in diesem fetten Schmöcker zu finden. Hier eine Aufzählung: Joe Abercrombie - Harte Zeiten allerorten Gillian Flynn - Die unheimlichen Geschehnisse in Carterhook Manor Matthew Hughes - Das Wirtshaus der sieben Segen Joe R. Lansdale - Tillie Michael Swanwick - Der Fall Petticoats David W. Ball - Provenienz Carrie Vaughn - Die Goldenen Zwanziger Scott Lynch - Ein Jahr und ein Tag im alten Theradane Bradley Denton - Mit Pauken und Trompeten Cherie Priest - Schwermetall Daniel Abraham - Liebe ist Paul Cornell - Eine bessere Art zu sterben Steven Saylor - Unsichtbar in Tyros Garth Nix - Die Fracht aus Elfenbein Walter Jon Williams - Diamanten aus Tequila Phyllis Eisenstein - Die Karawane nach Nirgendwo Lisa Tuttle - Der seltsame Fall der toten Ehefrauen Neil Gaiman - Wie die Marquis seinen Mantel zurückbekam Connie Willis - Jetzt im Kino Patrick Rothfuss - Der Blitzbaum George R. R. Martin - Der Bruder des Königs Zuerst erhält man eine kleine Einführung von George R.R. Martin, in der er von Schurken in der Literatur und der Weltgeschichte berichtet und, dass sich Gut und Böse bei den besten Bösewichten gar nicht so leicht voneinander trennen lassen. Und noch bevor die 21 Kurzgeschichten beginnen, gibt es vor jeder Geschichte eine kleine Vorstellung des/r jeweiligen Autors/in, in der auch seine / ihre bisherigen Werke aufgeführt werden, was ich sehr hilfreich und ebenso informativ fand. Inhaltlich möchte ich nicht auf jede einzelne Novelle eingehen, das würde hier, in einer einzigen Rezension, den Rahmen sprengen. Die Kurzgeschichten des illustren Kreises von Autoren (bekannte wie Gillian Flynn, Scott Lynch etc.) variieren jeweils von etwas über 30 bis knapp 80 Seiten, wobei der Vorteil der ist, dass der Leser bei Nichtgefallen einer Geschichte einfach zur nächsten weiterblättern kann. Praktisch, was? Dabei ist das Überspringen von diesen und jenen Geschichten meiner Meinung nach gar nicht nötig. Eins meiner persönlichen Highlights stammt von Gillian Flynn, die “Die unheimlichen Geschehnisse in Carterhook Manor” als Spukhausgeschichte tarnt und so den Leser geschickt an der Nase herumführt, bis, nach mehrmaligem Twist (einem zwei- oder vielleicht auch drei- oder vierfachem Bluff), der eigentliche Plot des cleveren Thrillers offenbart wird. Daneben gehört auch die Kurzgeschichte "Der Blitzbaum" von Patrick Rothfuss zu meinen persönlichen Favoriten, in der wir den geheimnisvollen Bast begleiten dürfen, den der eine oder andere (mich leider ausgeschlossen) von euch aus der "Königsmörder-Chronik"-Trilogie kennen dürfte. Nun zu George R.R. Martin: Die Kurzgeschichte von George R.R. Martin, nach der auch die Anthologie benannt wurde, handelt von Daemon Targaryen und spielt in der Welt von Game of Thrones. Die Darstellung seiner früheren Lebensjahre war und ist für mich eine der schwächsten Geschichten dieser Anthologie, da sie zwar hoch informativ, aber sehr trocken dargestellt ist. Fazit: Mit so einer riesigen Sammlung an Kurzgeschichten kann man es kaum jedem Recht machen, denn eine Geschichte wird einem immer mehr oder weniger gefallen als die andere. So eine Anthologie ist eine schöne Gelegenheit, neue Autoren kennenzulernen und die habe ich auch sofort genutzt. Die "Königsmörder-Chronik"-Trilogie von Patrick Rothfuss ist direkt nach dem Lesen seiner Novelle auf meine Amazon Wunschliste gewandert.

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