Rezension zu
Fest der Finsternis
Punktabzug, da unvollständig
Von: Nomas LiteraturblogErst wollte ich das Buch abbrechen. Zu sehr wirkten die Morde bei Jack the Ripper abgekupfert, auch das Milieu stimmte. Später kamen noch Geschichten um jahrhundertealte Orden dazu - Jack the Ripper trifft auf Dan Brown. So richtig Schwung in die Handlung kam, als der Marquis de Sade als unfreiwilliger Ermittler verpflichtet wurde. Die Wortgefechte, welche er das ganze Buch über mit Marais abhält, sind einfach nur Klasse. Zwischen dem prüden Polizeibeamten und dem alten, verfetteten Schwerenöter treffen Welten und Gegensätze aufeinander, welche den ganzen Roman beleben. Während de Sade überall Heuchlertum, Bigotterie und Prüderie wittert, versucht Marais, die Ermittlungen nicht ganz aus dem Ruder laufen zu lassen. Was auch bitter nötig ist, denn die Verschwörung geht bis und höchste Kreise, und so geraten die beiden in einen Kampf zwischen Talleyrand und Fouche. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die 132 seitenstarke Vorgeschichte *Vor der Finsternis* gibt es nämlich nur für rund 1,50 Euro als Kindle-Version. Ohne sie gelesen zu haben, kann ich mir vorstellen, dass es das Lesevergnügen gewaltig erhöht, wenn man über die Personen Bescheid weiß, und wie sie sich kennenlernten. Dies hätte meiner Ansicht nach in das Buch mit reingehört. Fazit Bis auf die Tatsache, dass ich für die Vorgeschichte extra hätte zahlen sollen, hat das Buch mir großen Spaß gemacht. Wenn ich 15 Euro bezahle, dann will ich die ganze Geschichte lesen können. So gelungene Erstlinge liest man selten.
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