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Rezension zu
An der Ostsee sagt man nicht Amore

Temporeiche, leichte Unterhaltung

Von: Kathrinshome
08.05.2017

Die Autorin verbrachte ihre Kindheit u.a. in Stralsund und auf der Insel Rügen und das merkt man diesem Roman auch an, denn mir ist vor allem das stimmungsvolle und detaillierte Bild, welches Katharina Jensen von dem Ort des Geschehens zeichnet, in Erinnerung geblieben. Worum geht es eigentlich: Anne hat mit Mitte 30 endlich geheiratet – ihr Traummann, einen Italiener und Businessmann. Doch dieser trägt ein Geheimnis mit sich, welches Anne erst nach ihrer Hochzeit durch Zufall erfährt... und sie flüchtet scheinbar kopflos auf die Insel Rügen, wo sie – in ihrem Hochzeitskleid – am Strand übernachtet, einen alten Bekannten wiedertrifft und sich ein paar Tage Auszeit nimmt. Aus dieser Auszeit wird mehr: ein neuer Job, viele persönliche Verwicklungen und letztendlich die große Liebe – ob die alte oder eine neue? Das findet am besten selbst raus ;) Katharina Jensen nimmt uns gleich zu Anfang sprachlich auf eine rasante und wirre Fahrt mit. Ehrlich gesagt, war ich erst mal ziemlich irritiert, hoffte aber, bald den Grund der Irrfahrt zu erfahren... und doch musste ich mich noch ziemlich lange gedulden, bis uns LeserInnen die wahre Geschichte offenbart wurde. Bis dahin spiegelt die etwas zerrissene Sprache auch die chaotische Inhaltsgeschichte wider, wobei ich mir irgendwann schon ein wenig mehr Detailgenauigkeit und Ruhe gewünscht hätte. Denn ich kann mir zwar den Zufluchtsort, den Teil der Insel Rügen, der Ort des Geschehens inkl. des Kahnweibs Haus nun sehr gut vorstellen, aber so manche Abschweifung hat mich schnell über Überlesen bzw. Überblättern verführt, was dem Zusammenhang der Geschichte aber nicht geschadet hat. Und daher war das Buch auch sehr schnell „ausgelesen“ - also ideal als Wochend-Schmöker, für eine Bahnfahrt oder eine Flugreise. Denn wer kennt nicht das Gefühl, dass man zwar am Zielbahnhof aussteigen muss, aber doch soo gerne noch wissen möchte, wie die Geschichte weitergeht? Alles in allem finde ich diesen Roman nett, wie ich auch das Cover nett finde, es mich aber nicht umhaut: die Farben wirken frisch und sommerlich, aber weder der Titel noch die Schrift-Aufmachung haben mich wirklich angesprochen. Ich habe bei diesem Buch gerne zugegriffen, weil ich Inselgeschichten liebe – und hier wurde ich nicht enttäuscht, denn bei so manch malerischer Beschreibung versank ich förmlich in den Dünen... das war wirklich schön und entspannend. Daher mein Tipp: wer sich gerne leicht und schnell mit einem Buch unterhalten möchte, wer kleine Liebesverwirrungen ebenso mag wie Inselgeschichte und wer keinen tiefgründigen, sondern eher temporeichen Roman erwartet, dem wird „An der Ostsee sagt man nicht Amore“ gefallen.

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