Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Empire of Storms - Pakt der Diebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine packende Story mit liebenswerten Charakteren - Gerne mehr davon!

Von: michaelaschreibt
24.05.2017

Die Beschreibung auf der Rückseite des Buchs hat mich definitiv neugierig gemacht. Eine Kriegerin und ein Dieb – zwei, die eigentlich so gar nicht zusammen passen sollten. Klingt auf jeden Fall interessant. Es wird in dieser Beschreibung schon ein wichtiges Ereignis vorweg genommen: Hope und Red begegnen sich. Danach sieht es nämlich zumindest zunächst nicht aus. Die Geschichte beginnt mit einer achtjährigen Hope, die mit ansehen muss, wie ihr gesamtes Dorf von einem Biomanten, einer Art Zauberer und Wissenschaftler in einem, im Rahmen eines Experiments vernichtet wird. Einige Zeit später wird sie von einem Handelsschiff aufgegriffen und landet schließlich in einem Kloster, in dem sie vom Ordensleiter in den geheimen Kampfkünsten der Mönche unterrichtet wird. Und die Geschichte beginnt mit dem achtjährigen Red, eigentlich Rixidenteron (klingt wie eine Zahnpasta^^), der nach dem Tod seiner Eltern lernen muss, in den rauen Straßen der Stadt New Laven zu überleben. Ihm zur Hilfe steht dabei Sadie, eine stadtbekannte Draufgängerin, die sein Geschick erkennt und den Sohn einer Künstlerin und einer Hure zum besten Dieb in der „Kehre“, dem Armenviertel von New Laven, ausbildet. Obwohl das Aufeinandertreffen von Hope und Red unausweichlich ist, finde ich die Anfangszeit der beiden, ihre achtjährigen und auch ihre sechzehnjährigen Ichs, überhaupt nicht langweilig. Das mag zum einen am flüssigen und klaren Schreibstil liegen, zum anderen finde ich viele Szenen auch echt witzig. Zum Beispiel, als Sadie auf die Idee kommt, Piratin zu werden. Gemeinsam mit Red heuert sie eine Bande mehr oder weniger begabter Matrosen an, mit der sie ein paar Monate lang die Gewässer rund um New Laven unsicher macht – oder es zumindest versucht. Das Imperium der Stürme ist eine Ansammlung von Inseln mit der Hauptstadt bzw. Hauptinsel Steingrat im Norden, New Laven im Zentrum und der Heimatinsel von Hope (sie ist nach ihrem Heimatdorf Bleak Hope benannt, ihr richtiger Name bleibt zunächst unbekannt) im Süden. Im Buch ist eine Karte des Imperiums abgebildet, die jedoch sehr klein ist, sodass man nicht wirklich viel erkennt. Auch die Stadt-/Inselkarte von New Laven, wo später ein Großteil der Handlung stattfindet, ist sehr rudimentär gehalten. Aufgrund der Topografie des Imperiums spielt vor allem in der ersten Hälfte des Buchs die Seefahrt eine wichtige Rolle. Mit etwa achtzehn Jahren begegnen sich Hope und Red schließlich. Hope, die unterkühlte Kriegerin, die auf Rache für ihr Dorf aus ist, und Red, der sich mit Gewitztheit und Scharfblick durchs Leben schlängelt und dabei eigentlich mehr erreichen könnte, als die Kehre ihm bieten kann. Die beiden Protagonisten sind mir sehr sympathisch und auch ihre Begleiter, oder eher Reds Begleiter, allem voran die taffe Nessel und der treue Filler, sind nicht bloß reine Anhängsel, sondern besitzen eine eigene Persönlichkeit. Mit dem Kennenlernen von Hope und Red, zwischen denen sich, zumindest von Reds Seite aus, auch tiefere Gefühle als reine Kameradschaft entwickeln, ohne jemals kitschig zu werden, wandelt sich die Handlung von einer reinen Abenteuergeschichte zu einer Mixtur aus Action- und Gangstergeschichte. Die Fantasy spielt dabei zunächst sogar eine eher untergeordnete Rolle, was mich überhaupt nicht gestört hat. Der Aufbau des Buchs ist sehr stimmig, nicht zu langatmig, nicht zu knapp. Die Sprache, besonders auch die Umgangssprache in der Kehre, kommt glaubwürdig rüber und hat mich auch mit ihren vielen, durchaus kreativen Schimpfwörtern nicht abgeschreckt. Habe ich zu Anfang vor allem weitergelesen, weil ich wissen wollte, welches Abenteuer Hope und Red als nächstes bestehen, oder auch welche Dummheit sie als nächstes begehen, so wird die Geschichte nach ihrem Kennenlernen erst so richtig spannend. Ein Ereignis jagt das nächste, ohne großartige Verschnaufpausen, aber auch ohne zu hektisch zu wirken. Das Erzähltempo passt einfach, mehr kann ich dazu nicht sagen. Wenn ich etwas bemängeln müsste, dann wäre das vielleicht die Figur Brigga Lin. Mit ihr bin ich nicht so recht warm geworden und obwohl sie doch gegen Ende des Buchs ziemlich wichtig wird, so ist mir ihr Auftauchen ein bisschen wie das des Gottes aus der Maschine vorgekommen. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass die Vergangenheit von Brigga Lin nicht so detailliert erzählt wird wie die von Hope und Red. Das Buch, das so schon 592 Seiten hat, wäre sonst vermutlich noch einmal so dick geworden. Aber mal ehrlich: Diesen negativen Punkt musste ich mir schon ziemlich aus der Nase ziehen. Alles in allem finde ich Empire of Storms – Pakt der Diebe richtig gut. Eine packende Story mit liebenswerten Charakteren, mehr braucht es doch eigentlich nicht. Und was die Beschreibung des Buchs nicht direkt verrät, das Vorhandensein eines Untertitels aber vielleicht vermuten lässt: Pakt der Diebe ist der Auftakt einer Serie. Spätestens mit dem wirklich fiesen Cliffhanger, mit dem dieser erste Band endet, wird das aber klar. Der nächste Band (Schatten des Todes) erscheint im Oktober dieses Jahres, so lange muss ich mich also noch mit dem Weiterlesen gedulden. Und ich würde wirklich am liebsten jetzt gleich wissen wollen, wie es mit Hope und Red und dem Rest ihrer Rasselbande weitergeht. Vor allem nach diesem Ende!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.